Immobilienkauf in Deutschland günstig wie nie

 

Ein eigenes Haus zu besitzen, ist für viele Menschen ein Traum. Und der Zeitpunkt, diesen Traum zu verwirklichen, ist günstig. Trotz steigender Preisentwicklung für Immobilien: Selbstgenutztes Wohnungseigentum ist im Moment so erschwinglich wie nie.

Auf den ersten Blick scheint es absurd. Die Preise für Immobilien sind in den vergangenen Jahren gerade in Großstädten immer weiter gestiegen. Allein 2014 stiegen die Preise durchschnittlich zwischen 4 und 7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr an. Dennoch raten Experten Interessenten zum Immobilienkauf. Wie kann das sein?

 

Der Erschwinglichkeitsindex sorgt für Klarheit

Der Immobilienverband Deutschland (IDV) spricht von einem historischen Höchststand, was die Erschwinglichkeit von Immobilien betrifft. Zu dieser Einschätzung kommen sie aufgrund der Berechnung des Erschwinglichkeitsindexes für Wohneigentum. Der Index offenbart, in welchem Maße es sich der Durchschnittshaushalt in Deutschland leisten kann, eine Immobilie zu kaufen. Drei kaufrelevante Faktoren fließen in die Berechnung ein:

  • die Immobilienpreise
  • die Zinsen von Baukrediten
  • das verfügbare Einkommen der potenziellen Immobilienbesitzer

 

Beim Index gilt: Je höher der Wert, desto erschwinglicher die Immobilien. Zum Jahresende 2014 lag der Wert bei 139 Punkten. Im Jahr 2000 lag er dagegen gerade einmal bei 67 Punkten.

 

Tatsächlich sind die Löhne in den letzten Jahren vergleichsweise stark gestiegen und die Bauzinsen deutlich gefallen. Immobilienkäufer haben es daher leichter, die monatlichen Raten für einen Immobilienkredit zu bedienen. Das niedrige Zinsniveau und die gestiegenen Löhne gleichen in der Summe die hohen Immobilienpreise mehr als aus. Dadurch wird der Hauskauf überall in Deutschland billiger.

 

Das niedrige Zinsniveau gilt auch für andere Kreditformen, z. B. den Privatkredit, wie ein Blick auf entsprechende Kreditrechner deutlich macht. Auf diese Weise können Käufer neben dem Haus gleich noch eine neue Küche oder Wohnzimmereinrichtung günstig mitfinanzieren. Das dürfte die Entscheidung für ein Eigenheim zusätzlich erleichtern.

 

Wo gibt es die erschwinglichsten Eigenheime?

Der IDV hat nicht nur den durchschnittlichen Erschwinglichkeitsindex für Deutschland berechnet, sondern auch den Wert für einzelne Städte. Am erschwinglichsten sind Immobilien demnach im östlichen Berlin (Index-Wert 139,45). Hier reichen bereits 18 Prozent des Haushaltseinkommens für die monatliche Hausfinanzierung aus. Auf Platz zwei folgt Dresden (135,18) und auf Platz drei Leipzig (132,6). Weniger erschwinglich ist der Hauskauf in Düsseldorf (79,0), Stuttgart (78,6) und Frankfurt am Main (76,8). Schlusslicht unter den deutschen Großstädten ist München (58,6). Hier müssen Haushalte fast 43 Prozent ihres Einkommens ausgeben, um den monatlichen Kredit zu bedienen.

 

In mittelgroßen Städten wie Braunschweig (163,10) und Bielefeld (160,71) ist es deutlich günstiger als in den Großstädten. Am erschwinglichsten sind Häuser in Kleinstädten wie Wittenberg oder Pirmasens. Dort werden Werte von deutlich über 200 erreicht. Doch das Wohnen in den strukturschwachen Gegenden ist nicht unbedingt für jeden etwas – trotz der günstigen Finanzierung.

 

9. März 2015     >> Zurück zum Archiv

 

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