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Datensicherheit unterwegs: 6 Tipps für Reisen ohne böse Überraschungen

20. Juni 2025

 

Es sollte der perfekte Trip nach Hamburg werden. Anna hatte die Reise wochenlang geplant – stylische Boutique-Hotels im Schanzenviertel verglichen, Restaurantbewertungen durchforstet und sogar schon Tickets für die Elbphilharmonie gekauft. Der erste Tag verlief auch genau, wie sie es sich ausgemalt hatte: Spaziergang entlang der Alster, Mittagessen in der Speicherstadt und abends ein Cocktail mit Blick über den Hafen.

 

Doch am zweiten Morgen die böse Überraschung: Mehrere unbekannte Abbuchungen auf ihrem Konto, Kreditkartenbelastungen in vierstelliger Höhe. Wie konnte das passieren?

 

Wir schauen uns genauer an, welche Gefahren für die Sicherheit von wertvollen Daten wie Zahlungsinformationen unterwegs lauern, und wie wir uns auch auf Reisen effektiv schützen können.

 

Cyber Attacke

Cyber Attacke – Bild von Gerd Altmann auf Pixabay

 

1. Öffentliche WLANs

Das kostenlose WLAN im Café, Hotel oder Flughafen ist verlockend – aber auch eine Einladung für Datendiebe. In offenen Netzwerken können Datenpakete leicht abgefangen werden. Experten drängen daher darauf, sich in allen öffentlichen WLAN-Netzwerken durch verschlüsselte Verbindungen zu schützen.

 

Wir schauen bei Anna vorbei, die inzwischen wieder zuhause angekommen ist. Sie hat den Betrug bei ihrer Bank gemeldet und die Karten gesperrt. Das Geld ist wieder auf ihrem Konto. Auch wenn sie noch einmal glimpflich davongekommen zu sein scheint: Sie will der Sache auf den Grund gehen.

 

War das WLAN des Cafés am Jungfernstieg, in dem sie am Nachmittag genüsslich ihren Milchkaffee geschlürft und auf dem Laptop Angebote für Hafenrundfahrten verglichen hatte, vielleicht schuld an ihrer Misere? Security-Experte Torsten Keilholz ist skeptisch: “Nahezu alle seriösen Buchungs­portale, Banken und Kreditkarten­abrechnungen laufen heute über HTTPS. TLS schützt Daten zwischen Browser und Server Ende-zu-Ende. Ein Passiv-Sniffer im Café-WLAN ist durchaus denkbar. Aber der würde bei einer Buchung nur verschlüsselte Pakete sehen, keine Passwörter oder Kreditkartendaten.”

 

2. Geräteverlust, Diebstahl und lokale Verschlüsselung

Ein verlorenes Smartphone, ein gestohlener Laptop: Das sind mehr als nur materielle Verluste – es sind potenziell offene Tore zu Ihren persönlichen Daten. Besonders in touristischen Hotspots ist die Gefahr von Taschendiebstählen hoch.

 

So reduzieren Sie das Risiko:

  • Aktivieren Sie eine vollständige Geräteverschlüsselung (BitLocker für Windows, FileVault für Mac)
  • Nutzen Sie biometrische Zugangssperren und starke Passwörter
  • Richten Sie Fernlösch-Funktionen ein (Find My iPhone, Google Find My Device)
  • Sichern Sie alle wichtigen Daten vor der Reise in einer Cloud oder auf externen Medien

 

Eine der häufigsten Ursachen für Datenverluste auf Reisen, aber nicht des Rätsels Lösung für Anna: Sowohl ihr Smartphone als auch der Laptop sind wohlbehalten mit ihr zurückgekehrt.

 

3. Vorsicht vor Phishing bei Reisebuchungen

Das Grundprinzip ist so alt wie das Internet, wird aber immer raffinierter: Gefälschte Websites, deren Zweck es ist, Login-Daten und Zahlungsinformationen abzugreifen und Schadsoftware auf dem Gerät zu installieren. In letzter Zeit immer öfter auch mit Versuchen der Angreifer kombiniert, mit Ransomware (Software, die einzelne Dateien oder ganze Partitionen verschlüsselt) “Lösegeld” zu erpressen. Der Trend ist alarmierend: Die Zahl der betrügerischen Websites steigt seit Jahren stetig an, Seiten mit Reiseinformationen treten immer stärker in den Fokus der Kriminellen. Bekannte Portale wie Booking.com oder Expedia werden besonders oft imitiert.

