Hotels in Deutschland

Werden Sie deutsche-staedte-Fan bei Facebook

Folgen Sie uns bei Twitter

Hotels in Deutschland

Werden Sie deutsche-staedte-Fan bei Facebook

Folgen Sie uns bei Twitter


Menu

 

Geschichte der Stadt Salzgitter

um 100.000 v. Chr.

Altsteinzeitliche Menschen jagen im Salzgittergebiet Rentiere und fangen Nashorn und Mammut in Fallgruben. Sie fertigen einfache Geräte aus Holz, Knochen und Feuerstein. Sie weichen der anrückenden letzten Eiszeit, die für ganz Niedersachsen arktisches Klima bringt. Ihr Sommerlager bei Lebenstedt wird 1952 von Dr. Tode wissenschaflich ausgegraben.

 

um 10.000 v. Chr.

Das Eis ist zurückgewichen, die Pflanzen kommen und mit ihnen die Tiere und Menschen. Ihre in die Thieder Gipsbrüche eingeschwemmten Knochen - vorwiegend solche des Mammuts - und Geräte werden im Wasserjahr 1817 bei Aufräumungsarbeiten entdeckt.

 

um 4.000 v. Chr.

Die auffällige Häufung jungsteinzeitlicher Fundstellen rund um die salzgitterschen Solequellen lassen die Vermutung zu, daß sie damals nicht nur bekannt, sondern auch benutzt wurden.

 

um das Jahr 0

Eisenerzsuchende Germanen entdecken die salzgitterschen Erze, die sie schmelzen und schmieden. Ein Schmelzofen dieser Periode - etwa 1m hoch - wurde 1943 am Strauchholz ausgegraben. Er stammt aus dem ausgehenden 3. Jahrhundert.

 

9 nach Chr.

Zum Stamme der Cherusker, die im gleichen Jahre die Römer im Teuteburgerwald schlagen, gehören auch die Bewohner des heutigen Salzgitter-Gebietes.
Um 500 gehört es zum Großreich der Thüringer und wird um 531 durch die Franken und Sachsen zerstört. Das Land nördlich des Harzes wird Beute der Sachsen.

 

722 - 804

Die Kriege Karls des Großen gegen die Sachsen. Sie werden gewaltsam zum Christentum bekehrt. In der Folge bilden sich im nördlichen Harzvorland das Bistum Hildesheim und das Herzogtum Braunschweig.
775 - 760 hält Karl der Große sein Winterlager in Ohrum.

 

919 - 936

Heinrich I. regiert als Kaiser das Deutsche Reich. Er war mit Mechthildis, Gräfin von Ringelheim, vermählt. Wahrscheinlich fällt diese Zeit in die Gründung des Klosters Ringelheim als königliche Abtei. Mit Mechthildis scheint das Geschlecht derer von Ringelheim erloschen zu sein.

 

um 924

Erbauung der Burgen Steterburg und Kniestedt unter König Heinrich I. Herzog von Sachsen, der den Beinamen 'Der Vogler' trägt. Im Gebiet der Burg Kniestedt wurde 1956 ein Schmelzofen mit Bleischlacken und ein Kurzschwert, Sachs genannt, beide aus dem 10. Jahrhundert gefunden.

 

936

Die Besatzung der Steterburg vernichtet einen Trupp Ungarn, der raubend in das Gebiet eingebrochen ist.

 

1003

Die Witwe Hathwig des Grafen Altman von Ölsburg, deren Ehe ohne männliche Nachkommen geblieben war, gründet auf dem Gutshof Steterburg ein Jungfrauenkloster.

 

um 1150

Heinrich der Löwe, Herzog von Sachsen und Bayern, erbaut auf dem Lichtenberg eine Burg zum Schutz der Handelsstraßen nach Braunschweig.

 

1151

Die Königliche Abtei Ringelheim wird als adliges Jungfrauenstift aufgehoben, 1152 in ein Männerkloster (Benediktiner) umgewandelt und dem bischhöflichen Stuhl Hildesheim unterstellt.

