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Familienplanung: Mythos richtiger Zeitpunkt?

26. Januar 2022

 

In der heutigen Zeit haben viele Menschen in der westlichen Welt alle Optionen in Bezug auf ihre Familienplanung. Ein Leben als kinderloses Paar ist ebenso möglich, wie ein Leben als kinderloser Single. Oder als Single mit Kind oder als befreundetes Paar mit Kind, wie als klassisches Paar mit Kind. Bei der Frage nach dem Kinderwunsch stellen sich viele zugleich die Frage nach dem richtigen Zeitpunkt. Aber gibt es den richtigen Zeitpunkt für ein Kind wirklich?

 

Ein Baby bedeutet viel Freude und lebenslange Verantwortung

Ein Baby bedeutet viel Freude und lebenslange Verantwortung – Pixabay - Public Domain Bilder / Creative Commons CC0 (CC0 1.0)

 

Früher stellte sich für die meisten Menschen die Frage nach der Familienplanung kaum. Wer verheiratet war, bekam in den meisten Fällen ein Kind. Heute wird Familienplanung von vielen Menschen aktiv betrieben und Schwangerschaften entweder durch Verhütung verhindert oder durch Methoden wie In-Vitro-Befruchtung aktiv gefördert. Der Bildungsstand der Mutter scheint die Frage, ob überhaupt Kinder und wenn ja, wie viele nachhaltig zu beeinflussen. Die Entscheidung für oder gegen ein Kind hat viele Faktoren.

 

Biologische Seite

Bei Frauen wäre aus biologischer Sicht das ideale Alter für Kinder zwischen dem 20. und dem 35. Lebensjahr. Hier ist die Fruchtbarkeit am höchsten und es kommt rein statistisch zu weniger Komplikationen im Verlauf der Schwangerschaft sowie während der Geburt. Mädchen kommen mit gut einer Million Eizellen auf die Welt. Bereits mit vierzig Jahren sind nur noch wenige Tausend Eizellen übrig. Hiervon weisen einige Schäden auf. Zusätzlich haben Frauen ab 35 Jahren im Jahr zwischen drei bis fünf Zyklen ganz ohne Eisprung. Rund um den 40. Geburtstag sind durchschnittlich sieben Zyklen im Jahr sogenannte taube Zyklen, in denen kein Eisprung stattfindet. Rund um den 50. Geburtstag setzen die Wechseljahre bei den Frauen ein. Das Durchschnittsalter von Frauen bei ihrem ersten Kind liegt aktuell knapp über 30. Die Gründe für das Vertagen der Mutterschaft reichen laut aktueller Studie der Online-Arztpraxis Zava dabei von mangelndem Geld über den Wunsch nach eigener Selbstverwirklichung bis hin zur anhaltenden Suche nach dem richtigen Partner.

 

Spielendes Kleinkind

Spielendes Kleinkind – Pixabay - Public Domain Bilder / Creative Commons CC0 (CC0 1.0)

 

Biologisches Alter der Väter

Das biologische Alter von Männern wird beim Thema Vaterschaft weniger leidenschaftlich besprochen als bei Frauen. Männer bleiben bis ins hohe Alter zeugungsfähig. Mit dem sinkenden Testosteronspiegel ab 40, sinkt bei ihnen die Menge der Spermien. Die Auslese nicht-intakter Spermien wird hormonell und über das Immunsystem gesteuert und funktioniert mit zunehmendem Alter immer weniger. All das reduziert die Zeugungsfähigkeit bei Männern im höheren Alter und erhöht das Risiko für Fehlbildungen.

 

Psychologische Seite von Elternschaft

Während die biologische Seite vor allem wichtig ist, um eine Schwangerschaft zu planen, ist die psychische Seite für den Verlauf der Elternschaft wichtig. Generell wird gesagt, dass sowohl Frauen als auch Männer mit Mitte dreißig emotional stabiler und reifer sind als es werdende Eltern in ihren 20ern sind. Eine Studie der dänischen Aarhus Universität zeigt, dass Kinder von Eltern in ihren 30ern sich sozialer verhalten und oftmals ausgeglichener im Umgang mit anderen Kindern sind. Die Eltern – so folgert die Studie – haben zu diesem Zeitpunkt wichtige Punkte mit sich geklärt:

  • eigene Beziehungen
  • finanzielles Setting
  • berufliche Fragen

 

Sie sind mit sich im Reinen und könnten ruhiger und souveräner agieren. Es ist also keineswegs das Alter, was einen positiven Verlauf der Elternschaft fördert. Vielmehr sind es die stabilen Lebensumstände, in denen sich die Menschen mit Mitte Dreißig eher befinden als zuvor.

