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Stierstadt

In alten Kirchenbüchern des Klosters Lorch und in Schenkungs- sowie Erbschaftsurkunden verschiedener Klöster und benachbarten Grafschaften erscheint der Name "Steorstadt". Das bedeutet "Stätte des Steor". Gemeint ist das heutige Stierstadt. Es wurde erstmals im Jahre 791 erwähnt. Alte Bodenfunde reichen noch weiter zurück. Eine alte Römerstraße, die sogenannte "Steinerne Straße" führte vom Kastell "Kleiner Feldberg" durch Stierstadt nach Heddernheim. Man fand eine alte Urne aus gebrannten Ton mit Knochenresten. Sie stammt aus der Hallstattzeit um 800 v.Chr.

 

Stierstadt hatte zu dieser Zeit ein Mitspracherecht bei den Gerichtstreffen, die Stierstädter Schultheissen, d.h. die Bürgermeister kamen zu diesen Gerichtstreffen an der "Hohe Mark". Der Ort war mit zwei Gräben umgeben und zwei Pforten dienten als Zugang. Man findet erstmals 1401 eine entsprechende Erwähnung. In den Kriegswirren des 16. und 17. Jahrhunderts mußte Stierstadt schwere Verwüstungen hinnehmen.

 

Im Jahre 1348 wurde eine Kapelle mit einem Turm errichtet. Jetzt steht dort die katholische Kirche "San Sebastian" mit Mauerresten der alten Kirche von 1826. Danach wurde eine neue Kirche erbaut. Der Kirchturm (mit seiner schiefen Spitze), erhielt 1969/71 einen Anbau. Bei der Kirche steht eine alte Linde, die schätzungsweise 1000 Jahre alt ist. Im Jahre 1524 wurde Oberursel lutherisch und damit auch die Gemeinde Stierstadt. Erst 1604 wurde unter starkem Druck wieder die katholische Lehre eingeführt. Lange Zeit hatten die Stierstädter keinen eigenen Pfarrer, er kam meistens aus Oberursel, heute noch heißt dieser Weg, den der Pfarrer damals beschritt, "Pfaffenweg". Auch Kapuziner aus Königstein halfen in dieser Zeit aus. Erst ab 1718 gab es einen geregelten Gottesdienst.

 

Die Kirche San Sebastian steht an der Untergasse, die historisch wichtigste Straße. Hier stand auch das Schwesternhaus, daß 1908 erbaut wurde. Im Schwesternhaus gab es eine ambulante Krankenpflegestation und Kinderbewahranstalt. Heute wird das Gebäude privat genutzt.

 

Früher gab es in Stierstadt kein Rathaus. Der Bürgermeister benutzte für seine dienstlichen Angelegenheiten seine privaten Räume, um in einem Zimmer die Gemeinde zu verwalten. Später gab es in der Untergasse ein Rathaus, das dann als Schule genutzt wurde. Davor stand der Rathausbrunnen, der später wegen des Autoverkehrs nach hinten auf den Feuerwehrhof verlegt wurde. Er wurde 1898 errichtet und war ursprünglich auch ein Wetebrunnen, genau wie der andere Wetebrunnen (1893 erbaut), der vor der Kirche San Sebastian steht. Wetebrunnen bedeutet Viehtränke.

 

Im Jahre 1972 wurde Stierstadt eingemeindet und gehörte somit der Stadt Oberursel an. So viele Bauern wie früher gibt es nicht mehr, da sehr viele Felder von Neubürgern bebaut wurden. Die Taunusstraße ist die Durchgangsstraße und Hauptgeschäftsstraße. Am Ende dieser Straße steht noch heute das ehemalige Zollhaus.