 

1154

Die Burg Gebhardshagen wird als 'hus to dem Haghen' erstmalig urkundlich erwähnt.

 

1180

Kaiser Friedrich Barbarossa erobert nach der Ächtung Heinrich des Löwen die Burg Lichtenberg.

 

1204

Heinrich des Löwen ältester Sohn, Kaiser Otto IV. feiert auf dem Lichtenberg das Weihnachtsfest.

 

1205 - 1208

Die welfische Burg Lichtenberg ist in der Hand der hohenstaufischen Gegenpartei, die die Reichshauptstadt Goslar gegen die Welfen schützt.

 

1225

Erste Erwähnung einer Saline zu Gitter, an der das Kloster Steterburg wesentlich beteiligt ist.

 

1273

Die Solequelle bei Gitter versiegt trotz aller Bittgänge und technischer Bemühungen der Mönche des Kloster.

 

1276

Erste Erwähnung der Saline Vöpstedt.

 

1292

Bischof Siegfried II. von Hildesheim (1779-1310) erbaut auf dem Lewerberg die Lewerburg, heute Liebenburg genannt, als Gegengewicht gegen die welfische Burg Lichtenberg.
Versuche der Lichtenberger Besatzung, diesen Bau mit Waffengewalt zu hindern, mißlingen.

 

um 1350

Die Vöpstedter Salzbauern verlegen ihren Wohnplatz in den Salzsumpf, erhalten die Stadtrechte und dazu das Recht, die Stadt mit Mauern, Gräben und Wall zu schützen. Die neue Siedlung erhält den Namen 'Solt to Gytere', das ist Salzgitter.

 

1370

Die Herren von Kniestedt verkaufen dem bischhöflichen Stuhl zu Hildesheim ihren Besitz in Salzgitter: Salzkoten, die ihnen in der Stadt zustehende Gerichtsbarkeit und den Zins von allen in der Stadt betriebenen Salzkoten.

 

1393

Das Jahr der 'letzten ehrlichen Ritterschlacht'. Hans von Schwicheldt aus Flachstöckheim und Kurt von Steinberg schlagen bei Beinum den Herzug Friedrich von Braunschweig. Sie fallen jedoch in ein Hinterhalt, der ihnen von 900 Reitern des Kurfürsten von Sachsen gestellt wurde.

 

1406 - 1407

Lichtenberger Bedestreit. Beden sind bäuerliche Abgaben. Sie wurden im Amt Lichtenberg von Bischof Johann von Hildesheim nach alten Brauch von Bauern und Höfen gefordert, die seiner Lehenshoheit unterstanden. Die Herzöge Bernhard und Heinrich von Braunschweig verbieten ihre Erhebung. Der Bischof und die Herzöge verwüsten nunmehr gegenseitig ihre Gebiete.

 

1406 (22. Mai)

Des Bischofs Johann von Hildesheim Mannen Heinrich von Bortfeld und Burghard von Cramm zerschießen die Mauern der Burg Gebhardshagen und nehmen sie ein.

 

1481 - 1486

Die Bierfehde. Bischof Barthold von Hildesheim verlangt eine außerordentliche Biersteuer von seinen Untertanen, um die Schulden des Hochstifts mindern zu können. Sie findet zwei mächtige Gegner: die ritterlichen Pfandinhaber der Stiftsburgen und Städte. Dem Städtebündnis schließt sich die Stadt Salzgitter nicht an. 1481 wird sie von goslarschen und braunschweigischen Bürgern belagert. Zerstört werden unter anderen die Marienkirche auf dem Marienplatz und die Jacobuskirche am Ostwall.

 

1486

Während die hölzerne Marienkirche nicht wieder aufgebaut wird, wird dafür 1486 mit dem Neubau der Jacobuskirche begonnen. Für zukünftige Fälle wird sie mit einer Mauer und mit einem breiten Graben umgeben.

