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Ausleben statt unterdrücken

4. März 2021

 

Rund 7,8 Milliarden Menschen leben auf der Erde. Ganz ähnlich, wie keiner von ihnen den gleichen Fingerabdruck hat, nicht die exakt gleichen Speisen oder Hobbys mag, verhält es sich auch mit Sex.

 

Welche Neigungen jemand hat, ist ein zutiefst persönliches und vollkommen heterogenes Thema. Nur eins eint alle Menschen: Seine sexuellen Wünsche dauerhaft zu unterdrücken, zieht keine positiven Ergebnisse nach sich.

 

Ekstase

Ekstase – Photo by Emiliano Vittoriosi on Unsplash

 

Denn die Psychologie weiß längst, dass es zweierlei Arten von Sexualität gibt:

  1. Das enorm breitgefächerte Band dessen, was als medizinisch (und juristisch) vollkommen legitime Sexualpräferenz gilt.
  2. Übersteigerte, bzw. krankhafte Sexualpräferenzen, die jedoch einen tatsächlich medizinisch-psychologischen Hintergrund haben.

 

Stark vereinfacht ausgedrückt bedeutet das: Von A wie Analsex bis Z wie Zungenspiele ist praktisch jede denkbare sexuelle Sehnsucht vollkommen normal und legitim, solange es sich dabei nur um eine Neigung handelt – man also beispielsweise Sex nicht nur noch in dieser speziellen Form genießen kann.

 

Um diese Präferenzen geht es auch hier. Sie auszuleben ist Teil eines gesunden Sexuallebens. Umgekehrt kann es Betroffene aufs Schwerste beeinflussen, wenn sie dauerhaft nicht diejenige Form von Lust bekommen, nach der sie sich sehnen.

 

Warum Unterdrücken falsch ist

Stellen wir uns sexuelle Sehnsüchte nicht als etwas Erotisches vor, sondern als das, was sie medizinisch gesehen sind: Ein Gefühl; ebenso wie die bereits angesprochene Präferenz von Speisen. Dabei ist Lust sogar eines der stärksten und dauerhaftesten Gefühle, immerhin ist sie mit unserem Fortpflanzungstrieb verbunden.

 

Damit nimmt die Sexualpräferenz eine Gipfelposition hinsichtlich unserer Persönlichkeit ein. Just das macht ein Unterdrücken auch zu einem besonderen Problem: Seine Gefühle, Sehnsüchte usw. dauerhaft zu unterdrücken, ist aus medizinischer Sicht niemals gut; es kann sogar körperlich krank machen.

 

Wer bestimmte Sexualpraktiken bevorzugt, sie aber niemals oder nur unzureichend ausleben kann, leidet ganz erheblich. Das muss auch unter dem Aspekt betrachtet werden, dass es bei drei Gründen nur einen rationalen Anlass gibt, seine Sexualpräferenz zu beschneiden:

  1. Es handelt sich um krankhafte bzw. illegale Sexualpräferenzen. Dann aber liegt sowieso ein medizinisches Problem zugrunde und sind Therapien nötig.
  2. Die Neigungen korrelieren nicht mit einem Partner. Zwar müssen Liebende auch sexuelle Kompromisse eingehen, wer jedoch seine Wünsche in keiner Weise ausleben kann, findet das Problem nicht bei seinen Neigungen, sondern in der Partnerwahl – unerfüllte Sexualität ist längst der wichtigste Trennungs- und Scheidungsgrund.
  3. Die Neigungen entsprechen nicht dem, was ein wie auch immer gearteter gesellschaftlicher Moralkodex für legitim hält. Das kann der ganze Kulturkreis sein, kann sich aber auch bis in die kleinste Ebene des Familien- und Freundeskreises erstrecken.

 

Wir stellen fest: abgesehen von nach medizinischer Definition gestörten Sexualpräferenzen gibt es keinen einzigen legitimen Grund, sich nicht auszuleben.

 

Keine Beziehung profitiert dauerhaft davon, wenn ein Partner niemals das bekommt, was er eigentlich möchte. Und was gesellschaftliche Moralvorstellungen vorschreiben, sollte sowieso kein Bewertungsmaßstab für das darstellen, was einvernehmliche Erwachsene hinter verschlossenen Türen treiben.

 

Auf einen einfachen Nenner heruntergebrochen: Unterdrücken macht krank, Ausleben befreit und macht glücklich. Doch wie lebt man sich aus?

 

Ausleben 1: Gezielt Gegenstücke suchen

Es mag vielleicht 7,8 Millionen verschiedene Sexualpräferenzen auf der Welt geben. Das bedeutet jedoch nicht, dass es keine zwei Menschen gäbe, die auf ähnliche Dinge stehen. Man darf deshalb davon ausgehen, dass es zu jedem(!) sexuellen Wunsch deutlich mehr als einen menschlichen Gegenpart gibt, der Befriedigung daraus bezieht, die jeweils andere Rolle einzunehmen.

