Die fünf besten Wochenend-Roadtrip Routen durch Franken
16. Oktober 2025
Franken überrascht mit einer Vielfalt, die oft unterschätzt wird. Zwischen sanften Weinbergen, schroffen Felsformationen und mittelalterlichen Städtchen verstecken sich Roadtrip-Routen, die perfekt für ein verlängertes Wochenende taugen. Keine stundenlangen Autobahnfahrten, sondern kurvenreiche Landstraßen, spontane Stopps an Aussichtspunkten und genug Zeit für fränkische Brotzeiten zwischendurch.
Autofahrt Bild von Foundry Co auf Pixabay
Die Fränkische Schweiz Route
Diese Strecke zwischen Forchheim und Pottenstein gehört zu den Klassikern – aus gutem Grund. Auf knapp 70 Kilometern reihen sich Höhlen, Burgruinen und Aussichtspunkte aneinander. Die Teufelshöhle bei Pottenstein lohnt sich auch bei Regen, während die Binghöhle durch ihre Tropfsteinformationen beeindruckt. Wer Zeit hat, nimmt den Umweg über Gößweinstein zur gleichnamigen Basilika mit. Vor allem im Herbst zeigt sich die Strecke von ihrer dramatischsten Seite, wenn der Nebel zwischen den Felsen hängt.
Bevor es losgeht, sollte das Auto fit für kurvige Bergstraßen sein. Gerade bei älteren Fahrzeugen macht ein Check der Bremsen Sinn. In Bamberg gibt es dafür erfahrene Werkstätten, etwa einen Autohändler in Bamberg, der auch vor längeren Touren eine Durchsicht anbietet. Die engen Serpentinen verlangen dem Wagen einiges ab.
Weinparadies Steigerwald
Der Steigerwald zeigt Franken von seiner genussvollsten Seite. Die Route startet in Iphofen, führt über Volkach nach Dettelbach und zurück – etwa 90 Kilometer pure Entspannung. Zwischen den Weinbergen liegen Weingüter, die ohne Anmeldung zur Verkostung einladen. Besonders empfehlenswert: der Schwanberg bei Rödelsee mit seinem Panoramablick über die Weinlagen. In Volkach lädt die Mainschleife zum Picknick ein, während Iphofen mit seiner komplett erhaltenen Stadtmauer punktet.
Die Strecke funktioniert am besten außerhalb der Erntezeit im Herbst, wenn die Straßen nicht von Traktorkolonnen blockiert werden. Für alle, die nach weiteren Tipps für Deutschland suchen, bietet diese Region einen guten Einstieg in entspanntes Roadtripping.
Main-Panorama-Fahrt
Weniger bekannt, aber landschaftlich reizvoll: die Strecke entlang des Mains von Schweinfurt bis Wertheim. Auf rund 120 Kilometern wechseln sich Flusskurven mit steilen Weinbergen ab. Besonders schön wird es ab Klingenberg, wo der Main zwischen bewaldeten Hängen mäandert. Der Marktplatz in Miltenberg gilt als einer der fotogensten in ganz Bayern – Fachwerkhäuser, Marktbrunnen, kopfsteingepflasterte Gassen. In Wertheim lässt sich die gleichnamige Burgruine erkunden, deren Aussichtsplattform den Zusammenfluss von Main und Tauber zeigt.
Wer früh startet, schafft die Strecke entspannt an einem Tag mit mehreren längeren Stopps. Alternativ bietet sich Miltenberg für eine Übernachtung an – die Hotels am Mainufer haben direkten Blick aufs Wasser.
Frankenhöhe und Romantische Straße
Diese Route kombiniert zwei Highlights: die stille Frankenhöhe mit dem touristischeren Teil der Romantischen Straße. Start in Rothenburg ob der Tauber, dann über Colmberg und Leutershausen nach Dinkelsbühl – etwa 70 Kilometer. Rothenburg kennen viele, aber Colmberg mit seiner Burg und den umliegenden Wäldern bleibt oft unentdeckt. Die Frankenhöhe wirkt fast meditativ ruhig, besonders die Hochflächen zwischen den Ortschaften. Dinkelsbühl steht Rothenburg in Sachen Mittelalter-Flair kaum nach, fühlt sich aber weniger überlaufen an.
Die beste Reisezeit: Frühsommer, wenn die Rapsfelder gelb leuchten. Bei der Routenplanung sollte man Rothenburg am Morgen oder späten Nachmittag einplanen, um den größten Touristenströmen auszuweichen.
Naturpark Haßberge
Die unterschätzteste Route führt durch die Haßberge zwischen Haßfurt und Königsberg. Etwa 80 Kilometer durch dichten Wald, vorbei an Burgen und durch verschlafene Dörfer. Die Ruine Altenstein thront spektakulär über dem Tal, während die Burgenstraße mehrere mittelalterliche Festungen verbindet. Rund um Zeil am Main wird die Landschaft hügeliger, die Ausblicke weiter. Besonders atmosphärisch: die Route am späten Nachmittag, wenn die Sonne durch die Baumkronen fällt.
Diese Strecke eignet sich perfekt für alle, die Einsamkeit suchen. Selbst an Wochenenden bleiben die Straßen hier relativ leer. Wanderschuhe einpacken lohnt sich – rund um die Burgruinen führen kurze, aber lohnende Trails durch den Wald.
Praktische Tipps für alle Routen
Franken lässt sich am flexibelsten zwischen April und Oktober erkunden, wobei September und Oktober durch die Weinlese besondere Atmosphäre bieten. Ein Navigationsgerät hilft, sollte aber durch eine klassische Karte ergänzt werden – Funklöcher kommen in den ländlicheren Gegenden vor. Parkplätze an Sehenswürdigkeiten kosten meist zwischen zwei und fünf Euro, in kleineren Orten parkt man oft kostenlos am Ortsrand.
Die fränkische Küche verdient Aufmerksamkeit: Schäufele, Sauerbraten und die lokalen Bratwürste schmecken in den Landgasthöfen oft besser als in den touristischen Zentren. Spontane Einkehr funktioniert außerhalb der Hauptsaison problemlos, im Sommer empfiehlt sich eine Reservierung.
Franken zeigt sich am schönsten abseits der Hauptrouten. Wer sich Zeit nimmt für ungeplante Abstecher und auch mal die Landstraße statt der Bundesstraße wählt, entdeckt die Region von ihrer authentischsten Seite.