Immer mehr Landwirte setzen auf die eigene Homepage

 

Deutschlands Landwirte haben das Internet für sich entdeckt. Immer mehr Betriebe setzten auf die eigene Präsentation im Internet, um ihren Hof vorzustellen und eigene Erzeugnisse zu präsentieren. Mit dieser Art der Öffentlichkeitsarbeit soll Vertrauen bei den Verbrauchern und ein Verständnis für die Arbeit auf dem Bauernhof geweckt werden.

 

"Wir wollen auf unserer Internetseite erklären, warum wir Landwirte so produzieren, wie wir es tun", sagt Johannes Ritz gegenüber dem Weser Kurier. Der 23-jährige Landwirt aus Klein Sehlingen in der Gemeinde Kirchlinteln ist Mitbegründer des Vereins Tierhaltung modern und transparent e.V.. Ritz gehört zu einer neuen Generation Landwirte. Seit zwei Jahren ist er für seinen Betrieb auf Facebook aktiv.

 

Es ist vor allem das wachsende Informationsbedürfnis der Verbraucher, das Deutschlands Bauern ins Internet treibt. Befriedigen lässt sich dies vor allem mit Bildern, weiß Ritz zu berichten. Und so bloggt er aus dem Kuhstall, veröffentlicht Fotos von der Schweineaufzucht und versucht, Verbrauchern das Leben auf dem Bauernhof mit Melk-Videos näher zu bringen. Und viele andere tun es ihm gleich: So bietet die Webseite mykuhtube.de Verbrauchern jede Woche zwei neue Videos niedersächsischer Milch-Bauern rund um Kuh, Kalb und Komfort im Stall.

 

Durch die moderne Technik bieten sich Landwirten heute viele Möglichkeiten, öffentlichkeitswirksam tätig zu werden, ohne die eigentliche Arbeit zu vernachlässigen. Bilder und Videos sind mit dem Smartphone schnell aufgenommen und lassen sich mit nur einem Klick auf der Facebook-Seite präsentieren. Und auch der Weg zur eigenen Homepage ist längst nicht mehr so steinig wie früher. Statt mit HTML-Code und Stylesheets haben es Webseitenbetreiber heute in der Regel mit bedienerfreundlichen Content-Management-Systemen zu tun. Zudem bieten viele Internetdienstleister bereits Komplettlösungen an, mit denen sich Nutzer eine Webseite nach dem Baukastenprinzip zusammenklicken können.

 

Der Schritt ins Internet dient jedoch nicht ausschließlich der Selbstdarstellung. Landwirte bekommen durch Social Media-Seiten, Blogs und die eigene Homepage zudem die Möglichkeit aktuelle Entwicklungen zu kommentieren und zu negativen Berichten Stellung zu nehmen. Doch wer die Öffentlichkeit im Netz sucht, muss auch bereit sein, sich der Diskussion zu stellen. Dann kann der Online-Dialog mit dem Verbrauchen für beide Seiten ein nutzbringender Zugewinn sein.

 

27. Februar 2015     >> Zurück zum Archiv

 

Kuhstall_Biogas Tour

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