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Ostfriesland

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Fährschiff Spiekeroog I
Kirche in Suurhusen
Emden
Strandkörbe

 

Bräuche

Zu den Festtagsbräuchen zählt das Aufstellen des Maibaums am Vorabend des 1. Mai, das in eine große eurasische Traditionslinie gehört, in Ostfriesland aber eine eigene Form und eigene Regeln ausgeprägt hat. Neben Nachbargemeinschaften sind es auch Vereine oder ganze Dörfer, die ihren Maibaum aufstellen. Der Maibaum muss bis zum Morgengrauen des 1. Mai bewacht werden, was sich durch dauerndes Handanlegen eines der Besitzer ausdrückt. Ansonsten kann der Maibaum durch drei symbolische Spatenstiche „geklaut“ werden und ist am nächsten Tag meist durch einen Kasten Bier und Schnaps wieder auszulösen.

 

Weitere Bräuche sind das Martinisingen und das Brautpfadlegen zu Himmelfahrt. Einige besondere Traditionen haben sich zudem auf den ostfriesischen Inseln erhalten, zum Beispiel Klaasohm auf der Insel Borkum in der Nacht vom 5. auf den 6. Dezember – eine Veranstaltung, deren Ausrichtung lediglich Borkumer Männern vorbehalten ist.

 

Zu Ostern ist das Eiertrullern oder Eiertrüllen weit verbreitet. Es wird am Ostersonntag von Kindern (und Erwachsenen) mit den zu Ostern erhaltenen hart gekochten Eiern am Deich, auf den Ostfriesischen Inseln in den Dünen, oder anderen zur Verfügung stehenden Erhebungen (zum Beispiel Plytenberg, Eierberge in Wallinghausen) gespielt.

 

Am Vorabend des Nikolaus-Tages finden am 5. Dezember im Einzelhandel, in der Gastronomie und bei verschiedenen Organisationen und Vereinen traditionell Verknobelungen statt. Dabei wird um Torten, Backwaren sowie Geflügel-, Fleisch- und Wurstwaren gewürfelt. Jeder Mitspieler gibt seinen Einsatz und hat danach einen Wurf. Gewürfelt wird im Allgemeinen mit drei Würfeln im Lederbecher. Der Spieler, der die höchste Zahl wirft, gewinnt einen der genannten Preise.

 

Insbesondere in Neubaugebieten fällt beim Richten des Dachstuhls den zukünftigen Nachbarn die Aufgabe zu, in der Nacht zuvor einen Sparren zu verstecken. Das Bauherrenpaar muss diesen dann suchen, durch Schnaps auslösen und wird darauf von den Nachbarn durch die Siedlung zu ihrem Haus getragen, in das der noch fehlende Sparren eingesetzt und anschließend das Richtfest gefeiert wird. Hierbei wird auch ein Richtkranz am Dachgiebel befestigt.

 

Auch das Bogenmachen zum Anlass einer (Jubel-)Hochzeit ist sehr beliebt. Hierzu trifft sich die Nachbargemeinschaft meist einige Tage vorher. Die Männer bauen das Bogengestell, welches dann mit Tannenzweigen bestückt wird, während die Frauen im Haus die Rosen und Girlanden aus Papier herstellen. Ausrichter ist zumeist ein unmittelbarer Nachbar. Dieser Bogen wird anschließend gemeinsam zu dem (Jubel-)Paar getragen und an dessen Hauseingang befestigt, woran sich oft noch eine Stehparty auf der Hauseinfahrt anschließt.

 

Ein ähnlicher Brauch ist auch bei den Jugendlichen entstanden. Wird ein Jugendlicher 16 Jahre alt, so trifft sich der Freundeskreis (die Clique) am Vorabend ohne Wissen des Geburtstagskindes und fertigt ein sogenanntes Laken an. Mit Sprühfarbe wird ein altes Bettlaken mit originellen und meist witzigen Sprüchen beschrieben, die meistens mit dem, der Geburtstag hat, zusammenhängen (Beispielsweise neue Wortschöpfungen aus dessen Namen). Kurz vor 12 Uhr Mitternacht wird das Laken an der Straßenseite des Hauses befestigt und um 12 Uhr auf den Geburtstag angestoßen. Am 18. Geburtstag trifft sich der Freundeskreis um einen Bogen zu bauen. Hierbei wird Tannengrün von den Jungs an ein Drahtgestell, meist in Herzform, befestigt. Die Mädchen bestücken den Bogen mit Papierrosen. Um kurz vor 12 Uhr wird der Bogen zum Haus desjenigen, der Geburtstag hat, getragen und an der Straßenseite aufgestellt. Um genau 12 Uhr gratulieren alle und werfen denjenigen, der Geburtstag hat, Mehl und rohe Eier auf den Kopf.

 

Ebenfalls sehr verbreitet sind „Strafen“ für diejenigen, die an ihrem 30. Geburtstag noch unverheiratet sind. Männer müssen an ihrem 30. Geburtstag Treppe fegen, Frauen Klinken putzen. Zumeist werden hierzu Rathaus- oder Kirchentreppen oder -türen herangezogen. Erst durch das „Freiküssen“ einer Jungfrau oder eines „Jungmannes“ wird man von dieser Pflicht entbunden. Gewissermaßen als „Vorwarnung“ werden an ihrem 25. Geburtstag unverheiratete Männer als „Alte Socke“ oder „Alte Flasche“ und die Frauen als „Alte Schachtel“ bezeichnet und erhalten oft auch einen entsprechend behangenen Bogen. Dieser ist idealerweise von der Straße aus gut einsehbar, damit jeder von dieser „Nachricht“ Notiz nimmt.

 

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Ostfriesland aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.

 

Kirchturm in Suurhusen

 

Der schiefste Turm der Welt – Kirchturm in Suurhusen – Pixabay - Public Domain Bilder / Creative Commons CC0 (CC0 1.0)