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Mainzer Vokabular

In Mainz bestellt man gerne "Weck, Worscht un Woi" - und manchmal gerne auch "awer duddswidd" - aber schnell, wenn es der "Meenzer" eilig hat - vom französischen "tout de suite". Die Fleischwurst (Worscht) essen Mainzer traditionell mit einem Paarweck (Weck) und trinken dazu ein Gläschen einheimischen Weins (Woi) - so könnte man es Neu-Mainzern und Auswärtigen erklären. Der "Meenzer" ist sehr gebildet, denn er spricht Französisch und Latein fließend, aber auf seine Weise. Mit bemerkenswerter Beharrlichkeit pflegt der hier gesprochene Dialekt, das "Meenzerische", selbstbewußt das Vokabular einer über 2000jährigen mündlich überlieferten Sprache, deren römische und später französische, auch rotwelsche und jiddische Elemente noch heute großzügige und kreative Verwendung finden.

 

Mainzer Dom

Mainzer Dom – Pixabay - Public Domain Bilder / Creative Commons CC0 (CC0 1.0)

 

Besatzersprache oder Sprache der Kultur

Wie französisch ist der Mainzer Dialekt? Der Kontakt mit unseren französischen Nachbarn hat im Mainzer Dialekt deutliche Spuren hinterlassen: „De Bagaasch käft sich e Kinnerschees in e deiere Buddige”, „Ständig gibt's beim Schambes e Briambel”, „Was für e Dormel” – das sind Ausdrucksarten, die Worte französischen Ursprungs erkennen lassen. Wenn Sie nichts verstanden haben, hier eine Übersetzung für Nicht-Meenzer: „Die Familie kauft sich einen Kinderwagen in einem teuren Laden”, „Ständig gibt es beim Jean-Baptiste Gezanke”; „Was für eine Schlafmütze”. Doch der Kontakt mit der französischen Sprache ist nicht, wie viele vermuten, erst durch die Jahre der Besatzung während der sogenannten "Franzosenzeit" in den Jahren von 1792 bis 1814 entstanden. Und ab 1798 galt in Mainz Französisch als verbindliche Amtssprache. Viele französische Wörter waren bereits viel früher übers Flämische hierher gelangt und auch schon vor dieser "Franzosenzeit" war es im 18. Jahrhundert für eine gutbürgerliche Schulbildung "en vogue", in Französisch zu unterrichten. Denn überall an deutschen Fürstenhöfen war Französisch als Sprache der Kultur und auch des Alltags präsent.

 

In unserer heutigen multikulturellen Zeit ist natürlich das Beherrschen von Fremdsprachen unumgänglich, besonders im Geschäftsleben. Doch nicht jeder kann alle Sprachen beherrschen. Auch gibt es häufig Missverständnisse durch falsche Übersetzungen. Wenn Sie eine gute Übersetzung von qualifizierten Muttersprachlern benötigen, dann nehmen Sie am besten den Service von Sprachendienst 24, Übersetzer in Anspruch. Deren Übersetzer und Dolmetscher bieten Ihnen Übersetzungen für jedes gefragte Fachgebiet.

 

Meenzerisch für den Stammtisch

Doch was gehört zu einem perfekten Besuch einer Mainzer Kneipe wie beispielsweise der Kultschänke Zur Andau in der Gaustraße "vis-à-vis" vom Fassenachtsbrunnen in der Mainzer Altstadt? Richtig: Stammtisch-Klugscheissen beim unterhaltsamen Plausch mit echten meenzerischen Gallizismen. So sollte man reichlich von folgenden verwenden: Bagaasch: Familie (fr. bagage), Briambel: Gezänk (fr. preámbule), Dormel: Schlafmütze (fr. dormir), Buddige: Laden (fr. boutique), Kannapee/Schesselong: Sofa (fr. canapé/chaise longue) oder Trottwaa: Bürgersteig (fr. trottoir). Wenn dann noch ein guter Rheinhessischer Wein oder ein frisch gezapftes Bier dazukommt, vielleicht noch eine Portion "Handkäs mit Musik" oder "Spundekäs", als Alternative zu "Weck un Worscht", dann ist der Abend gerettet.

 

Mainzer Fastnachtsbrunnen

Mainzer Fastnachtsbrunnen – Pixabay - Public Domain Bilder / Creative Commons CC0 (CC0 1.0)

 

14. Januar 2019     >> Zurück zum Archiv

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