 

1493

Die Schlacht bei Bleckenstedt. 1492 versucht Herzog Heinrich der Ältere von Braunschweig die Stadt Braunschweig auszuhungern, um sie entgültig für sich und sein Haus zu gewinnen. Der Niedersächsische Städtebund beauftragt 1493 die Stadt Hildesheim, die notleidende Stadt mit Lebensmittel zu versorgen. Bei Bleckenstedt treffen die Städter auf den Herzog. Er läßt schweres und leichtes Geschütz im Stich. Die Versorgung der Stadt Braunschweig gelingt.

 

1518 - 1522

Die hildesheimische Stiftsfehde beginnt durch das Geschlecht von Saldern, die brennend und raubend in das Hochstift einfallen. Es entwickelt sich ein Krieg, in den die meisten niedersächsischen Fürsten hineingezogen werden. Die Herzöge Heinrich der Jüngere von Braunschweig-Lüneburg, Heinrich von Wolfenbüttel und Erich von Calenberg, sowie der Bischof Franz von Minden kämpfen gegen den Bischof Johannes von Hildesheim, den Herzog Heinrich den Mittleren von Lüneburg und gegen die Grafen von Schaumburg, Diepholz und Hoja. 1518 versucht der Bischof, die Burg Lichtenberg im Handstreich zu nehmen. Die durch einen Mordbrand in Lesse gewarnte Besatzung schlägt die Angreifer zurück. Denen gelingt es noch, die hölzerne Brücke und den Holzzaun vor der Burg in Brand zu stecken. Dann entfernt sich der Krieg aus diesem Gebiet.

 

1522

Kaiser Karl V. spricht den Herzögen von Braunschweig-Lüneburg den Sieg zu und genehmigt ihnen die Inbesitznahme des sogenannten 'Großen Stiftes'. Den Bischöfen verbleibt lediglich das 'Kleine Stift'.

 

nach 1522

Herzog Heinrich der Jüngere von Braunschweig enteignet die Bürger von Salzgitter, die eine Salzkote besitzen. Er läßt das Herz der Stadt - etwa der heutige Kurpark mit dem alten Salinengebäude - demontieren und erbaut hier für die damalige Zeit eine moderne Saline. Die neue Saline erhält den Namen Salzliebenhall und wird eine selbstständige Gutsgemeinde.

 

1552

Zerstörung der Burg Lichtenberg. In der Fehde des Herzog Heinrich dem Jüngeren von Braunschweig mit dem Markgraf Albrecht von Brandenburg zerstören die Geschütze des Grafen Vollrad von Mansfeld die Burg. Ihr Verteidiger ist der Burghauptmann Berthold von Trochsdorf.

 

1565

Hexenverbrennungen: Unter Heinrich dem Jüngeren von Braunschweig werden 'an einem Tage verbrannt für Lichtenberg und Salzgitter 17 Hexen'.

 

1568

Die Einführung der Reformation beginnt. Weil die Dörfer des Großen Stiftes seit 1522 zum Herzogtum Braunschweig gehören, wird auch in ihnen die Reformation durchgeführt. Der Barumer Superintendent Wagenfüer und der salzgittersche Superintendent Tappen sind verpflichtet, eingehende 'Visitationsberichte' an das Konsistorium in Wolfenbüttel zu senden, die für dieses Gebiet geschichtliche volkskundliche Fundgruben geworden sind.

 

1569

Das Nonnenkloster des Klosters Steterburg tritt zum Protestantismus über. Das Kloster wird freiweltliches Stift.

 

1578 - 1587

Die Pest wütet. Sie bricht in zwei Häusern und der Badestube in Ringelheim aus.

 

1589 - 1613

Herzog Heinrich Julius von Wolfenbüttel verkauft den salzgitterschen Bürgern das Brauhaus und die 3 Gaststätten, die sein Vater Heinrich der Jüngere der Stadt widerrechtlich genommen hatte. Er weigert sich jedoch, die Saline zurückzugeben.

