Schädlinge auf dem Vormarsch

 

Wenn es draußen kälter wird, suchen nicht nur wir die warmen vier Wände auf. Auch Schädlinge wie Mäuse und Ratten zieht es dann an wärmere Plätze – und nicht selten sind diese direkt bei Ihnen im Haus zu finden. Bevor es soweit kommt, sollten Sie aktiv werden.

 

Close up von einer braunen Ratte in Freiheit.

Vorsicht, wer Ratten im Garten entdeckt! Ins Haus ist es nicht mehr weit. – Pixabay - Public Domain Bilder / Creative Commons CC0 (CC0 1.0)

 

Vielleicht sehen Sie die Nagetiere ja zuerst durch Ihren Garten huschen. Vom Garten ins Haus ist es dann nur noch ein kleiner Schritt. Sehr wahrscheinlich ist es aber, dass sie geschützte Plätze wie zum Beispiel Ihr Gartenhaus aufsuchen. Neben dem Dreck, den die Tiere hinterlassen, finden Mäuse und Ratten, hier vor allem die Wanderratte, dort auch Nahrung – und zwar Ihr Saatgut! Ist wirklich nichts zu finden, wird nach Öffnungen gesucht, um ins Haus zu gelangen. Und Öffnungen finden die kleinen Nager in der Regel immer.

 

Die Wege ins Haus

Auch wenn Sie glauben, dass Mäuse und Ratten bei Ihnen mit Sicherheit keine Schlupflöcher finden, lassen Sie sich sagen, dass ein Spalt oder Loch von zwei Zentimetern Größe bereits ausreicht, um sich durchzuquetschen. Folgendes sollten Sie zuerst kontrollieren:

  • Dichten Sie alle Türen, insbesondere die, die nach außen führen, richtig ab? Sind kleine Risse oder Fugen vorhanden?
  • Gibt es Schäden an den Wänden, insbesondere im Keller oder auf dem Dachboden?
  • Sind alle Kellerfenster bzw. Lichtschächte durch ein kleinmaschiges Gitter geschützt und ist dieses Gitter nirgends aufgebogen?
  • Sind Wasserabläufe, wie etwa in der Waschküche, ebenfalls mit einem Gitter versehen?
  • Gibt es im Garten oder im Vorgarten größere Löcher oder gar Gänge, die zum Haus führen?
  • Gibt es sonst Möglichkeiten für kleine Nager ins Haus zu gelangen?

 

Gerade bei freistehenden und Reihenhäusern ist eine solche Kontrolle sinnvoll. Aber auch in Wohnblöcken können Mäuse und Ratten schnell in die Häuser gelangen. Auch hier ist Vorsicht geboten.

 

Gefährliche Krankheitsüberträger

Ratten und Mäuse können gefährliche Krankheiten auf den Menschen übertragen. Rund 120 Infektionskrankheiten sind bekannt, die auf verschiedenen Wegen vom Tier zum Mensch gelangen können:

  • Nagetiere können Salmonellen einschleppen. Durch verunreinigte Lebensmittel kann sich dabei auch der Mensch infizieren.
  • Ratten und Mäuse können Zecken und Flöhe mit ins Haus bringen, die wiederum auf Mensch und Haustier übergehen und schwere Krankheiten hervorrufen können, wie etwa Borreliose, FSME, Fleckfieber, Ehrlichiose, Krim-Kongo-Fieber, Bandwürmer etc.
  • Weiterhin übertragen die Nager Krankheiten wie das Schwere Akute Atemwegssyndom (SARS), Leptospirose, Tularämie, Toxoplasmose, Trichinose etc.

 

Anzeichen für Nager im Haus

Es gibt einige Anzeichen, die Ihnen zeigen, dass Ratten oder Mäuse in Ihr Haus oder Ihre Wohnung eingedrungen sind. Darauf sollten Sie achten:

  • Verdächtige Geräusche (kratzen, schaben, tippeln) vor allem auf dem Dachboden oder im Keller.
  • Sind Kotspuren zu finden? Ratten scheiden rund 40 Mal am Tag spindelförmige Kotballen aus.
  • Frische Fußspuren an besonders staubigen oder schmutzigen Stellen deuten auf einen Befall hin.
  • Sind Fraßspuren an Lebensmitteln, vor allem im Keller, zu finden?
  • Das Körperfett von Ratten und Mäusen bildet in Zusammenhang mit Staub und Schmutz rot-bräunliche bis schwarze Spuren auf dem Boden. Da die Nagetiere meist dieselben Wege gehen, sind solche Spuren besonders auffällig.

 

„Hat man herausgefunden, wo die Nager herkommen, ist es wichtig festzustellen, welche Wege die Schädlinge benutzen. Nur dann macht das Aufstellen einer Falle Sinn“, so ein Fachmann von Knipp Neumann, Schädlingsbekämpfung Essen.

 

Ratte in einem Keller.

Ratten sind scheu und fühlen sich in dunklen Kellern besonders wohl. – Pixabay - Public Domain Bilder / Creative Commons CC0 (CC0 1.0)

 

Schädlingsbefall vorbeugen

Damit es nicht so weit kommt und Nagetiere erst gar nicht angezogen werden, sind einige Grundregeln zu beachten. Denn falsches Verhalten kann Ratten- und Mäusebefall begünstigen.

  • Speisereste sollten niemals im Ausguss oder in der Toilette entsorgt werden. Vor allem in Altbauten haben Toiletten möglicherweise noch keine Rückstauklappe.
  • Sollten Sie einen Kompostplatz im Garten haben, dann hat Fleisch darauf nichts verloren. Auch sollte der Kompost gut durchmischt sein.
  • Die Restmülltonnen sollten immer komplett geschlossen sein.
  • Gelbe Säcke niemals für Nagetiere frei zugänglich lagern. Am besten immer in einem geschlossenen Raum.
  • Lebensmittel aber auch Tierfutter ist für Nagetiere immer unzugänglich zu lagern.

 

Haben Ratten und Mäuse den Weg ins Haus oder in die Wohnung gefunden, dann versucht so mancher mit Hausmitteln gegen das Getier vorzugehen. Da wird Terpentin ausgebracht, Chilis, Cayennepfeffer, Minze und ätherische Öle – so versucht man, die Tiere durch Gerüche zu vertreiben. Die Wirksamkeit ist zum einen nicht nachgewiesen, zum anderen mehr als fraglich. Daher lieber den Fachmann einschalten, der effektive Möglichkeiten hat, die Tiere zu bekämpfen.

 

10. November 2016     >> Zurück zum Archiv