 

Der eine träumt davon, anal zu penetrieren, der andere träumt davon, anal penetriert zu werden. Der eine möchte beim Sex Schmerzen erleben, der andere möchte beim Sex Schmerzen geben. Ganz gleich, um welche Praktik es auch geht, dieses Schema ist tatsächlich immer möglich.

 

Hier kommt zum Tragen, dass es nicht zuletzt Dank des Internets längst auf einfachste Weise möglich ist, Sextreffen ohne finanzielle Kosten einzufädeln. Derartige Portale haben jedoch nicht nur den Vorteil der Kostenlosigkeit, sondern, dass es konkret um Sex geht. Das mag anfangs vielleicht Überwindung kosten, aber wer es schafft, wird feststellen, wie erleichternd es sein kann, einfach einem (oder mehreren) Gegenüber zu erklären, auf was man steht – und zeitnah ein Treffen zu arrangieren, in dessen Rahmen man genau das bekommt.

 

An diesem Punkt sollte jedoch auch irgendwann die Überlegung erfolgen, inwiefern diese Sexualität und das zukünftige Partnerschaftliche miteinander vereinbart werden müssen – oder sollen. Klar sollte sein, dass es nicht zielführend ist, seine Neigung einige Male auszuleben, danach aber durch die Wahl eines in der Hinsicht inkompatiblen Partners wieder einen „Deckel“ zu schließen; das würde die Leidensspirale nur wieder neu beginnen lassen.

 

Letztendlich verbleiben deshalb zwei Optionen: Entweder einen Partner finden, der diese Sexualpräferenz teilt oder zumindest toleriert, oder eine Beziehung zu jemandem eingehen, der wenigstens damit d’accord ist, wenn man sich die Befriedigung regelmäßig woanders holt.

 

Ausleben 2: Niederschreiben

Unangenehmes ständig nur im Kopf zu halten, belastet enorm. Unerfüllte Sexwünsche machen dabei keine Ausnahme. Allerdings ist es auch längst erwiesen, dass es für unser Gehirn kaum eine Ausnahme macht, in welcher Form und wem es sich mitteilen kann.

 

Anders formuliert: Der Druck muss einfach nur raus. Ganz gleich, ob man sich einer anderen Person anvertraut oder nur einem Stück Papier. Als erster Schritt kann es deshalb bereits enorme Erleichterung verschaffen, das, was man sich unter einer „erfüllenden“ Sexpraktik vorstellt, niederzuschreiben.

 

Dies benötigt keine schriftstellerischen Qualitäten, muss auch nicht der Duden-Gesellschaft gefallen. Es geht nur darum, ganz ähnlich wie in einem Tagebuch, seine Gefühle aufzuschreiben, sie zu befreien aus dem „Gefängnis“ des Gehirns. Dabei gilt nur eine einzige Maßgabe: Bloß keine Schere im Kopf ansetzen. Was das Gehirn wie abbildet, sollte auch 1:1 so niedergeschrieben werden. Wie gesagt, es geht hier nicht um Literaturpreise.

 

Ausleben 3: Masturbieren zu Fantasien

Unsere Fantasie ist der mit Abstand machtvollste Szenenschreiber, den es gibt. Sie kann umfangreichste, detaillierteste Welten entstehen lassen. Und weil sie nur in unserem Kopf existiert, zeigt sie auch nur das, was der andere Teil des Gehirns, in dem die sexuellen Neigungen sich befinden, sich wünscht.

 

Der erste und wichtigste Schritt auf dem Weg zum körperlichen Ausleben seiner sexuellen Neigungen besteht darin, es sich mit sich allein und seinen Gedanken auf Bett, Couch und Co. bequem zu machen und zu diesen Fantasien umfassend und so häufig wie nötig Selbstbefriedigung zu betreiben.

 

Natürlich, wer als Frau davon träumt, zentraler Mittelpunkt einer gemischtgeschlechtlichen Orgie zu sein und von Männern wie Frauen verwöhnt zu werden, der wird allein durch das Masturbieren ebenso wenig einen vollständig adäquaten Ersatz bekommen wie ein Mann, der davon träumt, mit einem ganz bestimmten Typ Frau Sex an tropischen Stränden unter freiem Himmel zu haben.

 

Aber: Ähnlich wie das Schreiben hilft die Selbstbefriedigung auf diese Fantasien dabei, Kopf und Gefühlsleben von dieser Last zu befreien – und ein Orgasmus, den man sich auf diese ureigensten Fantasien verschafft, fühlt sich gleich doppelt so gut an.

 

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