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Schützenfeste

Ein Schützenfest ist ein Volksfest, das sich aus dem regelmäßigen Treffen von Schützenbruderschaften bzw. Schützenvereinen herleitet. Im Verlauf des Festes wird in der Regel in einem Schießwettbewerb der beste Schütze (Schützenkönig) bestimmt. Einige lokale Bräuche ermitteln den Schützenkönig auch durch andere Wettbewerbe, wie Ringstechen oder Vogelschießen.

 

Geschichte                       

Bereits im Mittelalter wurden im Zusammenhang mit den Übungen und den Musterungen der Aufgebote der Städte (den Schützen von „Schutz” erst später vom „Schießen”) Feierlichkeiten verbunden mit Umzügen veranstaltet. Zu diesen Schützenhöfen wurden auch Teilnehmer aus befreundeten Gemeinden und teilweise auch die feudalen Stadtoberhäupter eingeladen. Der selbstbewußte Charakter dieser Veranstaltungen der Bürger wurde aber nicht zu allen Zeiten von der Obrigkeit gern gesehen. Daher entwickelten sich regional sehr unterschiedliche Traditionen.

 

Festplatz in Düsseldorf

Festplatz in Düsseldorf – Pixabay - Public Domain Bilder / Creative Commons CC0 (CC0 1.0)

 

Die Bräuche um das Schützenfest werden vor allem in Bayern und Niedersachsen, aber auch am Niederrhein und in Westfalen mit Schützenumzügen gepflegt. An die alte Tradition wird seit der deutschen Wiedervereinigung auch in Ostdeutschland wieder angeknüpft. Die mit den Schützenfesten verbundenen Traditionen können regional sehr unterschiedlich sein. Zu diesen Traditionen gehören auch der „Fahnenschlag” (ein spezielles Fahnenschwenken). Es symbolisiert die Fesselung des heiligen St. Sebastianus, des Schutzpatrons der Jungschützen. Der Fahnenschlag und auch das Fahnenschwenken werden nach festgelegten Regeln durchgeführt, welche in der „Bundesfahnenschwenkerordnung” festgelegt sind, sodass auf Wettbewerben Schiedsrichter die Darbietungen auch bewerten können.

 

Schützenfeste können von einem bis zu mehreren Tagen dauern und mit unterschiedlichen Beiprogrammen angereichert sein. In kleineren Orten finden sie oft in einem Festsaal der lokalen Gastwirtschaft, in größeren Orten in einem extra aufgebauten Festzelt statt. Viele Schützenfeste beginnen mit einem festlichen Umzug, bei dem der amtierende Schützenkönig mit seinem Hofstaat, von seinen Vereinsmitgliedern abgeholt, mit Musik durch den Ort zum Schützenplatz oder Festzelt marschiert oder kutschiert wird. Rund um das Festzelt ist oft ein Jahrmarkt oder eine Kirmes aufgebaut.

 

Schützenfeste in Deutschland

Wieder andere Schützenfeste leiten sich vom so genannten „Freischießen” ab. Beim Freischießen konnte sich der beste Schütze für ein Jahr von seinen Steuerabgaben freischießen oder sich andere Privilegien erkämpfen (bis hin zum Recht auf Heirat, wie in der Oper „Der Freischütz” dargestellt). Diese Art des Schützenfests war besonders im Raum Hannover angesiedelt und wird zum Beispiel in Eldagsen und Peine noch immer gefeiert. Die Steuerfreiheit ist heute natürlich nicht mehr gegeben.

 

In Uelzen wird alle fünf Jahre das „Grenzbeziehen” begangen. Dort kontrollieren seit dem Mittelalter die Schützen ob die Grenzmarken der städtischen Ländereien noch an ihrem alten Platz sind.

 

Beim „Vogelschießen” wird heute nicht mehr auf einen richtigen Vogel geschossen, sondern auf eine aus Holz gebaute Vogelattrappe. Derjenige, der die letzten Reste von der Vogelstange holt, ist der Schützenkönig. Beim Adlerschießen (zum Beispiel am „Rutenfest” in Ravensburg) wird auf einen hölzernen Reichsadler geschossen, dessen Insignien und Federn einzeln abgeschossen werden können; Schützenkönig ist hier der Schütze des Reichsapfels. Es gibt allerlei Tiermotive bei Schützenfesten, so wird zum Beispiel beim historischen Schützenfest in Biberach/Riss auf einen Biber gezielt.

 

Das insgesamt größte jährliche Schützenfest der Welt ist das Schützenfest Hannover, mit dem 12 km langen Schützenausmarsch mit über 12.000 Teilnehmern, darunter rund 5.000 Schützen und rund 70 Festwagen, Oldtimern, Kutschen, Pferdegespannen und anderen Fahrzeugen (der längste Schützenausmarsch der Welt), dem ca. 10 ha großen Festplatz mit über 250 Schaustellern und 10 großen und kleinen Festzelten und rund 2 Mio. Besuchern. Obwohl auf einigen anderen Schützenfesten mehr Schützen beteiligt sind, behält Hannover insgesamt betrachtet doch das Superlativ. Das größte Bürger-Schützenfest ist das Neusser Bürger-Schützenfest, das alljährlich Ende August mit über 6.000 Schützen in Neuss stattfindet.

 

Eine Besonderheit ist das Schützenfest in Balve, das in der Balver Höhle gefeiert wird.

 

Alle drei Jahre findet außerdem das sogenannte Europa-Schützenfest statt, welches von der Europäischen Gemeinschaft der Schützen (EGS) organisiert wird. Hierzu erscheinen Schützen aus vielen Nationen, zum Beispiel Deutschland, Niederlande, Belgien, Frankreich und Polen. Beim letzten Europa-Schützenfest in Vöcklabruck bei Salzburg waren etwa 25.000 Schützen zugegen.

 

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Schützenfest aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.

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