 

So schützen Sie sich:

  • Überprüfen Sie die URL genau – achten Sie auf kleinste Abweichungen wie “b00king.com” statt “booking.com”.
  • Achten Sie bewusst auf Sicherheitszertifikate (ganz leicht zu finden über das Schloss-Symbol in der Adressleiste des Browsers).
  • Verwenden Sie eine Kreditkarte mit Rückbuchungsmöglichkeit oder PayPal für Reisebuchungen.
  • Misstrauen Sie extrem günstigen Angeboten ohne plausible Erklärung. Angebote, die zu gut erscheinen, um wahr zu sein, sind es meistens auch.

 

Anna ahnt, dass auch sie einem solchen Betrug zum Opfer gefallen ist, als sie einige Tage nach ihrer Rückkehr plötzlich nicht mehr auf die Festplatte ihres Laptops zugreifen kann. Da war doch diese Seite gewesen, die extrem günstige Übernachtungsangebote für Spitzenhotels versprochen hatte, bei der die Buchung dann aber nicht durchgegangen war ...

 

Lars Berger, Chef-Techniker bei den Spezialisten von RecoveryLab Datenrettung, an die Anna sich gewendet hat, um zumindest Fotos und Projektdaten nicht zu verlieren, bestätigt den Verdacht: “Hier gab es einen Versuch, das Gerät mit Ransomware zu infizieren. Wahrscheinlich über einen Dateianhang oder einen Download auf einer manipulierten Website. Die Installation der Schadsoftware wurde aber nicht vollständig abgeschlossen.”

 

Glück im Unglück damit für Anna, zu einem Erpressungsversuch kommt es nicht, ihre Daten können gerettet werden und sie weiß nun, was geschehen ist und wie sie sich zukünftig besser schützen kann. Wir haben im Folgenden noch einige weitere Tipps für Datensicherheit auf Reisen zusammengestellt.

 

4. Datensicherung vor der Reise

Eine gründliche Datensicherung vor der Reise ist die beste Versicherung gegen Datenverlust. Erstellen Sie Backups aller wichtigen Dokumente, Fotos und Kontakte – idealerweise sowohl in der Cloud als auch auf einem physischen Medium, das sicher zu Hause bleibt.

 

Besonders wichtig sind:

  • Reisedokumente (Tickets, Buchungsbestätigungen, Versicherungspolicen)
  • Kopien von Ausweisdokumenten für den Notfall
  • Kontaktlisten und wichtige Telefonnummern
  • Fotos und Videos, die während der Reise entstehen

 

Denken Sie umgekehrt nach der Reise auch daran, ein Backup der Urlaubsbilder von Handy oder Digitalkamera zu machen. Eine defekte SD-Karte reparieren zu lassen, um die Fotos darauf zu retten, ist möglich - aber eine Investition, die man doch besser vermeidet.

 

5. Grenzkontrollen und Durchsuchungen von Mobilgeräten

Ein oft übersehener Aspekt der Reisesicherheit: In vielen Ländern, darunter auch demokratische Staaten wie die USA, sind Reisende zur Herausgabe von Passwörtern an Grenzbeamte verpflichtet, die das Recht haben, digitale Geräte zu durchsuchen.

 

Diese Praxis ist nicht nur eine abstrakte Datenschutzfrage, sondern kann für Journalisten oder Geschäftsreisende mit vertraulichen Informationen sehr konkrete Probleme mit sich bringen. Aktuelle Gesetzesverschärfungen in verschiedenen Ländern haben die Debatte um Reisefreiheit versus Sicherheit neu entfacht.

 

Praktische Tipps:

  • Reisen Sie mit “sauberen” Geräten, auf denen keine sensiblen Daten gespeichert sind
  • Nutzen Sie Cloud-Dienste, um nach der Ankunft wieder auf Ihre Daten zuzugreifen
  • Informieren Sie sich vor der Reise über die rechtliche Situation im Zielland

 

6. Aktives Monitoring von Kontoaktivitäten

Eine der wichtigsten, aber oft vernachlässigten Sicherheitsmaßnahmen ist das regelmäßige Überprüfen Ihrer Konten während und nach der Reise. Besonders Finanz- und E-Mail-Konten sollten auf verdächtige Aktivitäten kontrolliert werden.

 

Viele Banken bieten mittlerweile Push-Benachrichtigungen für jede Transaktion an – aktivieren Sie diese Funktion vor Ihrer Reise. So werden Sie sofort informiert, wenn ungewöhnliche Abbuchungen stattfinden, und können schnell reagieren.

 

Datensicherheit auf Reisen mag zunächst aufwändig erscheinen, doch bereits mit einigen wenigen Vorbereitungen und einem Bewusstsein für mögliche Gefahren lassen sich die Risiken minimieren. Nicht nur Ihre physische Sicherheit verdient Aufmerksamkeit auf Reisen – auch Ihre digitalen Daten sollten angemessen geschützt sein.

 

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