Entstehung des Namens
Im Laufe der Jahrhunderte erhielt das Gebirgsmassiv mehrere Namensgebungen. Im 9. Jahrhundert wird es als „Hircanus Saltus”, bzw. „Fergunna” bezeichnet, zwei Jahrhunderte später verwendet der Chroniker und Bischof Thietmar von Merseburg im Jahre 1004 den Begriff „Miriquidi”. Im 12. Jahrhundert taucht der Begriff „Saltus bohemicus” auf, in deutscher Sprache wird auch „Böhmischer Wald” oder „Beheimer Wald”, „Behmerwald”, „Böhmerwald” benutzt, im Tschechischen „Ceský les”.
Erst nach der Entdeckung von großen Erzvorkommen, kam es im 16. Jahrhundert zu weiteren Umbenennungen. Der Sachse Peter Albin benutzt den Namen erstmals 1589 in seiner Chronik. Zwischendurch verwendet man zu Beginn des 17. Jahrhunderts auch den Namen Meißner Berge, ein viertel Jahrhundert später bürgert sich dann endgültig die Bezeichnung Erzgebirge bzw. tschechisch Rudohorí ein.
Topografische Beschreibung
Das Gebirge ist etwa 150 km lang und durchschnittlich 40 km breit. Östlich schließt sich das Elbsandsteingebirge, westlich das Elstergebirge und der sächsische Teil des Vogtlandes an. Südlich des Osterzgebirges liegt das Nordböhmische Becken, gegenüber das Böhmische Mittelgebirge. Südlich des Westerzgebirges liegen Ohregraben (Egergraben) und Duppauer Gebirge. Nach Norden hin ist die Grenze unscharf, weil das Erzgebirge - als typischer Vertreter der Pultschollengebirge - sehr flach abfällt. Geologisch lässt sich diese Grenze zwar feststellen - sie befindet sich wesentlich weiter nördlich auf der Höhe des Collmberges. Topographisch aber ist sie schwer zu definieren, da es keine klare landschaftliche Ausprägung gibt. Man bezeichnet diese landschaftliche Übergangszone, die zwischen Zwickau und Chemnitz liegt, auch als Erzgebirgsvorland. Untergliedert wird das Gebirge in West- und Osterzgebirge, getrennt durch die sog. Flöhalinie. Seltener ist das Westerzgebirge noch einmal zusätzlich in West- und Mittelerzgebirge aufgeteilt.
Der Tradition folgend zählt Zwickau noch zum Erzgebirge, Chemnitz liegt knapp außerhalb dessen und Freiberg wird wiederum dazugerechnet. Die mutmaßliche Grenze des Erzgebirges läuft dann südwestlich Dresdens auf das Elbsandsteingebirge zu. Dabei setzt sich der maßgebliche Charakter, also flache Hochebenen mit Anstieg zum Kamm und einschneidende Kerbtäler, bis an die südliche Kante des Elbtalkessels fort. Nördlich des Erzgebirges geht die Landschaft allmählich in das Sächsische Hügelland und das Sächsische Elbland über.
Die Grenze zwischen Tschechien und Deutschland (Sachsen) verläuft meist nördlich des Erzgebirgskamms. Das Erzgebirge innerhalb der Mittelgebirgsschwelle zählt einerseits zum Böhmische Masse genannten Gebirgsstock, der außerdem aus Oberpfälzer Wald, Böhmerwald, Bayerischem Wald, Lausitzer Gebirge, Isergebirge, Riesengebirge und den innerböhmischen Gebirgen besteht. Gleichfalls bildet es mit Oberpfälzer Wald, Böhmerwald, Bayerischem Wald, Fichtelgebirge, Frankenwald, Thüringer Schiefergebirge und Thüringer Wald einen ypsilonförmigen Gebirgskomplex, der zwar keinen Eigennamen trägt, klimatisch aber recht einheitlich zu bewerten ist.
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