Der Buchdruck – Grundlage der heutigen Wissensgesellschaft

 

Bis zur Mitte des 15. Jahrhunderts lag die Erschaffung und handschriftliche Vervielfältigung von Büchern und Dokumenten in den Händen einer kleinen Anzahl von Spezialisten, meist bei den gebildeten Mönchen und Nonnen in den Bibliotheken der Klöster. So war die Menge der so erschaffenen Werke sehr überschaubar und blieb nur einer geringen Anzahl von Personen zugänglich, da sie meist auch in den entsprechenden Bibliotheken verblieben. Die Erfindung des Buchdrucks mit beweglichen Lettern durch Johannes Gutenberg ermöglichte aber plötzlich das Drucken von Büchern und Schriftstücken in viel größeren Mengen und legte so den Grundstein für die massenhafte Vervielfältigung von Inhalten. In nur wenigen Jahrzehnten breitete sich diese Drucktechnik in ganz Europa aus und eroberte in den nachfolgenden Jahrhunderten auch die anderen Kontinente. Die Erfindung des Buchdrucks markierte somit den eigentlichen Übergang vom Mittelalter zur frühen Neuzeit und spielte eine wichtige Rolle beim Aufstieg des Bürgertums.

 

Mit der Übersetzung der Bibel durch den Reformator Luther im 16. Jahrhundert, welche anschließend mit Gutenbergs Drucktechnik in großen Mengen vervielfältigt werden konnte, wurde das in der Bibelübersetzung vermittelte Wissen für viele Menschen zugänglich, soweit sie schon lesen konnten. Die Bücher waren nun für die ärmeren Bevölkerungsschichten nicht mehr unerreichbar und erschwinglich. Somit verbreiteten sich die Bücher in ganz Deutschland und damit auch die in ihnen verwendete deutsche Sprache. Somit leistete der Buchdruck einen nicht unerheblichen Beitrag zur Entwicklung einer allgemeinen Hochsprache.

 

Heutzutage ist man soweit, dass sich jeder sogar seine eigenen Druckerzeugnisse herstellen lassen kann. Qualitativ hochwertige, individuell nach Kundenwünschen und Vorstellungen gefertigte Druckprodukte von stempelservice.de werden nach den neuesten Druckverfahren hergestellt. Zu den angebotenen Produkten gehören beispielsweise Plakate in Kleinauflage oder größeren Stückzahlen, PVC-Banner, Roll-Up Displays und Nachfüll-Roll-Up Displays. Ebenfalls zum Programm gehören individuelle Textstempel und auch der gute alte Holzstempel, der schon seit vielen Jahrhunderten verwendet wird, ist erhältlich. Eine Übersicht über die veschiedenen Ausführungen und Begriffserklärungen hält die Stempel Wiki mit Informationen rund um den Stempel bereit.

 

Gutenberg Bibel

Gutenberg Bibel – © Lunkwill

 

Gutenbergs Erfindung

Wenn Johannes Gutenberg auch nicht den Buchdruck an sich erfunden hat, denn gedruckt wurde mit Holzdruckplatten schon im 9. Jahrhundert in Asien, so hat er dennoch mit seiner neuen Drucktechnik eine Medienrevolution vom geschriebenen zum gedruckten Wort ausgelöst und eigentlich schon den Weg für unser modernes Medienzeitalter geebnet.

 

Die Grundüberlegung Gutenbergs war, den Druckvorgang wesentlich flexibler zu gestalten, indem man die Buchstaben einzeln setzen und ersetzen konnte. Ist ein Buchstabe oder ein Teil der Druckplatte beschädigt, muss dann nicht mehr die komplette Platte getauscht werden, sondern das Ersetzen der einzelnen Buchstaben genügt. Man druckte also nicht mehr mit ganzen geschnitzten Holzplatten, sondern mit beweglichen Metalllettern.

 

Auch die beim Gutenbergdruck verwendete Presse unterschied sich wesentlich von dem zuvor verwendeten Druckverfahren des Reibedrucks. Die Presse, die Gutenberg nutzte, war eine Weiterentwicklung der zur Weinherstellung genutzten Spindelpresse. Durch das Drehen der Spindel wurde die Metallplatte mit gleichbleibendem Druck auf die Unterlage, das Papier oder Pergament, gepresst. Somit konnte man mit der Spindelpresse das Druckbild schneller und effektiver auf die Unterlage übertragen als durch den zuvor angewendeten Reiberdruck, und durch den Einsatz der Spindelpresse war der Druck gleichmäßiger und das übertragene Druckbild von weitaus besserer Qualität. So wurde diese Drucktechnik in den nächsten vier Jahrhunderten angewendet, ohne größere grundlegende Änderungen am Verfahren vorzunehmen.

 

Buchdruckerei

Buchdruckerei – Pixabay - Public Domain Bilder / Creative Commons CC0 (CC0 1.0)

 

Erfindung der Linotype-Setzmaschine

Im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts waren aber durch Weiterentwicklungen die Druckmaschinen leistungsfähiger geworden, es fehlte aber eine ähnliche Leistungssteigerung bei der Satzherstellung. Es entstand somit ein starker Bedarf nach einer brauchbaren Setzmaschine. Noch immer arbeitete man mit dem gebräuchlichen Handsatz und ein geübter Setzer vermochte damit etwa 1.400 Zeichen pro Stunde zu erstellen. Zahlreiche Erfinder beschäftigten sich damit, den Setzvorgang zu automatisieren und somit zu beschleunigen, scheiterten aber meist an mechanischen Problemen. Erst Ottmar Mergenthaler, ein Auswanderer aus Deutschland, konstruierte 1884 in seiner Werkstatt in Bank Lane, Baltimore (USA) eine Matrizenstabsetzmaschine mit Tastatur. In die Matrizen, die an Drähten geführt wurden, waren vertiefte Schriftzeichen geprägt. Durch das Tasten wurden sie ausgelöst und zu einer Zeile gesammelt. Die Zeile wurde anschließend mit Blei ausgegossen. Die so entstandenen Textzeilen – Line of types (Linotype) – wurden dann zeilenweise zu einer Druckplatte zusammengesetzt. Mit dieser neuen Methode konnte die Leistung eines Maschinensetzers jetzt auf etwa 6.000 Zeichen pro Stunde gesteigert werden. Die Linotype wurde immer weiter verbessert und bald weltweit etwa 100 Jahre lang vor allem bei Zeitungsverlagen eingesetzt.

 

Einführung des Desktop-Publishing

Um 1985 führten die Firmen Apple, Adobe, Aldus und auch Linotype das Desktop-Publishing (Publizieren vom Schreibtisch) ein. Sie unterwarfen damit Gutenbergs Erfindung des Setzens und Drucks mit beweglichen Lettern zum ersten Mal seit über 500 Jahren einer komplett neuen Technik. Beim rechnergestützten Satz von Dokumenten, die aus Texten und Bildern bestehen und später als Publikationen ihre Verwendung finden, wie zum Beispiel Bücher, Kataloge, Broschüren oder Magazine, steht der PC mit einer grafischen Benutzeroberfläche und einer Software für die visuelle Erstellung des Layouts im Mittelpunkt. Danach wird die so erstellte digitale Druckvorlage an einen Drucker bzw. eine Druckerei ausgegeben.

 

9. März 2017     >> Zurück zum Archiv