Präzisionswerkzeuge "Made in Germany": immer noch ein Qualitätsversprechen, das gilt
11. Mai 2022
Viele Drehteile und Frästeile werden mit Präzisionswerkzeugen „Made in Germany“ hergestellt. Deutsche Präzisionswerkzeuge sind gefragt wie nie zuvor, denn sie stehen für höchste Material- und Ausführungsqualität. Werkzeughersteller aus Deutschland sind für ihre außerordentliche Präzision berühmt, so dass weltweit eine starke Nachfrage nach ihren Erzeugnissen besteht.
Präzisionswerkzeuge werden immer kleiner, müssen aber mehr leisten als noch vor wenigen Jahren. Miniaturwerkzeuge benötigt man vor allem für die Nano- und Medizintechnik.
Der „Fachverband Präzisionswerkzeug“ durfte sich im Jahr 2021 über eine Umsatzsteigerung von 15% freuen. Für das Jahr 2022 wird werden ähnlich positive Zahlen erwartet – und das trotz der Verwerfungen durch die Corona-Krise. Nach dem Corona-Einbruch 2020 konnte Deutschland 2021 sogar einen Export-Rekord verzeichnen.
Werkzeuge einer Fräsmaschine – Pixabay - Public Domain Bilder / Creative Commons CC0 (CC0 1.0)
Welche Länder fragen Werkzeuge aus Deutschland besonders stark nach?
Fahrzeuge, Metalle, Maschinen und Werkzeuge aus Deutschland sind im Ausland sehr gefragt. Die meisten Erzeugnisse gehen in Länder der Europäischen Union, aber auch in die USA, nach Kanada und Australien. Metallische Rohstoffe exportiert Deutschland genauso wie Schiffe, Yachten, Züge, Luft- und Raumfahrzeuge und Fahrräder. Maschinen aus Deutschland sind ein weltweiter Exportschlager. Dazu zählen zum Beispiel:
Turbinen, Verbrennungsmotoren, Maschinen für die Land- und Forstwirtschaft sowie Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung. Die wichtigsten Exportländer für Werkzeuge und Werkzeugmaschinen sind China (Platz 1), gefolgt von den USA und Frankreich. Danach kommen Italien, Mexiko, Polen und die Schweiz. Durch die räumliche Nähe sind auch Frankreich und die Niederlande wichtige Importeure deutscher Waren.
Herausforderungen für die Branche: die Automobilindustrie braucht neue Werkzeugkonzepte
Der Mega-Trend Elektromobilität ist ein Antriebsmotor für die gesamte Branche. Auch große Maschinen wie Diesel-Einspritzpumpen sind Präzisionswerkzeuge und müssen enormes leisten, etwa den enormen Druck von 2.000 bar aushalten. Gleichzeitig werden sie mit einer Genauigkeit von einem Zehntel Millimeter oder weniger angefertigt. Die Automobilindustrie benötigt für Hybridmotoren innovative Werkzeugkonzepte, allerdings weniger Zerspanungswerkzeuge für die Herstellung von Elektro-Motoren. Es gibt eine (politisch bedingte) Marktverschiebung bei Werkzeugmaschinen und Präzisionswerkzeugen. Die Veränderungsprozesse hinsichtlich Klimaneutralität stellt die Industrie ebenfalls vor Herausforderungen, die sie mit den aktuellen Szenarien nicht lösen können. Es werden dringend neue Werkzeuge und Maschinen benötigt. So erwartet man künftig eine starke Nachfrage nach Kobalt, das für die Batterien von Elektrofahrzeugen gebraucht wird. Die Elektromobilität beeinflusst auch die Spanntechnik, denn hier ist man auf sehr empfindliche und zugleich extrem genaue zerspante Bauteile angewiesen. Die Anforderungen an Präzision sind sie ebenfalls extrem hoch. E-Mobilität-Komponenten werden mit cleveren Werkzeugen und Werkzeugkonzepten besonders präzise und effizient bearbeitet. Deshalb wird auch die Digitalisierung im Bereich Präzisionswerkzeuge vorangetrieben und zieht Veränderungen nach sich – beispielsweise die Ausstattung von Spanntechnik mit empfindlichen Sensoren.
Wie profitieren deutsche Unternehmen von der hohen Nachfrage ihrer Erzeugnisse im Ausland?
Deutschland verzeichnet einen Exportüberschuss, exportiert also mehr als es einführt. Durch den Export können Devisen bezogen werden, was wiederum den Import von Waren aus dem Ausland ermöglicht. Deutschlands wichtigste Exportgüter sind, wie schon in den vergangenen Jahren, Kraftwagen und Kraftwagen-Teile. Sie machen einen Anteil von mehr als 15% an den Gesamtexporten aus. Hohe Exportzahlen machen sich natürlich in Form von höheren Umsätzen in den Betrieben bemerkbar. Höhere Umsätze ermöglichen sinnvolle Investitionen in die Maschinenpark-Erneuerung und Expansionen bei den Unternehmen. Landesweit zeigt sich das im Bruttoinlandsprodukt.
Frästeile – Pixabay - Public Domain Bilder / Creative Commons CC0 (CC0 1.0)
