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Geschichte der Stadt Potsdam

Von Poztumi zur Residenzstadt

Am 3. Juli 993 wurde Potsdam zum ersten Mal urkundlich erwähnt: Der dreizehnjährige Kaiser Otto III. schenkte seiner Tante, der Äbtissin Mathilde von Quedlinburg, den Ort "Poztupimi" - "Unter den Eichen". Diese Ansiedlung wird im Bereich der zerstörten Heiligengeistkirche vermutet.

 

Neben der älteren slawischen Siedlung entsand eine Burganlage. Die Bedeutung des zum 'Stedeken' gewachsenen Potsdams beruhte auf der Beherrschung des Havelübergangs.

 

Im Jahre 1536 verwüstete ein verheerender Brand Großteile der Stadt. Aus dem Wiederaufbau ergab sich eine flächenmäßige Vergrößerung: 1573 zählte Potsdam 192 Häuser. Der Dreißigjährige Krieg zerstörte die Stadt erneut. 1660 lebten in Potsdam nur noch 50 steuerfähige Hausbesitzer.

 

1640 übernahm Kurfürst Friedrich Wilhelm die Regierung von Brandenburg. Er wählte Potsdam zu seiner zweiten Residenz neben Berlin. Kurz darauf wurde mit dem Bau des repräsentativen Stadtschloßes begonnen.

 

Durch Erlaß des ' Ediktes von Potsdam' gab Kurfürst Friedrich Wilhelm den aus Frankreich vertriebenen Hugenotten in der Mark Brandenburg eine neue Heimat.

 

 

 

Die Garnisonstadt

Seinen Ausbau zur Garnisonstadt verdankt Potsdam dem preußischen König Friedrich Wilhelm I. Zur Stabilisierung seines Staates ordnete der König alles dem Aufbau einer starken Armee unter.
Die Unterbringung der Soldaten machten bauliche Erweiterungen notwendig. Die Bebauungsfläche vergrößerte sich von 43 auf 142 Hektar.

 

Das regelmäßige Straßensystem und die zweigeschossige Bebauung mit Typenhäusern sind bis heute die gut erkennbaren Merkmale der 'Neustädte'.

 

Zwischen 1721 und 1735 entstanden die Nikolai-, die Heiligengeist- und die Garnisonkirche. Die Kirchtürme bestimmten fortan die Silhouette der Residenz- und Garnisonstadt.

 

 

Ausbau der Residenzstadt

Friedrich der Große verwandelte Potsdam in eine repräsentative Residenzstadt. Die Schöpfungen seiner Zeit bestimmen noch heute das Bild und den Charakter der Stadt.

 

1744 wurde mit den Ausbauarbeiten im Stadtschloß und im darauffolgenden Jahr mit dem Bau von Schloß Sanssouci begonnen. Hier versammelte Friedrich der Große bedeutende Persönlichkeiten des 18. Jahrhunderts, darunter Francois Marie Arouet genannt Voltaire.

 

Die bedeutensten Baumeister dieser Zeit waren Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff, Carl von Gontard und Georg Christian Unger.

 

Auf Anordnung Friedrichs des Großen enstand nach 1750 vor den Toren der Stadt die Weber- und Spinnerkolonie Nowawes, das heutige Potsdam- Babelsberg. Einige der für die böhmischen Einwanderer erbauten ländlichen Häuser sind noch erhalten.

 

Das 19. Jahrhundert begann mit dem Einzug Napoleons in Potsdam. Für zwei Jahre wurde die Stadt das Hauptkavalleriedepot der französischen Armee. Bis zu 6000 Soldaten und 12000 Pferde mußten untergebracht werden. Der Aufenthalt der Napoleonischen Truppen kostete Potsdam 850.000 Taler.

 

Als erste Eisenbahnlinie Preußens wurde 1838 die Strecke Potsdam- Berlin in Betrieb genommen. Vertrauenswürdige Quellen berichten, daß es den Reisenden bei ungewohnten Geschwindigkeiten von 10-15 kmh oftmals schwindelig wurde.

 

Friedrich Wilhelm IV. geht als ausgesprochener Freund klassischer Formen in die Geschichte ein. Der König ließ durch seinen Architekten Karl Friedrich Schinkel und den königlichen Gartenbaudirektor Peter Joseph Lenné zwischen 1826 und 1862 eine Vielzahl prächtiger Anlagen gestalten.
Schloß Charlottenhof, die Orangerie, die Anlage des Pfingstberges, die Friedenskirche und die Heilandskirche in Sacrow sind die eindrucksvollsten Bauten dieser Schaffensperiode.

 

 

1871: Aufschwung

Der nach 1871 in Deutschland einsetzende wirtschaftliche Aufschwung ging auch an Potsdam nicht vorüber. Von 1860 bis 1890 vergrößerte sich die Einwohnerzahl um rund 1/3. Das Stadtgebiet erweiterte sich entlang der Ausfallstraßen: So enstanden die Berliner-, die Brandenburger-, die Teltower- und die Nauener-Vorstadt.

 

Bedeutende wissenschaftliche Einrichtungen siedelten sich zwischen 1868 und 1892 in der Teltower- Vorstadt an: Das Geodätische Institut, das Astrophysikalische Observatorium, das Magnetische- und das Meteorologische Institut.

 

Unter der Regierung der Kaiser Wilhelm I., Friedrich III. und Wilhelm II. wurde Potsdams Charakter weiterhin durch den Hof, das Militär und die Behörden bestimmt. Industrie und Handel blieben ohne gestaltenden Einfluß auf das Stadtbild.
1914 unterzeichnete Kaiser Wilhelm II. im Neuen Palais die Erklärung des Kriegszustandes.

