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Geschichte der Stadt Lorsch

Während der Regierungszeit König Pippins gründeten der fränkische Gaugraf Kankor und seine Mutter Williswinda die Abtei Lorsch. Erzbischof Chrodegang von Metz besiedelte sie um 764 mit Benediktinern aus dem Kloster Gorze bei Metz. Bedeutung und Ansehen der jungen Abtei stiegen rasch, und bereits 772 erhielt sie durch Karl den Großen die Reichsunmittelbarkeit und das Recht der freien Abtwahl. 774 wurde die neue Klosterkirche von Erzbischof Lullus von Mainz in Anwesenheit Karls des Großen und seiner Familie geweiht.

 

Umfangreiche Schenkungen brachten dem Kloster großen Besitz. In kurzer Zeit erstreckte er sich von den Niederlanden bis in die Schweiz. Mehr als 3.800 Stiftungen nennt der 'Codex Laureshamensis', die Chronik und das Urkundenbuch der Abtei. Die deutschen Karolinger bestimmten Lorsch zu ihrer letzten Ruhestätte. Ludwig der Deutsche, sein Sohn Ludwig der Jüngere, dessen Sohn Hugo und Kunigunde, die Gemahlin Konrads des I., wurden hier begraben. In Lorsch lebte und starb auch der Bayernherzog Tassilo nach seiner Absetzung.

 

Einflußreiche und fähige Äbte leiteten das Kloster und führten es zu hoher Blüte. In der politischen Geschichte des Reiches spielte Lorsch eine bedeutende Rolle. Die ersten deutschen Adelsgeschlechter zählten zu den Lehnsherren von Lorsch. Feste Burgen dienten zum Schutz seiner ausgedehnten Besitzungen (Starkenburg, Windeck). König Heinrich IV. verlieh im Jahre 1067 der Abtei das Münz- und Marktrecht für Lorsch.

 

Auch Wissenschaft und Kunst wurden in der mittelalterlichen Abtei Lorsch gepflegt. Das Kloster besaß eine der größten Bibliotheken des frühen Mittelalters mit viele kostbaren Handschriften. Die noch erhaltenen wertvollen Codices befinden sich heute in verschiedenen Bibliotheken Europas, vor allem in der Vatikanischen Bibliothek in Rom.

 

Im Jahre 1232 verlor Lorsch die Reichsunmittelbarkeit und fiel an das Erzbistum Mainz. Das Kloster wurde kurzfristig mit Zisterziensern besetzt und dann in ein Prämonstrantenser Chorherrenstift umgewandelt. Kurmainz verpfändete in der Mainzer Stiftsfehde 1461 Lorsch mit der Bergstraße an Kurpfalz. In der Reformationszeit wurde das Kloster aufgehoben. Obwohl Lorsch wieder an Mainz zurückfiel, konnte der Prämonstratenserorden das Kloster trotz seiner Bemühungen nicht wieder in Besitz nehmen. Seit 1803 ist Lorsch hessisch.

 

Von der ehemaligen Klosterkirche stehen noch drei Joche des Mittelschiffs (erbaut um 1140). Der Kirchenrest birgt heute das Lapidarium.

 

Vor allem überstand die berühmte Königshalle unversehrt die Jahrhunderte. Sie gilt als ein einzigartiges Juwel der Baukunst der karolingischen Renaissance und ist das älteste vollständig erhaltene Baudenkmal Deutschlands aus nachrömischer Zeit. Im Obergeschoß sind noch Reste karolingischer Wandmalereien und gotischer Fresken zu sehen.

 

Von der übrigen Klosteranlage blieben noch der größte Teil der ehemaligen Ringmauer und die Zehntscheune erhalten. Die Umrisse der Klosterkirche sind durch Bepflanzung kenntlich gemacht. Im Klosterpark befindet sich der in Erinnerung an die 1200-Jahrfeier 1964 errichtete Jubiläumsbrunnen und ein nach mittelalterlichem Vorbild angelegter Kräutergarten.

 

Seit 1991 ist der Bezirk des früheren Klosters Lorsch vor allem wegen der karolingischen Königshalle, zusammen mit dem Ursprungskloster Altenmünster (ca. 500 m Richtung Osten, gegen die Bergstraße gelegen), in die Liste des Weltnatur- und Kulturerbes der UNESCO aufgenommen worden.

 

Im September 1995 wurde in unmittelbarer Nähe der Königshalle das Museumszentrum Lorsch eingeweiht. Das Museumszentrum beherbergt drei Abteilungen: Die klostergeschichtliche Abteilung der Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten, die Abteilung für Volkskunde des Hess. Landesmuseums Darmstadt und das Tabakmuseum der Stadt Lorsch.