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Region

Ostfriesland

Ostfriesland

Fischkutter in Greetsiel
Häuser auf Baltrum
Kirche in Suurhusen
Strandkörbe in Wangerland

 

Sprache

Die Volkssprache in Ostfriesland ist das Ostfriesische Platt, eine nordniedersächsische Variante der niederdeutschen Sprache. Ostfriesland gehört heute zu den wenigen noch relativ intakten Sprachgebieten des Niederdeutschen, gilt aber auch als dialektales Rückzugsgebiet. Genaue Sprecherzahlen liegen nicht vor, aber es wird davon ausgegangen, dass noch die Hälfte der Einwohner Ostfrieslands Platt beherrscht.

 

Die Zweisprachigkeit wird von der Ostfriesischen Landschaft gefördert, beispielsweise durch Hilfe bei der zweisprachigen Unterrichtung in Kindergärten und Grundschulen durch das Plattdütskbüro. Auch Vereine wie Oostfreeske Taal (Ostfriesische Sprache) sind auf diesem Gebiet aktiv, zudem geben regionale Verlage Bücher auf Plattdeutsch heraus. In Zeitungen und Zeitschriften erscheinen regelmäßig Artikel auf Plattdeutsch, und es gibt seit 1992 eine Zeitschrift namens Diesel, die vollständig in ostfriesischem Plattdeutsch erscheint und die neben Unterhaltung und Kulturnachrichten moderne Lyrik und Prosa veröffentlicht. Seit dem Jahr 2004 dürfen einige Gemeinden und Städte in Ostfriesland zweisprachige Ortsschilder aufstellen, dies sind unter anderem die Städte Aurich (Auerk) und Norderney (Nörderneei) sowie die Gemeinden Großheide (Grootheid), Wirdum (Wir’m) und Lütetsburg (Lütsbörg). In weiten Gebieten haben sich allerdings die plattdeutschen Ortsnamen erhalten (Beispiele: Möhlenwarf, Moorhusen, Suurhusen, Rechtsupweg), so dass keine zweisprachigen Schilder notwendig sind.

 

Die ursprüngliche Volkssprache in Ostfriesland war jedoch nicht Niederdeutsch, sondern die zum Friesischen gehörende Ostfriesische Sprache. Diese wurde zwischen dem 15. und 18. Jahrhundert durch das Niederdeutsche ersetzt. Mit der Reformation kamen schließlich die hochdeutsche Sprache und – besonders im calvinistischen Westen Ostfrieslands – auch das Niederländische ins Land. Im späten 19. Jahrhundert hielt die deutsche Sprache auch in den calvinistischen Gemeinden Einzug. Spätestens in dieser Zeit gerieten auch die abgelegensten Gebiete Ostfrieslands unter hochdeutschen Einfluss, und der zweite Sprachwechsel der Ostfriesen, vom Niederdeutschen zum Standarddeutschen, begann.

 

Durch diese bewegte Sprachgeschichte hebt sich das Ostfriesische Platt in der Aussprache wie im Wortschatz von den Nachbardialekten ab. Das Friesische und das Niederländische haben ihre Spuren hinterlassen, aber auch der niederdeutsche Kern der Sprache gilt als relativ konservativ. Durch seine isolierte Lage bewahrt das ostfriesische Niederdeutsch manche alte niederdeutsche Wörter wie fuul (schmutzig), Penn ((Schreib-)Feder), quaad (böse); es enthält außerdem noch eine Anzahl friesischer Wörter und Formen wie die Personalpronomen hör (sie) und hum (ihn/ihm), sowie Bezeichnungen wie Gulf (Scheunenteil), Heff (Wattenmeer), Jier (Jauche) usw., und schließlich (besonders im westlichen Teil) hat es eine Reihe niederländischer Wörter aufgenommen wie Bahntje (Anstellung, Posten), Patries (Rebhuhn) oder Ühr (Stunde).

 

Die alte Ostfriesische Sprache hat sich nur außerhalb Ostfrieslands erhalten. Im jahrhundertelang schwer zugänglichen Saterland, einer südöstlich von Ostfriesland gelegenen ehemaligen „Insel“ im Moor, sprechen bis heute etwa 2000 Menschen Saterfriesisch. Im Gegensatz zu den Groninger Ommelanden, wo der Verlust der ostfriesischen Sprache auch zu einem Verlust der friesischen Identität führte, ist das friesische Selbstbewusstsein in Ostfriesland nach wie vor stark ausgeprägt und nicht so stark mit der Regionalsprache verknüpft wie in Nord- und Westfriesland.

 

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Ostfriesland aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.

 

Kirchturm in Baltrum

 

Kirchturm in Baltrum – Pixabay - Public Domain Bilder / Creative Commons CC0 (CC0 1.0)