 

Wichtige Faktoren für eine gelingende Elternschaft

Der richtige Zeitpunkt für ein Kind ist individuell verschieden. Während einige Menschen bereits im Verlauf ihrer Zwanziger sehr in sich ruhen, brauchen andere Menschen länger hierfür. Bei diesen Punkten sollte individuell klar hingeschaut werden, um für sich eine Entscheidung zu treffen.

 

Stabiles Umfeld

Der Mental Load ist in aller Munde. Wer seinen eigenen Alltag gerade so und am Limit schafft, wird sich vom Spagat einer Elternschaft vermutlich mehr als überwältig fühlen. Um die Umstellung zur Familie mit ihren vielfältigen Alltagsanforderungen zu meistern, ist ein stabiles Umfeld entscheidend. Dazu gehört im besten Fall eine positive Beziehung der Eltern miteinander, ebenso wie weitere feste Bezugspersonen in der unmittelbaren Umgebung, um die Eltern zu entlasten. All diese Menschen spiegeln dem Baby und Kleinkind ihre Liebe und schenken ihm damit Selbstbewusstsein für seinen persönlichen Weg im Leben. Unzufriedene Eltern können hingegen oftmals weniger gut auf die emotionalen Bedürfnisse der Kinder eingehen und sie dementsprechend emotional nicht auffangen.

Eine gesunde Streitkultur und ein liebevolles Miteinander bilden die entscheidende Grundlage für eine zufriedene Elternschaft. Wer miteinander sprechen kann, wird die Herausforderungen, die jedes Kind mit sich bringt, im Dialog gemeinsam bewältigen. Wer bereits zuvor kaum miteinander sprechen kann, ohne in Streit zu geraten oder sich zurückzuziehen, wird durch die Elternschaft weiter in diese Mechanismen geraten.

 

Verzichten können

Verzichten bedeutet bei Kindern keineswegs „nur“ ein Zurücktreten bei der Arbeitszeit. Kinder kommen mit unterschiedlichen Bedürfnissen auf die Welt. Während das eine Baby tiefenentspannt bei allen Aktivitäten dabei ist, benötigt das andere Baby einen festen Rhythmus, viel Ruhe von Reizen und viel Nähe zu seinen Bezugspersonen. Das lässt sich vorab nicht planen und hängt nicht an der Entspanntheit der Eltern. Natürlich hilft es jedem Baby unabhängig von seinem eigenen Temperament, wenn die Eltern entspannt, liebevoll und zugewandt mit ihm umgehen. Doch sein Temperament bringt es mit. Die Ursache hierfür ist keineswegs mangelnde Entspanntheit der Eltern. Entscheidend ist, dass die Eltern ihrem Baby das geben, was es braucht und hierfür die eigenen Bedürfnisse zu Beginn zurückstellen.

 

Perfektionismus abgeben

Die Entscheidung für ein Kind bedeutet auch die Entscheidung für Chaos. Gerade in der ersten Zeit bleiben Sachen liegen, sieht das Zuhause nicht nach schöner wohnen aus und eine entspannte Dusche gehört oft genug nicht zum Alltag. Wer all das mit Humor nimmt und sich nicht zusätzlich stresst, kommt besser durch die Zeit.

 

Finanzielle Punkte

Oft wird versucht, die Kosten für ein Kind zu berechnen. Klar ist: Ein finanziell sicherer Stand hilft, weil er zusätzlichen Stress vermeidet. Wie das aussieht, hängt auch vom eigenen Anspruch ab. Die einen brauchen eine eigene Immobilie, ein bis zwei Verbeamtungen und eine sichere Erbschaft, um sich bereit für ein Kind zu fühlen. Andere entscheiden das anders. Kinder haben jedoch gerade in den ersten Lebensjahren wenig Wünsche, außer gemeinsame und schöne Zeit mit ihren Bezugspersonen. Für sie sind Second-Hand-Kleidung oder gebrauchte Möbel kein Problem. Sie brauchen auch nicht eine riesige Anzahl an Spielzeug und Kuscheltieren. Auch ein Ausflug zur Bücherei ist für sie besser als tausend Bücher zuhause. Sinnvoller ist es in dieser Zeit, Geld für Ausbildung und Studium anzusparen.

 

Herzentscheidung

Hinter der Entscheidung für oder gegen ein Kind stehen immer viele unterschiedliche Faktoren. Unabhängig von allen Theorien: Am Ende entscheidet in den meisten Fällen das Herz.

 

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