So entsteht unser Bier

 

Das Bierbrauen ist durch das Reinheitsgebot, im Gegensatz zur Likör- und Schnapsherstellung, ein Verfahren ohne große Geheimnisse. Die Gerstenkörner werden von den Spelzen getrennt und durch Zusatz von Wasser in der Mälzerei zum Keimen gebracht. Aus dieser Gerste entsteht in etwa einer Woche Grünmalz. Nun wird die keimende Gerste auf der Darre durch die Zufuhr von Heißluft getrocknet. Damit wird das Wachstum des Keimlings abgebrochen. Aus dem Grünmalz entsteht so das Braumalz.

 

Dieses Braumalz wird dann in einer Schrotmühle zerkleinert und mit Zugabe von Wasser in einer Braupfanne gekocht. Bei Temperaturen zwischen 60 und 70 Grad lösen sich die Stärke und der Zucker des Malzes im Wasser auf. So entsteht die Bierwürze. Diese wird von allen unlöslichen Malzbestandteilen gereinigt und in der Braupfanne zusammen mit Hopfen bis zu zwei Stunden gekocht. Danach werden die Hopfenreste abgefiltert. Nach dem Abkühlen kommt die Bierwürze in den Gärkeller. Hier wird die Bierwürze bei Temperaturen von vier bis zehn Grad mit der Hefe angesetzt. Nach acht Gärtagen, in denen sich der Malzzucker in Alkohol und Kohlensäure umgewandelt hat, scheidet sich die Hefe selbst aus. Sie schwimmt entweder auf dem Jungbier (obergäriges Bier) oder sie sinkt ab (untergäriges Bier). In jedem Fall wird sie vom Jungbier abgehoben. Das Bier wird dann innerhalb von acht bis zwölf Wochen in großen Tanks bei Temperaturen um den Gefrierpunkt zum trinkfertigen Bier nachgegoren. Doch das schmackhaftes Getränk muss nicht immer in einer Brauerei gebraut werden. Denn man kann problemlos auch selber Bier brauen.

 

Sudpfannen

Sudpfannen – Pixabay - Public Domain Bilder / Creative Commons CC0 (CC0 1.0)

 

Der Hopfen gibt dem Bier übrigens nicht nur den bitteren Geschmack, sondern reichert das Getränk auch mit Spurenelementen und Vitaminen wie B1, B2 und C an. Deshalb schwören Biertrinker auch auf die gesundheitsfördernde Wirkung dieses Getränks. Je nach Alkoholstärke hat ein Liter Bier zwischen 440 und 700 Kalorien. Wird Weizenmalz statt des Gerstenmalzes verwendet, entsteht übrigens das beliebte Weizenbier.

 

Die Farbe des Bieres, ob dunkel oder hell, hängt vom Darregrad des Malzes ab. Mit stark gedarrtem Malz erhält man Dunkelbier. Die Stärke des Bieres ergibt sich aus dem Grad der Stammwürze. Einfachbier hat bis 2,5 Prozent Stammwürze, Schankbier 7 bis 8 Prozent, Vollbier, wie Export, Märzen, Pils, Kölsch oder Alt, hat 11 bis 14 Prozent und Starkbier über 16 Prozent. Zum Starkbier zählen Bockbier und der Dunkelbock mit mindestens 18 Prozent Stammwürze.

 

Biergläser

Biergläser – Pixabay - Public Domain Bilder / Creative Commons CC0 (CC0 1.0)

 

18. Mai 2018     >> Zurück zum Archiv