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Geschichte der Stadt Ludwigshafen am Rhein

Als im Jahr 1606 Kurfürst Friedrich IV. den Grundstein zur Festung Mannheim legte und gleichzeitig auf der linksrheinischen Seite zum Schutze Mannheims die 'Rheinschanze' plante, dachte sicher niemand daran, daß sich 200 Jahre später aus der 'Rheinschanze' eine weitere Stadt entwickeln könnte. Auch der Mannheimer Wirt Carl Hornig, der 1808 die 'Rheinschanze' von den französischen Besatzern kaufte und dort zunächst eine Gastwirtschaft eröffnete, ahnte nicht, daß er mit der von den Franzosen 1811 genehmigten Errichtung eines Schiffslandeplatzes den Weg zu einem Handelszentrum ebnete. Als Hornig 1819 starb, ging der Speyerer Kaufmann Johann Heinrich Scharpif diesen Weg weiter. Der Handelsplatz erlangte bald Bedeutung und wechselte 1830 in den Besitz von Scharpffs Schwiegersohn Philipp Markus Lichtenberger, der die Hafenanlage zielstrebig ausbaute.

 

Das Jahr 1843 schließlich ging als eigentliche Geburtsstunde Ludwigshafens in die Geschichte ein. Lichtenberger verkaufte den Umschlagplatz an Bayern, der militärische Charakter der 'Rheinschanze' wurde aufgehoben. Mit der Verfügung des bayerischen Königs Ludwig I. , die 'Rheinschanze' in Ludwigshafen umzubenennen, gingen 'Zweckdienliche Vorbereitungen' zur Bildung einer eigenen Gemeinde einher. Paul von Denis entwarf in diesem Jahr einen ersten Bebauungsplan.

 

Obwohl politisch noch nicht selbständig, wuchs der Flecken Ludwigshafen in zehn Jahren zu einer stattlichen Gemeinde mit rund 1500 Einwohnern heran. Als Ende 1852 die Ludwigshafener Einwohner über die Bildung einer selbständigen Gemeinde abstimmten, war die Zustimmung groß- nur elf stimmten dagegen. Am 27. Dezember 1852 genehmigte schließlich König Maximilian II. die Bildung der selbständigen Gemeinde Ludwigshafen, bestehend aus den Ansiedlungen zu Ludwigshafen, den Hemshöfen, dem Gander- und Rohrlacherhof, sodann der Gräfenau, ferner der Bannabteilung zwischen den Gemeinden Friesenheim, Mundenheim und Ludwigshafen.

 

In der Entwicklung Ludwigshafens ist nach der Verleihung der Stadtrechte 1859 das Jahr 1865 bedeutend. Am 6. April 1865 wurde in Mannheim die Badische Anilin- und Sodafabrik (BASF) gegründet. Der Mannheimer Bürgerausschuß lehnte die Ansiedlung dieser chemischen Fabrik am Neckarufer ab. Ludwighafen dagegen reagierte schnell und erteilte bereits am 21. April 1865 eine Konzession zum Bau der Firma auf dem Hemshof.

 

Die Bevölkerungszahl Ludwigshafens schnellte mit dem wirtschaftlichen Wachstum in die Höhe, die Stadt stieß beim Aufbau der Infrastruktur bald an ihre räumlichen Grenzen. So war es nicht verwunderlich, daß die inzwischen einflußreich gewordene Tochter nach den Gemarkungen ihrer Mütter Friesenheim und Mundenheim verlangte. Die Vereinigung mit Friesenheim erfolgte 1892, Mundenheim zierte sich noch etwas länger und kam 1899 zur Tochter. So zählte Ludwigshafen vor der Jahrhundertwende stolze 62.000 Einwohner, die Gemarkung umfaßte 2175 Hektar.

 

Das Thema Eingemeindung blieb auch im neuen Jahrhundert stets ein Thema. Obwohl schon 1906 an die Straßenbahn angeschlossen, dauerte es mit der Eingemeindung des Dorfes Rheingönheim bis zum Jahre 1938. Im gleichen Jahr kamen noch das landwirtschaftliche geprägte Maudach, die geschichtsträchtige Stadt Oggersheim und das reiche Oppau/Edigheim zu Ludwigshafen, das dann vor Ausbruch des Kriegs 135000 Einwohner zählte.

 

Die letzte Eingemeindung erfolgte 1974, als sich die Gemüsehochburg Ruchheim in Folge der rheinlandpfälzischen Verwaltungsreform vom Landkreis trennte und zur Stadt stieß. Zur gleichen Zeit, als sich Ruchheim Ludwigshafen anschloß, schossen im äußersten Norden der Stadt die Hochhäuser der Pfingstweide als neuer Stadtteil aus dem Boden.

 

Die Siedlungsbewegung der zwanziger und dreißiger Jahre bescherte Ludwigshafen den Stadtteil Gartenstadt auf ehemals Mundenheimer Gemarkung. Die Geschichte der Gartenstadt ist auch eine Geschichte des städtischen Wohnungsbauunternehmens GAG. Der 'Rote Hof' (Bau nach dem Ersten Weltkrieg) ist zum Begriff geworden wie die Ernst-Reuter-Siedlung (Bau nach dem Zweiten Weltkrieg).

 

Viele Ludwigshafener besitzen durch ihre Verbundenheit zu ihrem Stadtteil zwei Identitäten. Sie fühlen sich zum einen als Ludwigshafener, zum anderen aber auch als Oggersheimer, Maudacher oder Rheingönheimer, als Hemshöfer, Oppauer, Edigheimer oder Pfingstweidler. Alle 13 Stadtteile aber bilden gemeinsam das Ludwigshafen, das 1997 rund 170000 Einwohner zählt und das als größte Stadt der Pfalz mit seiner Wirtschaftskraft und Infrastruktur das Oberzentrum der Vorderpfalz bildet.