Das sind die Gründe für den Radsport-Boom
3. August 2022
Fahrradfahren boomt. In Zeiten des Klimawandels und steigender Benzinpreise erlebt das Fahrrad als Fortbewegungsmittel eine wahre Renaissance. Doch auch der Radsport erlebt derzeit ein echtes Comeback. Nicht nur das rege Interesse an der kürzlich zu Ende gegangenen Tour de France kann als eindeutiger Beleg für den Radsport-Boom gesehen werden. Wir schauen uns das Phänomen genauer an und gehen den Ursprüngen des Radsport-Booms auf die Spur.
Radrennen Photo by Rob Wingate on Unsplash
Weniger Dopingfälle als je zuvor
Der Radsport hat ein schweres Erbe zu tragen. Die unrühmliche Vergangenheit mit zahlreichen Doping-Affären scheint allerdings der Vergangenheit anzugehören. Tatsächlich testet keine Sportart ihre Athleten so flächendeckend auf unerlaubte Mittel wie der Radsport. Und trotzdem gibt es weniger positive Dopingfälle als in den 1990er oder 2000er Jahren. Ähnlich sieht es auch der ehemalige Weltklasse-Sprinter Robbie McEwen, der ein Umdenken im heutigen Radsport erkennen kann. Während früher Doping-Diskussionen im Vordergrund standen, dreht sich heute wieder alles um die Duelle auf der Strecke.
Die neue Fahrergeneration
Tatsächlich ist es eine neue Generation an Radfahrern, die das Gesamtklassement dominiert. Allen voran sind hier natürlich Jonas Vingegaard und Tadej Pogacar zu nennen. Beide gehören trotz ihres jungen Alters und der vergleichsweise geringen Erfahrung bereits zu den besten Rundfahrern in der UCI-Tour. Gleiches gilt auch für das kolumbianische Talent Egan Bernal, der die Tour 2019 gewinnen konnte. Dabei stechen die Fahrer nicht nur durch ihr Talent heraus, sondern auch den Sportsgeist. Symbolisch dafür steht die 19. Etappe der vergangenen Tour de France, als Vingegaard auf den gestürzten Verfolger Pogacar wartete, ehe das Duell weiterging. Die Fans können sich in Zukunft auf jeden Fall noch auf große Duelle freuen.
Deutsche Spezialisten lassen aufhorchen
Einen Fahrer für das Gesamtklassement gab es in Deutschland in den vergangenen Jahren nicht. Und auch ein absoluter Weltklasse-Sprinter fehlt seit dem Karriereende von André Greipel. Doch dafür haben die deutschen Klassiker-Spezialisten wie Nils Politt, Maximilian Schachmann oder Lennard Kämna in den letzten Jahren bei den Grand Tours aufhorchen lassen. Vor allem Kämna, der bereits beim Giro eine Etappe für sich entscheiden konnte, kämpfte mehrmals um den Etappensieg bei der diesjährigen Tour. Auch wenn es für die deutschen Fahrer letztlich nicht für einen Sieg gereicht hat, konnte Simon Geschke für Furore sorgen. Der Freiburger fuhr neun Tage lang im gepunkteten Trikot und stellte damit einen neuen deutschen Rekord in dieser Wertung auf.
Die Fans sind hautnah dabei
Nicht nur der Auftakt in Dänemark, sondern auch die zahlreichen Bergetappen und anderen Anstiege haben gezeigt, dass Millionen von Menschen an die Strecke pilgern, wenn das Peloton vorbeikommt. Das gestiegene Interesse ist sicher auch an der Nahbarkeit festzumachen, welche ein Großteil der Teams und Profis über die sozialen Medien ausstrahlen. Die gestiegene mediale Präsenz lockt natürlich auch potenzielle Sponsoren und Partner für Kollaborationen an. Ein gutes Beispiel ist hier die Zusammenarbeit des Ausstatters Rapha und der Skatemarke Palace für das EF Education-EasyPost Team. Das extravagante Trikot war bei der Tour de France ein echter Hingucker und nach wenigen Stunden ausverkauft. Kollaborationen dieser Art öffnen den Radsport natürlich auch für andere Menschen.
Radrennen Photo by Markus Spiske on Unsplash
Wirft man einen genaueren Blick auf die Gründe für den aktuellen Radsport-Boom, so scheint der Radsport vor einer rosigen Zukunft zu stehen.