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Geschichte der Stadt Essen

um 800

Gründung eines Benediktinerklosters mit Kirche, an der Stelle der heutigen spätromanischen Basilika St.Ludgerus, durch den ersten Bischof Liudger von Münster.

 

852

Gründung eines freiweltlichen Damenstiftes fürdie Töchter des sächsischen Hochadels am heutigen Burgplatz in Essen-Mitte durch den späteren Bischof von Hildesheim, Altfrid, der hier auf 'Asnidhi', dem Landgut seiner Eltern, geboren sein soll.

 

870

Fertigstellung und Weihe der ersten Stiftskirche.

 

um 900

Entstehung von Handschriften im Kloster Werden, die zu den frühesten literarischen Zeugnissen in einer germanischen Sprache zählen. Entwicklung des Klosters zu einem der kulturellen Zentren des damaligen Reiches.

 

946-967

Zerstörung des Essener Münsters durch Brand und Wiederaufbau auf den erhaltenen Grundmauern, die heute noch das Fundament der Domkirche bilden.

 

971-1011

Amtszeit der Äbtissin Mathilde, der ersten von drei Äbtissinnen aus dem sächsischen Königs- bzw. Kaiserhaus, die den Essener Kirchenschatz um einzigartige Kostbarkeiten bereichern und ihn zu einem der nach wie vor bedeutendstenin Europa machen.

 

1039-1058

Regierungszeit der Äbtissin Theophanu, einer Enkelin Kaiser Ottos II., die das Münster um das imposante und unverändert erhaltene Westwerk erweitern läßt.

 

1216

Die Essener Äbtissin wird in einem Brief von Kaiser Friedrich II. erstmals als ”Reichsfürstin” bezeichnet, ein Rang, den auch der Werdener Abt innehat.

 

1275

Weihe der nach zwei Großbränden wieder aufgebauten Werdener Abteikirche und Zerstörung der Essener Stiftskirche durch Feuer, die anschließend in der bis heute erhaltenen gotischen Form wieder aufgebaut wird.

 

1290

önig Rudolf bestätigt der Fürstabtissin die vorübergehend an den Erzbischof von Köln verlorene Landeshoheit über die Stadt Essen.

 

1317

Erste Erwähnung der Kohle in Essen.
Ihr wird zunächst keine Bedeutung beigemessen.

 

1336

Offene Versuche der Essener Bürgerschaft, sich aus der Vorherrschaft des Stifts zu befreien und die Reichsunmittelbarkeit für ihre Stadt zu erlangen, die Kaiser Karl IV. schließlich 1377 gewährt.

 

1369

Kaiser Karl IV. verleiht der Fürstäbtissin das Recht, Kohle abbauen zu lassen.

 

1470

Anfänge der Büchsenmacherei in Essen.

 

1563

Der Rat der Stadt führt in seinem Selbstverständnis als Landesherr die Reformation in Essen ein. Die der Stiftskirche benachbarte Marktkirche wird auf Betreiben des Magistrats evangelisch.

 

1620

Die Schmiede von Essen produziert bereits 14.000 Gewehre und Pistolen.

 

1738

Essens erste Zeitung wird unter dem Titel ”NeuesteEssendische Nachrichten von Staats- und Gelehrten Sachen” herausgegeben.

 

1802

Die Preußen vereinnahmen die Fürstentümer Werden und Essen.

 

1803

Mit dem Beschluß zur Aufhebung aller geistlichen Fürstentümer werden das Stift Essen und die Abtei Werden säkularisiert.

 

1809

Franz Dinnendahl schafft mit der ersten Förder-Dampfmaschine im Ruhrgebiet die wichtigste Voraussetzung fürdie Kohlegewinnung im Tiefbau.

 

1826

Der 14jährige Alfred Krupp übernimmt die fast bankrotte Gußstahlfabrik seines verstorbenen Vaters.

 

1829

Karl Baedeker gibt den ersten jener weltberühmten Reiseführer heraus, die heute noch seinen Namen tragen.

 

1852

Im tausendsten Jahr der Stiftsgründung erfindet Alfred Krupp den nahtlosen Radkranz für die Eisenbahn, durch dessen Produktion die Firma zum größten Konzerndes 19. Jahrhunderts aufsteigt.

 

1864

Rund 22 Prozent der Essener Einwohner arbeiten in der Kruppschen Gußstahlfabrik.

 

1870-1872

Die Villa Hügel wird mit rund 220 Zimmernals repräsentativer Wohnsitz der Familie Krupp erbaut.

 

1892

Das Essener Stadttheater, ein Geschenk desIndustriellen Friedrich Grillo, wird eingeweiht.

