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Das sind die beliebtesten Jobs in der Stadt

10. Dezember 2021

 

Die Arbeitsmarktsituation unterscheidet sich stark zwischen Städten und ländlichen Gemeinden. Bis in die 1970er Jahre war Deutschland ein Industriestandort. Mittlerweile liegen 70 % aller Berufe im Dienstleistungssektor. Doch die Entwicklung steht nicht still und führt in die sogenannte Wissensgesellschaft. Der Motor dieser Entwicklung liegt naturgemäß in den Städten. Hier gibt es außerdem die meisten Stellenangebote und das vielfältigste Arbeitsmarktangebot. Welche Jobs sind dabei am beliebtesten? Und was ist unter einem beliebten Job überhaupt zu verstehen?

 

Berlin Hauptbahnhof

Berlin Hauptbahnhof – Pixabay - Public Domain Bilder / Creative Commons CC0 (CC0 1.0)

 

Was Stellenportale zur Jobsuche analysieren

Welche Berufe beliebt sind, lässt sich an Jobbörsen und Stellenportalen nachvollziehen. Je häufiger Stellenangebote für einen bestimmten Beruf gesucht werden, umso gefragter dürfte er sein. Was die Deutschen bei der Stellensuche anspricht, haben deshalb so einige Stellenportale untersucht.

 

Analyse von Stellenportal Glassdoor

2019 hat das Stellenportal Glassdoor 500.000 Suchanfragen auf der eigenen Plattform angeschaut. Die beliebtesten Berufsfelder lagen in den Bereichen Marketing, Machine Learning und Finance. Doch auch Maschinenbau, Logistik, Einkauf, Human Resources und IT gehörten zu den Top Ten der gefragtesten Berufsfelder. Wurden konkrete Berufe in die Suchmaske eingegeben, standen Data Scientist, Projektmanager, Produktmanager, Softwareentwickler und Controller ganz oben auf der Liste. Gefragt waren außerdem Stellenangebote für UX-Designer, Grafikdesigner und Personalreferenten. Demnach stehen Datenanalyse, kreative Digitalberufe, Technik, Verkehr sowie Berufe mit sozialen Kompetenzprofilen hoch im Kurs.

Besonders spannend ist dabei: Viele Suchanfragen starteten mit den Begriffen „Praktika“, „Werkstudent“ oder „Quereinstieg“. Erkennbar geht es also nicht nur um den beruflichen Ist-Zustand. Berufliche Weiterentwicklung, Wunsch nach Umorientierung oder auch Umschulungen in ein neues Berufsbild scheinen damit stark ausgeprägt.

 

Überraschung bei der Adzuna-Analyse

Adzuna hat ebenfalls das eigene Stellenportal analysiert. Anstatt Suchbegriffe auszuwerten, hat Adzuna gezählt, wie oft die 600.000 Stellenausschreibungen im November 2020 von Interessierten angeklickt wurden. Dabei zeigte sich ein gänzlich anderes Bild. Die mit Abstand beliebtesten Jobs liegen im Bereich Tierschutz.

 

Mittelstandsreport von Stepstone

Ebenfalls 2019 hat die Jobbörse Stepstone einen Mittelstandsreport erstellt. Hier liegt der Fokus auf einer wiederum anderen Frage: In welcher Art von Unternehmen arbeiten die Deutschen eigentlich am liebsten? Dabei stellte sich heraus, dass satte 59 % am liebsten in einem mittelständischen Betrieb arbeiten. In Konzernen mit mehr als 5.000 Mitarbeitern wollen nur 12 % angestellt sein. Dabei zeigt sich, dass Geld nicht immer im Vordergrund steht. Obwohl Großunternehmen ab 1.000 Mitarbeitern in der Regel 15 % mehr Gehalt zahlen als KMU, bevorzugen die Arbeitnehmer lieber die familiäre Atmosphäre der kleineren Unternehmen als höheres Gehalt.

 

Was der Arbeitsmarkt als Trend anzeigt

Wonach aktiv gesucht wird und welche Jobs angeklickt werden, ist die eine Seite der Medaille. Eine andere ist, welche realen Trends am Arbeitsmarkt sich abzeichnen. Hunderttausende neue Jobs sind in den letzten Jahren entstanden. Diese liegen im öffentlichen Dienst, der Gesundheitsbranche und dem Erziehungswesen. Dazu kommen Baugewerbe, Handel, Verkehr und produzierendes Gewerbe. Berufsfelder, die zukünftig noch mehr freie Stellen verheißen, liegen beispielsweise in der Automobilbranche, Elektro-, Ernährungs- und Glasindustrie, Handwerk und Bauwesen, Telemedien und Informationswirtschaft, Speditionen, Groß- und Außenhandel, Messe und Tourismus sowie Schifffahrt und Textilindustrie.

Auf dem Arbeitsmarkt gibt es Nachfrage nach Trendberufen, die von vielen gar nicht wahrgenommen werden. Das sind beispielsweise Hör-Akustiker, Drohnen-Piloten und Umwelttechniker.

Zukunftstrends mit ansteigendem Arbeitsmarktangebot liegen außerdem bei den Berufen Lehrer, Pflegekräfte und Feelgood-Manager. Allerdings gehören dazu auch Datenanalysten, KI-Experten und Mobile Developer. Aktuelle Suchanfragen und berufliche Zukunftstrends liegen also doch teilweise nah beieinander.

