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Spielzeug aus dem Thüringer Wald

11. August 2017

 

Entstanden war die Spielzeugmacherei aus der Not der Bevölkerung. Die Bauern kamen mit den Erträgen ihrer kleinen Gehöfte nicht über den Winter und mussten sich während der kalten Jahreszeit ein Zubrot hinzuverdienen. So entwickelte sich ab dem 16. Jahrhundert aus der alteingesessenen Holzwarenherstellung die Spielwarenherstellung. Das Basteln von Puppen und kleinen Figuren bot sich zum Nebenerwerb geradezu an. Materalien, die dazu benötigt wurden, mussten nicht eingeführt werden, denn es gab sie reichlich in der Umgebung von Sonneberg. Zudem war die Verkehrslage hervorragend. Alte und wichtige Handelsstraßen führten am Rande des Thüringer Waldes entlang. Die Wege nach Leipzig, Erfurt und Nürnberg ermöglichten den Transport der Ware zu den bedeutendsten Handelsplätzen.

 

Thüringer Wald

Thüringer Wald – Pixabay - Public Domain Bilder / Creative Commons CC0 (CC0 1.0)

 

Sonneberger Spielzeug setzte sich mit der Zeit auf allen Märkten durch. Das „Sonneberger Reiterlein“ war in ganz Europa ein Begriff. Schon im frühen 18. Jahrhundert belieferten die Sonneberger Spielzeugmacher Händler in London und Riga, sogar bis nach Spanien und auch Indien exportierten sie ihre Handpuppen, Holzschwerter, Spielzeuginstrumente und Nußknacker. Seit 1798 förderte ein herzogliches Handelsprivileg die Sonneberger Spielzeugmacher. Mit dem Erfolg kam die Expansion, 1862 brachte die Gewerbefreiheit die industrielle Produktion in Gang. Neue Materialien kamen zum Einsatz. Schon seit 1805 nutzte man Pappmaché zur Herstellung von Puppen, 1878 gab es die erste Puppe mit einem Porzellankopf. Die Säuglingspuppe im Taufkleid, Vorbild für Generationen von Kinderpuppen bis heute, wurde „geboren“. Tiermotive waren später der ganz große Renner. Wohl kein Lebewesen, dessen Abbildung die Sonneberger Spielzeugmacher habhaft werden konnten, entging seiner Nachbildung als Kuscheltier.

 

Arbeitskräfte waren gesucht

Dabei war die Arbeit in den Spielzeugfabriken ein hartes Brot. Bis zu zehn Personen arbeiteten oft in einem kleinen Raum. Kinderarbeit war die Regel, auch noch nach 1903, als sie offiziell verboten wurde. Der Arbeitstag war manchmal erst nach 16 Stunden zu Ende. Die Fabrikherren wurden reich und bauten sich prächtige Villen. Doch trotz der aufkommenden Fabriken starben auch die kleinen Handwerksbetriebe nicht aus und existierten weiter. Mitarbeiter benötigten beide, sowohl die Fabrik als auch der Handwerksbetrieb. Hätten beide damals schon auf die Vorzüge der modernen Personalvermittlung zurückgreifen können, hätten sie stets qualifiziertes Personal für ihre Arbeitsstellen zur Verfügung gehabt. Arbeitnehmer, die eine neue Arbeitsstelle suchen, oder Unternehmen auf der Suche nach Personal, beides läßt sich bei spp-direkt.de finden. Der Personaldienstleister für Unternehmen und professionelle Partner für Jobsuchende arbeitet stets an passenden Lösungen.

 

Vor dem Ersten Weltkrieg produzierten die Sonneberger 20 Prozent der Weltproduktion an Spielzeug. Auch in den 20er und Anfang der 30er Jahre fanden die Spielzeugproduzenten sogar trotz der Wirtschaftskrise ihr Auskommen. In Schwierigkeiten geriet die Sonneberger Spielzeugherrlichkeit mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten. Während des Zweiten Weltkriegs wurden in den Sonneberger Spielzeugfabriken Uniformen genäht oder Bomben gebaut. Nach dem Krieg kam die Spielzeugproduktion nur schwer wieder auf die Beine. Ausgewanderte Sonneberger, die im Staatssozialismus ostdeutscher Prägung keine Zukunft sahen, bauten im Westen neue Fabriken auf und machten so der alten Heimat Konkurrenz. Während der DDR-Zeit exportierten die Spielzeughersteller vor allem in die Sowjetunion.

 

Deutsches Spielzeugmuseum in Sonneberg

In Sonneberg und Arnstadt werden Kinderträume wahr. Seit mehr als 300 Jahren produziert man in diesen thüringischen Städten Spielzeug für die ganze Welt. Das Deutsche Spielzeugmuseum wurde 1901 auf Initiative des Lehrers Paul Kuntze gegründet und ist das älteste seiner Art in Deutschland. Das Museum dokumentiert die Geschichte der Thüringer Spielzeugmacher und ihrer Produkte von ihren Anfängen bis zum heutigen Tag.

 

Puppenstadt "Mon plaisir"

Interessant und ein Besuchermagnet ist die weltweit einmalige Puppenstadt „Mon plaisir“, eine Sammlung der Fürstin Auguste Dorothea von Schwarzburg-Arnstadt, im Schlossmuseum Arnstadt aus dem 18. Jahrhundert. Die Fürstin war eine leidenschaftliche Sammlerin von Figuren und Spielzeug und die einmalige Miniaturwelt spiegelt im Detail das Bild einer kleinen Residenz zur Barockzeit wieder.

 

Deutsches Spielzeugmuseum

Deutsches Spielzeugmuseum Sonneberg, Schaubild „Thüringer Kirmes“ (1910) – © Gosh

 

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