Berlin, Stadt ohne Glücksspiel?

 

In Deutschland wird legales Glücksspiel immer härteren Restriktionen unterworfen. Zwar sind Teile des strengen Glücksspielstaatsvertrags nicht mehr gültig, doch das Mindestabstandsgesetz stellt die Spielhallenbetreiber vor große Schwierigkeiten. Besonders heikel ist die Lage in Berlin, wo die Mehrheit der Lokale schließen muss. Erfahren Sie hier, wo und unter welchen Bedingungen Glücksspiel in der Bundeshauptstadt zukünftig möglich ist.

 

Gesetze für Spielhallen werden strenger

Aufgrund der strengen Linie, die der Gesetzgeber bei der Verteilung von Konzessionen fährt, befinden sich Spielhallen und Wettbüros in einer schwierigen Position. Mittlerweile ist die ursprünglich vorgesehene Verteilung von nur 20 Konzessionen für Wettbüros und Spielhallen nicht mehr gültig. Allerdings hat der Bundestag ein Gesetz verabschiedet, das ab 2017 einen Mindestabstand zwischen legalen Spielbuden vorsieht. Das bedeutet für unzählige Spielhallen und Wettbüros das Aus. Es gibt allerdings die Befürchtung, dass die entstehende Lücke durch illegales Hinterzimmer-Glücksspiel gefüllt wird.

 

Schließung vieler Spiellokale in Berlin

Eines der strengsten Spielhallengesetze gibt es in Berlin, wie der Spandauer SPD-Abgeordnete Daniel Buchholz ausführt. In der Hauptstadt ist seit 2016 ein Mindestabstand von 500 Metern zur nächsten Halle und von 200 Metern zur nächsten Oberschule einzuhalten; dies gilt sowohl für Kasinos als auch für Wettbüros. Diese Regelung wird zur Schließung vieler Lokale führen; die Anzahl der verbleibenden Anbieter wird auf unter 200 geschätzt. Die Auswahl der zu schließenden Lokale erfolgt durch eine komplexe Berechnung. Nur wenn alle Qualitätsmerkmale identisch sind, wird das Los entscheiden.

 

Das verschärfte Gesetz sieht auch vor, Betreiber regelmäßig durch Polizei und Ordnungsamt kontrollieren zu lassen. Kürzlich hat die Berliner Polizei bei einer Razzia 19 illegal aufgestellte Automaten in fünf Lokalen versiegelt, außerdem Drogen und gestohlene Handys sichergestellt sowie die mangelhafte Befolgung der Hygienevorschriften beanstandet.

 

Aus für die Spielbank am Potsdamer Platz?

Besucher des Potsdamer Platzes in Berlin müssen in Zukunft übrigens ebenfalls ohne die berühmte Spielbank auskommen. Geschlossen wird sie allerdings nicht – sie zieht lediglich in die City-West. Bis zum Umzug des schicken Kasinos dauert es allerdings noch ein bisschen: Die Neueröffnung im Kudamm-Karree ist erst für 2020 geplant.

 

Wer aufgrund der zahlreichen Schließungen ein Kasino in seiner Nähe vermisst, kann stattdessen auch im Netz sein Glück versuchen. Im Vergleich zu den Kasinos in der Stadt gibt es dort sogar einige Vorteile: Wie das Portal CasinoShark erklärt, gibt es vor allem für neu angemeldete Nutzer bei vielen Anbietern sogenannte Freispiele, also Spiele mit einem Bonus ohne Einzahlung. Die Seite empfiehlt allerdings, immer erst genau die Bedingungen für die Auszahlung durchzulesen, bevor man sich für einen der Online-Anbieter entscheidet.

 

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7. Februar 2017     >> Zurück zum Archiv