 

1602

Im Kampf des Herzog Heinrich Julius gegen die widerspenstige Stadt Braunschweig plündern die Städter mitsamt ihren Söldnern u. a. die Dörfer Beddingen, Bleckenstedt, Bruchmachtersen, Drütte, Engelnstedt, Hallendorf, Heerte, Immendorf, Lebenstedt, Lesse, Lichtenberg, Osterlinde, Reppner, Salder und Thiede.

 

1618 - 1648

Der Dreißigjährige Krieg erreicht 1626 Salzgitter. Das Kriegsziel des Kaisers ist, das unter den Braunschweigern reformierte Große Stift wieder den Bischöfen und damit der Gegenreformation zuzuführen. Unser Gebiet wird Schauplatz zweier großen Schlachten:
1626: Schlacht bei Lutter am Barenberge
1641: Schlacht bei Thiede und Wolfenbüttel

 

1626

Der dänische König Christian IV., Führer der niedersächsischen Armee, liegt in der Festung Wolfenbüttel. Wallenstein hat sein Lager bei Liebenburg und Tilly das seine bei Oelber a. w. W.. Es kommt zu dem sogenannten 'Kleinen Krieg', der den Bauern Gut und Blut kostet.

 

1626 27. August

Schlacht bei Lutter am Barenberg. Die Niedersachsen werden von den vereinigten Truppen Wallensteins und Tillys vernichtend geschlagen. Der berühmte General Fuchs fällt und wird auf seinen eigenen Wunsch an dem Ort seiner Verwundung beigesetzt. Sein Grab westlich von Lutter an der Bundesstraße 6 kennzeichnet ein Gedenkstein. Christian IV. gelingt es mit knapper Not, der Gefangenschaft zu entgehen. Im Kloster Ringelheim reinigt er sich von Blut und Staub.
Am 29. August verlegt Tilly sein Hauptquartier nach Salzgitter und ordnet von hier aus die Beerdigung der Gefallenen an. Am 30. August rückt er auf Wolfenbüttel zu.

 

1627

Wolfenbüttel wird belagert und eingenommen. Der legistische General Courtebach hat sein Quartier in dem stark befestigten Thiede.

 

1641

Die kaiserlichen Truppen halten bis 1643 die Festung Wolfenbüttel besetzt.

 

1641

Die Schlacht bei Thiede um die Festung Wolfenbüttel. Um endlich ihre Festung und Residenz Wolfenbüttel wiederzugewinnen, verbünden sich die Herzöge von Braunschweig-Lüneburg mit den Schweden, Franzosen und Hessen. Die kaiserliche Armee unter Erzherzog Leopold Wilhelm und Feldmarschall Piccolomini wird verstärkt durch 6 000 Bayern unter dem Zeugmeister Baron Mercy. Erzherzog Leopold Wilhelm und Piccolomini nehmen ihr Quartier im Schloß Salder. Die allgemeine Behauptung, das während dieser Zeit 14 Reiterregimenter im Schloß gelegen und es ruiniert hätten, muß modifiziert werden: Die lagen in den Dörfern des Amtes Salder, um den Erzherzog und Piccolomini vor Überfällen zu schützen. Die Schweden hatten den Thieder Lindenberg und Thiede besetzt. Die Schlacht, die in der Hauptsache auf den stark befestigten Lindenberg bestand, blieb unentschieden.
Die Schweden rücken ab, die Herzöge sind nunmehr zum Frieden mit dem Kaiser bereit. Aus der Schlacht stammen die Schwedengräber im Beddinger Wald. Ein Kopfverletztenlazarett der Bayern war im alten Barumer Edelhof.

