Kanada rückt ein Stück näher

 

Handelsabkommen CETA

"Wir haben es geschafft", jubelte Kanadas Handelsministerin nachdem die EU und Kanada das Handelsabkommen CETA unterzeichnet hatten. Doch fast wäre das Abkommen auf den letzten Metern gescheitert am Widerstand der wallonischen Abgeordneten. Nach dem für undenkbar gehaltenen Votum der Briten für einen Ausstieg aus der Gemeinschaft war das Ringen um CETA schon der zweite Weckruf für die EU mehr auf ihre Bürger zu hören und somit die Demokratie zu respektieren. Und der Wortlaut der nun unterschriebenen Form fällt nicht einmal schlecht aus. Deutlich besser jedenfalls als alles, was die EU und jeder ihrer Mitgliedstaaten in den zurückliegenden Jahren abgeschlossen haben. So soll CETA eine Blaupause werden für weitere Abkommen. CETA soll zum Standard werden, wobei alle Rechtsprechung in den Händen der Mitgliedstaaten bleibt.

 

Zuerst war die Rede von der größtmöglichen Blamage für die Europäer und davon, dass das kleine Wallonien mit seinen gerade mal 3,6 Millionen Einwohnern bei den Verhandlungen die ganze EU mit ihren etwa 500 Millionen Bürgern erpresst hatte. Das politische Brüssel war handlungsunfähig gemacht worden von den widerspenstigen Menschen einer kleinen belgischen Region. Doch das kann man auch genau andersherum sehen. Nämlich, dass die Einwohner Walloniens einfach ihr Mitspracherecht nutzten, um Nachbesserungen im Abkommen durchzusetzen. Und dafür haben sie vielmehr Beifall verdient, denn das war ein Sieg für die Demokratie. Besonders die Furcht vor Dumpingpreisen in der Landwirtschaft, sinkende Umwelt- und Sozialstandards und einer Paralleljustiz durch internationale Schiedsgerichte – das waren die großen Themen, die die Wallonen auf die Barrikaden brachten. Und eben das sind auch die Themen, die die Freihandelskritiker in Deutschland und anderen EU-Ländern beschäftigen.

 

So kann das Freihandelsabkommen nun Anfang 2017 vorläufig inkrafttreten. Aber es bedarf endgültig noch der Legitimation durch das Europäische Parlament, den Rat der Europäischen Union, der Parlamente der Mitgliedsländer und dem Kanadischen Parlament.

 

Das sollte man über Kanada wissen

Der Staat Kanada liegt in Nordamerika und wird begrenzt vom Atlantischen Ozean im Osten, dem Pazifischen Ozean im Westen und vom Arktischen Ozean (Nordpolarmeer) im Norden. Die einzige Landgrenze Kanadas ist die zu den Vereinigten Staaten (USA) im Süden und im Nordwesten zum US-Bundesstaat Alaska. Das dänische Autonomiegebiet Grönland ist ein weiterer Nachbar im Nordosten, das durch die rund 30 Kilometer breite Meerenge Kennedy-Kanal von der nördlichsten kanadischen Insel, Ellesmere Island, getrennt wird. Kanada ist 9.984.670 Quadratkilometer groß und damit nach Russland der flächenmäßig zweitgrößte Staat der Erde und fast so groß wie Europa.

 

Heute hat Kanada etwa 36 Millionen Einwohner. Die Staatsform ist eine Parlamentarische Monarchie, wobei das Regierungssystem jedoch eine Parlamentarische Demokratie ist. Staatsoberhaupt ist die Königin von England. Deren Vertreter in Kanada ist der Generalgouverneur.

 

Toronto ist mit 5,61 Millionen Einwohnern die größte Stadt des Landes. Die Handelsmetropole Montreal hat 3,27 Millionen Einwohner und ist die zweitgrößte Stadt. Die Hauptstadt ist Ottawa mit etwa 0,9 Millionen Einwohnern. Sie ist damit die viertgrößte Stadt Kanadas.

 

Mount Robson in den Kanadischen Rocky Mountains

Mount Robson in den Kanadischen Rocky Mountains – Pixabay - Public Domain Bilder / Creative Commons CC0 (CC0 1.0)

 

Reiseziel Kanada

Kanada ist ein durchaus beliebtes Reiseziel vieler Menschen aus aller Welt. Denn das Land hat in jeder Hinsicht Vielerlei zu bieten. Die höchsten kanadischen Gebirgsregionen liegen im Westen mit den Rocky Mountains und der Kette der Küstengebirge am Pazifischen Ozean. Kanada ist ein seenreiches Land. Über 7% seiner Landmasse sind mit etwa zwei Millionen Seen bedeckt. Der wichtigste Fluss Kanadas ist der 3.058 Kilometer lange Sankt-Lorenz-Strom. Er dient als Wasserstraße zwischen den Großen Seen und dem Atlantik. Überwiegend bestimmt ein Klima mit langen, kalten Wintern und kurzen, heißen Sommern den größten Teil des Landes. Zudem ist Kanada mit einer durchschnittlichen Bevölkerungsdichte von 3,6 Einwohnern pro qkm sehr dünn besiedelt. Urlauber, die die Einsamkeit oder das Abenteuer suchen, können so manchmal tagelang unterwegs sein, ohne einem Menschen zu begegnen.

 

Reisegenehmigung eTA

Eine elektronische Reisegenehmigung ermöglicht Reisenden aus bestimmten Ländern den Besuch in Kanada, ohne ein Visum beantragen zu müssen. Wenn Sie als Geschäftsmann/frau oder als Tourist in Kanada einreisen oder auf der Durchreise sind und auf dem Luftweg ankommen, müssen Sie eine eTA (elektronische Genehmigung) beantragen, bevor Sie Ihren Flug nach Kanada antreten.

 

Das Verfahren ist schnell, einfach und papierlos. Benötigt wird für den Antrag ein gültiger Reisepass, eine E-Mail-Adresse und eine Kreditkarte zur Zahlung der Gebühr. Bei www.visum-kanada.com finden Sie eine Agentur, die Ihnen beim Erhalten Ihrer Reisegenehmigung für Kanada hilft und zur Seite steht. Sie werden per E-Mail benachrichtigt, wenn Ihr eTA bewilligt wurde.

 

Ihr eTA kanada ist mit dem Pass verbunden, den Sie in Ihrer eTA-Bewerbung angegeben haben. Ihr eTA erlaubt einen Aufenthalt in Kanada für bis zu sechs Monate oder bis zu dem von einem Grenzbeamten bei der Einreise festgelegten Zeitpunkt. Wenn Sie länger bleiben möchten, müssen Sie eine Verlängerung beantragen.

 

Toronto

Toronto – Pixabay - Public Domain Bilder / Creative Commons CC0 (CC0 1.0)

 

3. November 2016     >> Zurück zum Archiv