Kartoffel- und Getreideanbau, ausgeprägte Milchwirtschaft und Obstkulturen stellten im Odenwald die Basis für den regional typischen Speisezettel und die Grundlage der Nahrungsgewohnheiten der Bewohner. Die Kartoffel, die um 1700 erstmals in Südhessen angebaut wurde, erfreute sich sehr schnell ihrer Verbreitung im Odenwald im 18. Jahrhundert. Sie wurde überall zum Hauptbestandteil der ländlichen Küche. Die Milchsuppe war früher das Alltagsessen des einfachen Odenwälders. Die Bäuerin versuchte mit ihren spärlichen Mitteln jeden Tag aber eine reichliche und abwechslungsreiche Speise auf den Tisch zu bringen. Die wichtigsten Getreidekulturen waren Weizen, Gerste und Hirse, später kamen noch Roggen und Hafer hinzu.
Obstanbau gab es im Odenwald seit dem frühen Mittelalter, aber meist nur in den Klöstern, ab dem 18. Jahrhundert dann auch auf dem flachen Lande. Der Baumgarten gehörte zu jedem Odenwälder Bauernhof und die Erzeugnisse des Obstanbaus bereicherten die ländliche Küche. Sie sorgten für mehr Abwechslung, besonders dann, wenn es kein Fleisch gab, und das war schließlich fast in der Regel so der Fall.
Deftiges aus dem Odenwald
- Zwiebelkuchen
- Kartoffelschnitz mitsamt der Bach
- Riwwel-Suppe
- Schnitz und Schnitz
- Kirschenmichel
- Spitzbuwe
Odenwälder Lammwochen
Die Wiederbelebung und Erneuerung alter Traditionen und Essensgewohnheiten findet jedes Jahr in den Odenwälder Kartoffel- und Lammwochen ihren Ausdruck, die immer beliebter werden. Ab Mitte September stellen Köchinnen und Köche zwei Wochen lang köstliche Kreationen zusammen um den Besuchern herausragende Gaumenfreuden zu bereiten. Gleichzeitig präsentieren sie die Vielfalt des Odenwaldes mit dem Einsatz der zahlreichen regionalen Produkte.
Gasthaus auf der Veste Otzberg Pixabay - Public Domain Bilder / Creative Commons CC0 (CC0 1.0)