 

Was Umfragen zur Job-Beliebtheit sagen

Sind also häufig verwendete Suchbegriffe so zu verstehen, dass diese Berufe beliebt sind? Man kann wohl eher sagen: Das sind begehrte Jobs für die eigene Lebensplanung. Begehrtheit und Beliebtheit müssen aber nicht immer das Gleiche bedeuten. Das zeigt sich beim Blick auf die Umfrage des Deutschen Beamtenbundes aus 2019. Es gibt einen Beruf, der bei 94 % aller Deutschen die absolute Nr. 1 auf der Beliebtheitsskala ist – und zwar schon seit vielen Jahren. Das ist der Feuerwehrmann. Anerkannte Beliebtheit von 86 – 88 % erfahren dahinter die Berufe Arzt, Krankenpfleger und Altenpfleger. Es folgen Polizist, Erzieher, Richter und Müllmann, der noch vor dem Piloten rangiert. Auf den Abstiegsplätzen liegen Mitarbeiter von Werbeagenturen mit nur 10 % und Versicherungsvertreter mit 8 % Zuspruch. Beliebtheit kann also auch bedeuten, dass bestimmten Berufen eine hohe soziale Anerkennung und Wertschätzung entgegenkommt.

 

Es gibt aber noch eine dritte Variante der Beliebtheit. Sie verdeutlicht sich in einer Umfrage im Berufsnetzwerk XING aus dem Jahr 2017. Wenn die Befragten völlig frei wären, den persönlichen Wunschberuf zu leben, dann zeigt sich: Der beliebteste Beruf ist Tierpflegerin bei Frauen und Profisportler bei Männern. Dahinter rangieren Schriftsteller und Psychologe.

Man darf es wohl so zusammenfassen: Wenn die Sehnsucht das Ruder in der Hand hätte, würden viele Deutsche – und zwar auch Akademiker - mit Tieren, Leistungssport, der menschlichen Seele oder künstlerisch-kreativer Arbeit ihr Geld verdienen wollen.

 

Die höchste soziale Anerkennung genießen wiederum Berufe, die mit Lebensrettung, Sicherheit, Gerechtigkeit und Pflege zu tun haben. Wobei Pflege eben nicht nur Kranken- und Altenpflege meint, sondern auch die pädagogische Fürsorge oder Umweltpflege am Beispiel Müllmann.

 

Beliebte Jobs in Städten – Beispiel Informationstechnologie

Wie sieht es mit der Berufswahl in Städten aber konkret aus? Hier gibt es natürlich Berufe, die in jeder Stadt gebraucht werden. Dazu gehören Verwaltungsangestellte, Erzieher oder Fachkräfte in der Abwasserwirtschaft. Sie tauchen in der Beliebtheitsskala selten auf. Wirtschaftlich besehen entwickeln sich regional unterschiedliche Schwerpunkte. Das beeinflusst den Bevölkerungszuzug von entsprechend ausgebildeten Personen. Dadurch entwickeln sich auch die gefragten Berufe in den Städten nicht überall gleich.

Das zeigt sich an der wachstumsstarken Branchen ITK. Sie umfasst alle IT-Dienstleistungen, Software-Herstellung, Gaming, Provider-Dienste, Telekommunikation, Digital Business, Channel-Bereitstellung, Infrastruktur-Ausbau, Datenanalyse – ein gewaltiger Arbeitsmarkt mit Milliardenumsätzen. Genau hier kommen die Suchanfragen von Glassdoor und die Wachstumsbranchen wieder zusammen. Jobs im Bereich Entwickler, IT, Cloud Computing, Kommunikation und digitale Dienstleistungen boomen in sechs Regionen. Dabei hat jede ihren jeweiligen Schwerpunkt.

 

München

Die bayrische Hauptstadt ist ein Technologiestandort für die Bereiche Elektronik, Maschinen, Elektrotechnik, Luft- und Raumfahrt, Kraftfahrzeugbau sowie Information und Kommunikation. Alle diese Branchen sind mit Software- und IT-Entwicklung verknüpft. Zahlreiche Start-ups machen die Stadt zusätzlich attraktiv für Jobsuchende mit passenden Qualifikationen.

 

Stuttgart und Karlsruhe

Auch hier boomt der ITK-Markt wegen der Branchen Maschinen- und Autobau sowie Informatik.

 

Frankfurt am Main

Es wundert nicht, dass in der deutschen Hauptstadt der Banken die Bereiche Cloud Computing/ Finance den ITK-Markt beflügeln.

 

Metropolregion Rhein-Ruhr

Diese recht diverse und bevölkerungsstarke Region aus Ruhrgebietsstädten und der Rheinregion bündelt diverse ITK-Bereiche. Im weit gespannten Dreieck zwischen Dortmund, Düsseldorf und Köln stehen Maschinen- und Anlagenbau, Mobilität, Logistik und Kommunikations-/ Informationsdienstleistungen im Vordergrund.

 

Hamburg

Der hanseatische Stadtstaat ist Hochburg für Medien- und Gamingunternehmen.

 

Berlin

In der Hauptstadt liegen die Trends in den Feldern Digital Business, digitale Infrastruktur und Mobile Entwicklung.

 

Fazit

Beliebt und begehrt sind in diesen Städten also genau jene Berufe, die den Übergang von der Dienstleistungs- zur Wissensgesellschaft vorantreiben. Hier liegt der Motor der Digitalisierung. Trotz aller Pragmatik bei der beruflichen Orientierung schlägt insgeheim dennoch ein großes Berufsherz für Tiere, Sport, Seelenarbeit und Künstlertum in den Deutschen. Und sie bringen ihre größte Hochachtung allen Berufen entgegen, die das menschliche Leben retten, schützen und gerecht behandeln sowie Mensch, Tier oder Umwelt pflegen.

 

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