Geschichte der Gemeinde Ockenheim
893
Älteste urkundliche Erwähnung des Ortes Huckenheim der Abtei Prüm.
983
Reichstag zu Verona; Kaiser Otto II. unterstellt das sogenannte Binger Land an Erzbischof Willigis. Zu diesem Binger Land gehörte auch Ockenheim und verblieb beim Mainzer Kurstaat bis zur Französischen Revolution.
1172
Umbenennung von Huckenheim in Uckenheim.
1211
Ein Heinrich von Uckenheim erhält ein Burglehen.
1299
Erstmalig der Ortsname Ockenheim in der heutigen Form genannt.
1325
Patronats- und Zehntherr ist das St. Andreasstift von Köln.
1462
Verpfändung von Ockenheim durch Erzbischof Adolf von Mainz an den Markgrafen von Baden.
1466
Weiterverpfändung an den Grafen von Katzenellenbogen; zur Amtskellerei Algesheim zugeteilt.
1480
Einlösung der Verpfändung durch den Mainzer Erzbischof; Ockenheim verbleibt bis 1798 dort.
1552
Schutzbündnis mit Bingen: Ockenheimn verpflichtet sich mit 4 Mann die Drayspforte zu besetzten und zu unterhalten; die Ockenheimer können den Binger Markt frei beliefern und finden im Kriegsfall Schutz in der Stadt.
1552
Der Ort wird befestigt und mit Wällen umgeben; das Mainzer Tor, die Kirchpforte und die Kuhpforte werden erbaut.
1630
Die Schweden besetzen den Ort.
1631
Die Spanier besetzen den Ort; Schultheiß Pfeffer wird gefangengesetzt und in den Rheingau verbracht; er wird für 333 Thaler freigekauft.
1635
Die Franzosen verwüsten den Ort.
1636
Das Dorf hatte nur noch 8 Häuser und 91 Einwohner.
1654
Es gibt nur noch 54 Einwohner.
1660
Nach langem Streit wurde das Liebfrauenstift in Mainz verurteilt Chor und Turm der Pfarrkirche zu unterhalten.
1666
Die Pest dezimiert die Bevölkerung.
1689
Die Franzosen zerstören in Folge des pfälzischen Erbfolgekrieges den Ort. 3813 Gulden mußten als Contribution gezahlt werden.
1720
Pfarrer Blasius Cäsar beginnt mit dem Bau der 14 Nothelfer-Kapelle und die Nothelfer-Wallfahrt wird eingeführt.
1769
Das Liebfrauenstift zu Mainz will 2000 Gulden für den Bau der Pfarrkirche beisteuern. Die Gemeinde besteht jedoch auf der Kirchbaupflicht des Stiftes.
1772
Das Liebfrauenstift wird erneut verurteilt, die Kosten für Chor und Turm zu tragen.
1774
Unter Pfarrer Franz Bernhard Hoch wird der Bau der heutigen Pfarrkirche begonnen.
1777
Es wird eine Orgel von der Orgelbaufirma Stumm angeschafft.
1778
Die Pfarrkirche wird eingeweiht.
1780
Altar und Pfarrkirche zu Gernsheim gekauft.
1798
Der Ort kommt zu Frankreich und wird mit Dromersheim eine gemeinsame Maire (Bürgermeisterei), Kanton Bingen, Departement Mont Tonnere.
1812
Der Dorfgraben wird eingeebnet und das Mainzer Tor niedergelegt.
1819
Letzte Bewachung auf der Kirchpforte.
1851
Nothelfer-Kapelle wurde wegen Baufälligkeit niedergelegt.
1857
Grundsteinlegung der heutigen Nothelfer-Kapelle.
1862
Konsekration der Nothelfer-Kapelle durch den Mainzer Bischof Freiherr Emanuel von Kettler.
1863
Die Gebeine des Pfarrers Caesar, Erbauer der ersten Kapelle auf dem Jakobsberg werden in der dortigen Kapelle beigesetzt.
1864
Das an die Wallfahrtskapelle angrenzende Wohnhaus wird erbaut.
1866
Ockenheimer Männer werden zum Krieg gegen Preußen eingezogen.
1866
Männergesangsverein gegründet unter der Leitung des Bürgermeisters Kaiser; es ist der älteste Orstverein.
1866
Einführung der Portugieser-Rebe (Oporototraube) in Rheinhessen durch W.Rasch (Weingut Merz). Von hier verbreitete sich die Rebe über ganz Rheinhessen.
1868
Männergesangsverein 1866 legt sich eine Vereinsfahne zu.
1870
23 Ockenheimer werden zum Krieg gegen Frankreich eingezogen.
1880
Gründung des katholischen Kirchenchores.
1887
Gründung des Kriegsfeuerwehrbundes, dem Vorläufer der Freiwilligen Feuerwehr.
1889
Gründung einer Feuerwehrkapelle unter Dirigent Förster aus Bingen.
1893
Gründung der Spar- und Darlehenskasse Ockenheim e.G.m.b.H.
1893
Ockenheim erhält eine Wasserleitung.
1895
Gründung des Turnvereins.
1897
Gründung des Krieger- und Soldatenvereins.
1902
Ockenheim erhält eine Bahnverbindung.
1903
Gründung des Winzervereins.
1903
Gründung Männergesangsvereins Einigkeit.