 

1896

Essen wird mit 100.000 Einwohnern Großstadt.

 

1906

Margarethe Krupp, Schwiegertochter Alfred Krupps, stiftet anläßlich der Hochzeit ihrer Tochter Bertha mit Gustav von Bohlen und Halbach die Wohnsiedlung Margarethenhöhe, die in den darauffolgenden Jahren im Stil einer deutschen Kleinstadt nach Entwürfen des Architekten Georg Metzendorf errichtet wird.

 

1912

Zur 100-Jahr-Feier der Firma Krupp kommt auch Kaiser Wilhelm II.

 

1913

Nach den Plänen von Professor Edmund Körner wird die eindrucksvolle Synagoge als eines der größten jüdischen Versammlungshäuser in Deutschland gebaut. Sie dient heute als Gedenkstätte und historisch-politisches Dokumentationsforum.

 

1916

Erster Luftangriff (während des 1. Weltkrieges) auf Essen.

 

1918-1924

Amtszeit des Oberbürgermeisters Dr. HansLuther, der später Reichsminister für Ernährung und Landwirtschaft und von 1925 bis 1926 Reichskanzler wird.

 

1922

Aus der Verschmelzung des Essener Kunstmuseums mit dem Nachlaß des Hagener Industriellen und Sammlers Karl Ernst Osthaus entsteht das Museum Folkwang und entwickelt sich in der Folgezeit zu einem der bedeutendsten deutschen Kunstmuseen.

 

1927

Eröffnung der Fachschule für Musik, Tanz und Sprechen, der heutigen renommierten Folkwang Hochschule für Musik, Theater und Tanz.

 

1929

Die dritte und größte Eingemeindungswelle erweitert das Essener Stadtgebiet noch einmal um acht vorher selbständige Ortschaften, darunter auch das ehemalige geistliche Fürstentum Werden. Später - 1970 und 1975 - kommen noch Burgaltendorf und Kettwig hinzu.

 

1931-1933

Der Baldeneysee, heute Wassersportparadies und Naherholungsgebiet für Ausflügler aus der ganzen Region, wird von 10.000 Arbeitslosen als Absatzbecken für Schwebstoffe zur Reinerhaltung der Ruhr angelegt. Ebenfalls als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme war bereits 1929 anläßlich der 'Großen RUhrländischen GArtenschau der 'GRUGA-Park' entstanden.

 

1939-1945

Bei 272 Luftangriffen während des 2. Weltkrieges wird die Essener Innenstadt zu 90 Prozent, das übrige Stadtgebiet zu 60 Prozent zerstört.

 

1946-1949

Dr. Gustav Heinemann, späterer Bundespräsident, leitet als Essener Oberbürgermeister den Wiederaufbau ein.

 

1958

Errichtung des Bistums Essen, des sogenannten Ruhrbistums, das sieben Großstädte und zwei Landkreise umfaßt. Die ehemalige Stiftskirche wird Hohe Domkirche des Ruhrbischofs.

 

1958-1973

Bergbaukrise: Alle Zechen - mit Ausnahme der Schachtanlage Zollverein - stellen die Kohleförderung ein und werden zum größten Teil abgerissen.

 

1965

Bundesgartenschau in der Gruga, die aus diesem Anlaß auf 70 Hektar erweitert und zu einem der attraktivsten und gartenarchitektonisch reizvollsten Stadtparks Deutschlands ausgebaut wird.

 

1972

Essen bekommt seine Universität/Gesamthochschule.
Die früheren Städtischen Krankenanstalten werden Universitätsklinikum.

 

1979

Das neue Rathaus, mit 106 Metern das höchstein Deutschland, wird seiner Bestimmung übergeben.

 

1986

Die letzte fördernde Essener Zeche - Zollverein - wird stillgelegt, wegen ihrer überragenden industriearchitektonischen Bedeutung unter Denkmalschutz gestellt und in den Folgejahren zum hochrangigen Kulturzentrum umgewandelt.

 

1988

Das nach Plänen des weltberühmten finnischen Architekten Alvar Aalto erbaute Opernhaus wird eröffnet.

 

1990

Nach der Umgestaltung zum modernen Schauspielhaus wird das alte Grillo-Theater wiedereröffnet.

 

1994

Die Staats- und Regierungschefs aller Länderder Europäischen Union treffen sich in der Messe Essen. Als Gäste sind bei diesem EU-Gipfel zum ersten Mal die Repräsentanten der osteuropäischen Länder vertreten.

 

1996

Die ehemalige VIII. Mechanische Werkstatt, das Torhaus zum Krupp-Gelände, wird umgebaut und dient heute unter dem Namen "Colosseum" als Spielstätte für "Essens" Musical "Joseph".