Wagrien bezeichnet den nordöstlichen Landstrich Holsteins im Bundesland Schleswig-Holstein und umfasst etwa die Kreise Plön und Ostholstein. Die höchste Erhebung der Halbinsel ist der 168 Meter hohe Bungsberg, der markant über die umliegende Landschaft hinausragt.
Bei bestem Ostseeklima ist die Region Wagrien an der Lübecker Bucht zudem eine der sonnenreichsten Gegenden der gesamten Bundesrepublik.
Seit dem Mittelalter ist die Halbinsel Wagrien auf historischen Karten klar definiert: Sie erstreckt sich von der Kieler Förde bis zur Lübecker Bucht entlang der Ostseeküste im Nordosten und wird im Binnenland durch die Flüsse Schwentine und Trave begrenzt. Heute bezeichnet man meist nur noch die Oldenburgische Halbinsel in Ostholstein als Wagrien.
Der Name Wagrien leitet sich vom slawischen Stamm der Wagrier ab, die spätestens seit dem 8. Jahrhundert das Gebiet zwischen der Kieler Förde, der mittleren Trave und dem Unterlauf dieses Flusses besiedelten. Sie gehörten zum Stammesverband der Abodriten und prägten die Region nachhaltig. Im Zentrum ihres Herrschaftsbereichs lag die Burg Starigard – das heutige Oldenburg in Holstein –, deren Wallanlagen bis heute erhalten sind. Bedeutende Siedlungen der Wagrier waren neben Oldenburg auch Eutin (Utin), Alt-Lübeck (Liubice) und Plön (Plune). Diese Orte markieren das historische Herzland eines Volkes, das die kulturelle und politische Landschaft Norddeutschlands maßgeblich mitgestaltete.
Yachthafen in Grömitz Pixabay - Public Domain Bilder / Creative Commons CC0 (CC0 1.0)