1904
Errichtung des Kriegerdenkmals für 1866 und 1870/71.
1904
Bau der neuen Volksschule in der Mainzer Straße.
1905
Gründung der Katholischen Kirchenmusik.
1910
Gründung des Sportvereins Fidelia Ockenheim.
1912
Ockenheim erhält elektrisches Licht.
1914 - 1918
Im Ersten Weltkrieg sind mehr als 300 Kriegsteilnehmer und 39 Gefallene zu verzeichnen.
1919
Anpflanzung des Vogelschutzgeländes unterhalb der 14 Nothelfer-Kapelle durch Valentin Hüneborn, 1. Vorsitzender des früheren Obst- und Gartenbauvereins.
1920
Gründung des Verbandes des Kriegsgeschädigten - Ortsgruppe Ockenheim.
1921
Gründung des Zisterzienserklosters auf dem Jakobsberg.
1922
Wirtschaftsgebäude auf dem Jakobsberg gebaut.
1923
Gründung des Bauernvereins.
1923
Ausweisung von 51 Eisenbahnerfamilien ins unbesetzte Deutschland anläßlich des Ruhrkampfes.
1933
Bau der Pilgerhalle auf dem Jakobsberg.
1935
Bau des Kriegerehrenmales.
1939 - 1945
Zweiter Weltkrieg: Mehr als 400 Kriegsteilnehmer mit insgesamt 82 Gefallenen bzw. Vermißten sind zu verzeichnen; 12 Ockenheimer wurden durch Fliegerangriffe getötet; mehrere Häuser und die Kleinkinderschule wurde zerstört.
1945
Der Ort wird von Truppen der 3. amerikanischen Armee besetzt.
1947
Klosterneubau auf dem Jakobsberg.
1950
Gründung des Heimkehrerverbandes - VDH.
1951
Anstelle der Zisterzienser übernehmen die Jesuiten aus der Ostprovinz das Kloster laut Pachtvertrag für 10 Jahre.
1961
Nach Ablauf des Pachtvertrages geht das Kloster in den Besitz der Benediktiner St. Ottilien über.
1961 - 1962
Innere Restaurierung der Pfarrkirche durch den Kirchenmaler Schubert aus Karlstadt am Main.
1962
Die Bahn stellt die Stückgutbeförderung ein.
1962
Beginn der Bauarbeiten für die Turnhalle.
1963
Bezirksregierung Rheinhessen-Pfalz genehmigt das Ockenheimer Wappen.
1964
Einweihung der Turnhalle.
1964
Renovierung der 14 Nothelfer-Kapelle und des Priesterhauses mit Errichtung eines neuen Turmes auf der Nothelfer-Kapelle.
1966
Gemeindekassenverwalter Lorenz Reckert wird erster hauptamtlicher Bürgermeister der Gemeinde.
1967
Kanalisation und Ortsstraße werden ausgebaut und die Wasserleitung erneuert.
1969
Die Landkreise Bingen und Mainz werden zum Landkreis Mainz-Bingen zusammengelegt.
1972
Einweihung der Friedhofskapelle.
1973
Ockenheim kommt zur Verbandgemeinde Gau-Algesheim.
1973
Restaurierung der 14 Nothelfer-Kapelle abgeschlossen.
1974
Neubau des Pfarrhauses.
1978
Bahnhof wird geschlossen.
1978
Das von der Verbandsgemeinde erbaute Feuerwehrgerätehaus wird eingeweiht.
1978
Der Kirchturm wird instandgesetzt.
1979
Heimatmuseum wird eröffnet.
1980
Mit dem Wechsel des Pfarrers übernehmen die Benediktinerpatres vom Kloster Jakobsberg die Pfarrverwaltung.
1980
Erneuerung der Empore in der Pfarrkirche.
1980
Renovierung der Orgel.
1980
Richtfest für den Neubau des katholischen Kindergartens.
1980
Spatenstich für den Neubau des Klosters Jakobsberg.
1981
Einweihung des Neubaus des katholischen Kindergartens.
1982
Gründung des Vereins der Heimatfreunde.
1983
Einweihung des Klosterneubaus auf dem Jakobsberg.
1983
Abschluß der Renovierung der Orgel.
1983
Fertigstellung des umgebauten Gemeindehauses.
1984
Umbau des alten Kindergartens zum Georg-Weingärtner-Haus.
1990
Einweihung des neuen Sportplatzes 'Auf dem Kissel'.
1990
Unterzeichnung des Partnerschaftsvertrages zwischen der Gemeinde Povegliano (Provinz Verona/Italien) und der Gemeinde Ockenheim.
1991
Fahnenweihe des Männergesangsvereins 1866 mit 125jährigem Jubiläum.
1992
Einweihung des Bildungshauses St. Bonifazius auf dem Jakobsberg.
1992
Pfarrkirche wird von Grund auf restauriert.
1994
Der Gemeindekindergarten wird eröffnet.
1994
Erstmals wird der Bürgermeister in einer Direktwahl gewäht. Horst Dorée wird wiedergewählt.
1994
Ludger Schäffer wird Prior des Kloster Jakobsberg.
1996
Die Pfarrkirche erhält ein neues Geläute mit 5 Glocken.
1996
Der Bahnhof wird wiedereröffnet.
1996
Der ehemalige Prior Anselm Zeller wird Abt der Benediktinerabtei Fiecht in Tirol.