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Geschichte der Stadt Flensburg

Es könnte sein, daß hier Dinos Spielwiese war und später Harald Blauzahns Wiking-Schiff die Flensburger Förde durchpflügte. Wir wissen es nicht genau - aber schon seit geschichtlicher Zeit führt der alte Heerweg, auch Ochsenweg genannt, von Norden nach Süden, verbindet Jütland mit dem europäischen Kernland und kreuzt vor den Toren der Stadt Flensburg die Handelsstraße von Angeln nach Friesland. Wo Straßen und Meer sich berühren, ist ein idealer Platz zum Siedeln. So entsteht im innersten Winkel der Flensburger Förde eine Handelssiedlung um die älteste Kirche St. Johannis. Der Sage nach soll sieh dort im 12. Jahrhundert Ritter Fleno seine Turinburg gebaut und durchreisende Kaufleute zur Kasse gebeten haben.

 

1284 erhält Flensburg das Stadtrecht von Herzog Waldemar IV. Zur gleichen Zeit wird mit dem Bau der jetzigen St. Marien-Kirche und Anlage des Nordermarktes begonnen, hundert Jahre später mit der St. Nikolai-Kirche am Südermarkt. Zwischen den heiden Zentren, dort wo heute das Stadttheater steht, befindet sieh der Thingplatz, wo die Bürger unter freiem Himmel die Angelegenheiten ihrer Stadt beraten. Um 1345 errichten die Flensburger eine Mauer um ihre Stadt, als Haupttore gelten das ältere Nordertor, das friesische Tor, und das Johannis Tor an den Zufahrten der alten Hauptstraßenzüge zu den Handelsstraßen hin. Die seit dem 13. Jahrhundert andauernden Auseinandersetzungen um den Besitz des Herzogtums Schleswig führen im beginnenden 15. Jahrhundert zum Bau der Duburg unter Königin Margarethe I. von Dänemark. Als 1460 die Schleswig-Holsteinischen Räte in Ripen (Ribe) König Christian I. von Dänemark zum Herzog von Schleswig und Grafen von Holstein wählen, ist das Schicksal Schleswig-Holsteins für Jahrhunderte festgelegt (dat se blieven tosamende up ewich ungedeelt). Der König von Dänemark ist Regent über Flensburg in seiner Eigenschaft als gewählter Herzog von Schleswig.

 

Flensburg erlangt mit Unterstützung der dänischen Krone zeitweise das Erbe der Hanse in Dänemark und Norwegen. Im 16. Jahrhundert blüht Flensburg zu einer reichen, bedeutenden Handelsstadt auf, mit 5000 Einwohnern und 200 Schiffen die größte Handelsstadt der dänischen Krone, größer und bedeutender als Kopenhagen oder Hamburg in dieser Zeit. Wohlhabende Bürger stiften Kostbarkeiten für die Kirchen St. Marien und St. Nikolai. Der Bau des Nordertores, der Schrangen und des Kompagnietores als Versamnslungshaus des Schiffergelags, stammen aus dieser Zeit.

 

Bedingt durch den 30 jährigen Krieg 1618-1648 und die nordischen Kriege 1712-1721 in Schleswig-Holstein folgt ein rascher Niedergang. Wallensteins Truppen besetzten 1627 die Stadt, es folgen 1643 und 1657 die Schweden, 1658 der große Kurfürst und 1713 abermals die Schweden. Als 1721 an den Wiederaufbau der vielfach gebrandschatzten Stadt gedacht werden kann, haben Kopenhagen und Hamburg die Stadt Flensburg weit überflügelt. Es gibt hier nur noch eine Flotte von 9 Schiffen, der Hafen verlandet.

 

Die Basis für einen mühseligen Aufbau ist speziell im Handel mit Norwegen begründet. Flensburger Schiffe bringen landwirtschaftliche Erzeugnisse dorthin, nehmen Fisch und Tran von dort in die Ostseehäfen bis nach St. Petersburg und dehnen ihre Handelsbeziehungen nach Frankreich und Spanien aus. Mit den Privilegien des dänischen Königs Christian VII. ausgestattet, segelt man Ende des 18. Jahrhunderts bis nach Westinden, bringt Rohrzucker, Tabak und Rum als Halbfabrikate, um sie in Flensburg weiterzuverarbeiten. 1795 zählt Flensburgs Handelsflotte wieder 295 Schiffe. Dänemark als Gesamtstaatsmonarchie trifft Anfang des 19. Jahrhunderts mit der Parteinahme für Napoleon eine verhängnisvolle Entscheidung, verliert nach dessen Niederlage Norwegen, und Flensburg büßt dadurch nicht nur seinen Handelspartner, sondern durch die Kontinentalsperre auch fast seine gesamte Handelsflotte ein.

 

Die nationale Frage führt zu Beginn des 19. Jahrhunderts zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen Schleswig-Holsteinisch gesinnten und denen, die im Staatsgefüge Dänemark bleiben wollen. Es kommt zur Schleswig-Holsteinischen Erhebung (1848-1851) und den deutsch/dänischen Krieg (1864), der auf den Schlachtfeldern in Oeversee und Düppel entschieden wird. Schleswig-Holstein wird als Provinz in das Königreich Preußen eingegliedert und 1871 Teil des deutschen Reiches.

 

Der Ausgang des 1. Weltkrieges trifft Flensburg schwer, nach einer Volksabstimmung 1920 wird die heutige Grenze gezogen, Nordschleswig kommt zu Dänemark und Flensburg wird eine Grenzstadt.

 

Im 2. Weltkrieg fallen hier weniger Bomben als in vergleichbaren Städten, Flensburg bleibt fast unzerstört. Aber gegen Kriegsende und danach ist das Flüchtlingselend groß. Die letzte Reichsregierung flieht bis hierher, Flensburg wird kurzfristig provisorische Reichshauptstadt.

 

Die letzte Reichsregierung unter Großadmiral Dönitz erklärt von der Marineschule Mürwik aus am 07. Mai 1945 die Kapitulation und das Ende des Dritten Reiches. Die Nachkriegsjahre sind durch den wirtschaftlichen Wiederautbau geprägt, es entwickelt sich eine gute nachbarliche Beziehung zu Dänemark und ganz Skandinavien. Das Zusammenleben der Deutschen und Dänen mit Minderheiten auf beiden Seiten der Grenze entwickelt sich zu einem Modell für ein Europa der Zukunft.

 

Wenn Sie mehr über die Flensburger Stadtgeschichte erfahren möchten, die Spuren Ihrer Vorfahren in Flensburg suchen, sich für die deutschdänische Geschichte interessieren, dann besuchen Sie das Flensburger Stadtarchiv. Sie können Original-Dokumente einsehen, erhalten Informationen und weiterführende Hinweise. Das Stadtarchiv ist im Flensburger Rathaus zu erreichen.