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Fotogen: Mit der Kamera durch Dresden

19. Juli 2022

 

Semperoper, Theaterplatz, Zwinger, Frauenkirche. Die Elbe, Barock und noch mehr Barock. Alte und neue Perspektiven in der Altstadt. Schlösser, Brücken und Treppen laden zum Flanieren durch Dresdens Geschichte ein. Und zum Fotografieren.

 

Doch die sächsische Landeshauptstadt hat nicht nur vor der Linse viel zu bieten. Denn auch die Linse selbst und ihr Gehäuse haben eine engere Bindung mit Dresden, als viele meinen. Bevor wir also die vielen atemberaubenden Bildmotive der Stadt erkunden, wagen wir einen kleinen Ausflug in die Kamerageschichte.

 

Dresden und die Kamera

Einst war Dresden eines der bedeutendsten Zentren der Kameraindustrie – und das weltweit. Zwischen 1936 und 1990 war sie die Wiege jeder zehnten Kleinbild-Spiegelreflexkamera. Auch die weltweit erste einäugige Spiegelreflexkamera für Kleinbildfilm wurde hier konstruiert.

 

Schon 1909 dominierte die hier ansässige Internationale Camera Actiengesellschaft (ICA), unter Mitwirkung des Autodidakten Heinrich Ernemann, den europäischen Markt. In diesem Zusammenschluss erblickte die legandäre Kinamo, eine der weltweit ersten Amateurfilmkameras, 1921 das Licht der Welt. !926 ging die ICA in der Zeiss Ikon AG auf, zu der sie bis 1948 gehörte.

 

1936 überraschte Dresden die Welt mit einer weiteren Weltneuheit: Der Kine Exakta von Karl Nüchterlein. Bis 1970 wurde diese Kamera in abgeänderter Form hergestellt und über 700.000 Mal verkauft. Auch die Praktica von 1948 erfreute sich bis zu ihrem Produktionsstopp 1990 riesiger Beliebtheit. Ihr guter Ruf reichte bis in den Westen, wo sie unter anderen Namen ebenfalls großen Anklang fand.

 

Noch heute erinnert der Ernemannturm als Teil der Ernemann-Werke AG an der Schandauer Straße in Striesen an die glorreiche Hochzeit der Kameras in der Stadt an der Elbe. Seit 1993 ist hier nun die Technische Sammlung Dresden untergebracht und fungiert als Museum. Der Erweiterungsbau gilt als einer der ersten deutschen Hochhausbauten und ist bedeutendes Zeugnis der Dresdner. Reformarchitektur.

 

Nun aber genug der geschichtlichen Wanderungen. Wenden wir uns den physisch betretbaren Pfaden der Stadt zu. Geschichtsfans, Architekturliebhaber*innen, Perspektiven-Suchende und Nachteulen der Fotografieszene werden hier viele unterschiedliche Happen für ihr Buffet vor der Linse finden. Jetzt heißt es: Kamera ab.

 

Geschichte und Architektur

Sie wurden so oft fotografiert, dass die Motive schon abgenutzt sein müssten, wären sie Gebrauchsgegenstände. Die Rede ist von Semperoper, Elektronik & Foto, Theaterplatz, Zwinger und Frauenkirche. Der Wiederaufbau und die Rekonstruktion letzterer dauerte einige Zeit, seit die Kirche im Zweiten Weltkrieg fast zur Unkenntlichkeit zerstört wurde. Als eine der schönsten Barockkirchen Deutschlands eröffnete sie 2005 in neuer Pracht – und als Symbol der Versöhnung von Ost und West. Nicht nur von außen ist der schmucke Bau ein Fest für die Augen. Auch der lichtdurchflutete Innenraum ist jedes Blickes würdig und ein Muss für unsere Dresdner Fototour.

 

Frauenkirche

Frauenkirche – Pixabay - Public Domain Bilder / Creative Commons CC0 (CC0 1.0)

 

Wer abseits der Barockbauten auf der Suche nach andersartiger Architektur ist, wird unter anderem bei einem Besuch der Vororte Strehlen, Blasewitz und Loschwitz fündig. Dort tummeln sich unzählige Beispiele von Villen aus der Belle Époque. Da diese Villenvororte fast vollständig von den Bombenhagel im Zweiten Weltkrieg verschont geblieben sind, fungieren sie als fotogene Originalzeugnisse der damaligen Zeit. Wer weiß, welch überraschendes Motiv sich hinter der nächsten Ecke verbirgt? Ein Spaziergang durch die Vororte ist also allemal der Reise wert.

 

Industrie

Die Kameraindustrie erwähnten wir bereits. Dresden als Zentrum für technische Innovation ist aber auch die Wiege anderer bekannter Marken und Produkte. Beliebte Erzeugnisse wie das Odol-Mundwasser, Zahnpasta, Filtertüten und nicht zuletzt das Porzellan fanden hier ihren Anfang.

 

Ein eher ungewöhnliches Bauwerk, das unbedingt vor Ihre Linse gehört, ist die Zigarettenfabrik Yenidze. Das osmanisch angehauchte Gebäude, das an eine Moschee oder vielleicht einen Märchenpalast erinnert, dient heute als Büro- und Gewerbefläche und markiert architektonisch einen deutlichen Gegenpunkt zu anderen Barock- und Renaissancebauten der Altstadt.

 

Spektakulär ist auch das ICCD , das neue Internationale Congress Center Dresden. Die fließenden Formen aus Stahl, Glas und Beton spiegeln die Bewegungen der Elbe wieder und lassen Fotograf*innenherzen höher schlagen. Doch nicht nur der Anblick des Baus selbst, sondern auch der Blick von der Dachterrasse aus bietet Möglichkeiten für unzählige Stadtpanoramen. Die riesigen Glasscheiben laden ihrerseits zu Spielen mit Perspektive und Licht ein.

 

Bei Nacht

Vor Einbruch der Nacht lohnt sich ein Abstecher zur „Zitronenpresse“, der Glaskuppel über der Kunstakademie, denn bei Sonnenuntergang ergeben sich ganz bezaubernde Lichtspiele durch das Glas. Bei einem darauffolgenden Spaziergang über die Carolabrücke liegen den Motivsuchenden einige der klassischsten aber auch der schönsten Perspektiven der Elbstadt zu Füßen. Frauenkirche, Katholische Hofkirche und die Brühlschen Terrassen gehören hier zum Motiv, genauso wie die nur einen Katzensprung entfernte Augustusbrücke.

 

Und wo wir schon mal bei Brücken sind … Wunder gibt es immer wieder, manchmal auch ein blaues. Dresdens gusseiserne Brückenkonstruktion darf auf unserer Tour natürlich nicht fehlen. Das “Blaue Wunder“ zur blauen Stunde ist definitiv ein Highlight der Fototour.

 

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