 

Durch die Novemberrevolution 1918 und die Abdankung des Kaisers verlor Potsdam seine Residenzfunktion. Im Verständnis der Stadtverwaltung wurde jedoch die offizielle Bezeichnung 'Residenzstadt Potsdam' beibehalten.
In dieser Zeit zeigen sich in Potsdam soziale Schwierigkeiten, ein besonderes Problem war die Wohnungsnot. Eine Abhilfe wurde durch neue Siedlungsbauten geschaffen.

 

 

1933: 'Tag von Potsdam'

Das Bemühen der Nationalsozialisten an preußische Traditionen anzuknüpfen fand seinen Ausdruck im sogenannten 'Tag von Potsdam', am 21. März 1933.

 

Nach dem Reichstagsbrand in Berlin verlegte das Hitler- Regime die Eröffnungsfeier für den neugewählten Reichstag in die Potsdamer Garnisonkirche. Die berühmte Kirche und Grabstätte der beiden preußischen Könige Friedrich Wilhelm I. und Friedrich der Große wurde für ein chauvinistisches Schauspiel mißbraucht.

 

 

1945: Potsdamer Konferenz

Am 14. April 1945 erfolgte ein schwerer Bombenangriff der Royal-Air-Force auf Potsdam. Der Luftangriff kostete unzählige Opfer in der Zivilbevölkerung und unersetzliche Verluste an der Potsdamer Bausubstanz.

 

Weitere Kampfhandlungen in der zweiten Aprilhälfte vergrößerten die Schäden. Ganze Straßenzüge verbrannten im Feuersturm. Das Stadtschloß, die Garnisonkirche und die Bürgerhäuser um den alten Markt wurden schwer beschädigt.

 

Im Juli 1945 stand Potsdam erneut im Mittelpunkt der Weltöffentlichkeit: Im Schloß Cecilienhof fand vom 17. Juli bis 2. August 1945 die Potsdamer Konferenz der Siegermächte der Antihitlerkoalition statt.
Truman, Churchill und Stalin verabschiedeten das Potsdamer Abkommen und beschloßen damit die europäische Nachkriegsordnung und das weitere Schicksal Deutschlands.

 

 

1950: Sozialismus

Von 1945 bis 1952 war Potsdam Landeshauptstadt der Provinz Brandenburg in der sowjetischen Besatzungszone Deutschlands. 1946 erfolgte der Zusammenschluß der Kreisorganisationen der SPD und KPD zur SED. Als ungeliebtes 'Symbol des Preußischen Militarismus' verlor Potsdam 1952 die Funktion der Landeshauptstadt und wurde Bezirksstadt.

 

1950 wurde mit dem Wiederaufbau der Altstadt begonnen.
Unter großen Anstrengungen der Bevölkerung verschwanden die Kriegsruinen. Frauen und Kinder leisteten Schwerstarbeit.

 

Wirtschaftliches Unvermögen und die Absicht die preußischen Hinterlassenschaften zu beseitigen führten zu schweren Eingriffen in die historischen Stadtstrukturen. 1959/60 verschwand die ausbaufähige Stadtschloßruine.

 

Die Reste des Stadtkanals wurden zugeschüttet. 1968 sprengte man die noch immer dominierende Garnisonkirche und bis 1974 zahllose Bürgerhäuser in der Breiten Straße. Ein großer Teil der Neubauten ergaben ein Stadtbild, das austauschbar ist.

 

Am 13. August 1961 wurde mit dem Mauerbau um Berlin begonnen. Durch die unmittelbare Nähe Potsdams zu Berlin waren die Auswirkungen der fogenden Jahre des Kalten Krieges in Potsdam besonders stark zu spüren.

 

 

1989: Die Wiedervereinigung

Die friedliche Revolution in der DDR ergreift auch Potsdam. Die Bürger der 'Stadt der Industrie' und 'sozialistischen' Bezirksstadt demonstrieren im November 1989 für demokratische Ziele. Die neue Führung des Politbüros gibt am 9. November 1989 die Öffnung der Grenzen zu West-Berlin und der Budesrepublik Deutschland bekannt. Die Glienicker Brücke wird wieder für alle Potsdamer Bürger in beiden Richtungen passierbar.

 

Ende November 1989 stehen die Hauptstädte der neuen Bundesländer fest. Potsdam wird wieder Hauptstadt des Landes Brandenburg.
1990 zieht der erstmals wieder freigewählte Landtag in Potdsdam ein. Die Landesregierung wird vom SPD-Ministerpräsidenten Stolpe angeführt. Ministerien werden geschaffen.

 

1991 wird auf der Garnisonplantage das nachgestaltete Glockenspiel der Garnisonkirche eingeweiht. Es spielt neben dem Choral 'Lobet den Herrn' die Melodie 'Üb’ immer Treu’ und Redlichkeit'.

 

Der Sarkophag Friedrichs des Großen wird anläßlich seines 205. Todestages auf der Terrasse von Schloß Sanssouci beigesetzt. Die sterblichen Überreste seines Vaters, Friedrich Wilhelm I. werden im Mausoleum an der Friedenskirche beigesetzt.
Die Unesco erklärt die Schlösser und Gärten von Potsdam zum Weltkulturerbe.

 

Die 1000 Jahrfeier im Jahre 1993 bringt für Potsdam einen bedeutenden kulturellen, politischen und wirtschaftlichen Aufschwung. Potsdam ist wieder landespolitisches Zentrum. Die Zukunft der Stadt liegt vor allem im kulturellen Bereich, in der Medienwirtschaft, im Dienstleistungssektor und in der Forschung und Bildung.