 

1641/42

Der Goslarer Accord bringt dem Herzogtum Braunschweig den Frieden mit dem Kaiser. Die Herzöge von Braunschweig und Lüneburg erklären sich bereit, das Große Stift, das ihrem Geschlecht vor 120 Jahren als kaiserliches Lehen zugefallen war, an das Bistum Hildesheim zurückzugeben. Ein Religions- und Nebenrezeß bestimmt, das weder die 'Katholiken noch die Augsburgischen Konfessionen verwandten einer der anderen Religionen willen hassen, übel nachreden oder sich auch einigerley weise verfolgen oder schimpfieren sollen.'
Das Kloster Ringelheim wird den Benediktinern zurückgegeben, die Burg Liebenburg mit katholischen Beamten besetzt. Dadurch entstehen neue katholische Kirchengemeinden.

 

1658

Der Aufbau der Salzstadt Salzgitter beginnt mit der Wiederherstellung der Vöpstedter Kirche als Totenkirche und der Windmühle auf dem Windmühlenberg. Die völlig ruinierten Stadttore werden notdürftig repariert.

 

1691

Die Herzöge Rudolf August und Anton Ulrich erheben das freiweltliche Stift Steterburg zu einem freiweltlichen adligen Jungfrauenstift.

 

1754 - 1758

Fürstbischof Clemens August läßt die Liebenburg abtragen und an ihrer Stelle ein Jagdschloß erbauen.

 

1756 -1763

7jähriger Krieg. Herzog Carl I. von Braunschweig-Lüneburg ist der Schwager Friedrich des Großen und sein Verbündeter. 1757, 1760 und 1761 fallen darum die Franzosen in unser Gebiet ein und brandschatzen es.

 

1758

dient der Schwicheldtsche Gutshof in Flachstöckheim dem berühmten Prinzen Heinrich von Preußen als Hauptquartier. Auf seine Veranlassung wird von den französischen Kriegsgefangenen beim Gut ein Rokokogarten angelegt, der zu Beginn des 19. Jahrhundert in einen englischen Garten umgewandelt wird.

 

1761

Das französische Codenvische Corps steht vor Salder. Es entsteht eine ungeheuere Teuerung. Das Amt Salder muß den Franzosen 20.000 Taler zahlen. Junge und alte Leute werden zu Kriegsdiensten gezwungen.

 

1803

Die geistlichen Fürstentümer in Deutschland werden säkularisiert. Das Stift Hildesheim fällt an Preußen. Das Kloster Ringelheim wird aufgehoben. König Friedrich Wilhelm III. übergibt es seinem Feldmarschall Graf von der Schulenburg-Kehnert, der es seiner Tochter, der Fürstin Hatzfeld-Trachenberg, als Mitgift überläßt.

 

1806 - 1815

Die Napoleanischen Kriege. Nach der Schlacht bei Jena und Auerstädt flüchten Teile der geschlagenen preußischen Armee auf der jetzigen Bundesstraße 248 nach Norden. Der französische Oberst la Chaise nimmt Salzgitter in Besitz und wird Kommandant. Er läßt die Vöpstedter Totenkirche von allen Gerät räumen und macht sie zum Militärgefängnis.

 

1808

Das Königreich Westfalen entsteht durch Napoleons Machtanspruch. Zu ihm wird das ehemalige Bistum Hildesheim und das Herzogtum Braunschweig geschlagen, das dadurch zum ersten Male seit seiner Entstehung unter eine Fremdherrschaft gerät. Sie dauert faktisch bis 1813.

 

1813

Nach der Schlacht bei Leipzig mobilisiert Georg III., König von England und Hannover auch seine Landeskinder und dazu die Bewohner des ehemaligen Bistums Hildesheim, das auch 1803 an Preußen gefallen war. Sie werden zu Landwehrbataillonen zusammengezogen und ausgebildet. Es hebt seine Mannschaften in den Ortschaften des späteren Kreises Goslar aus. 1815 ist dieses Bataillon in ehrenwerter Weise an der Schlacht bei Waterloo beteiligt. Um 1910 überträgt Kaiser Wilhelm II. die Tradition des Salzgitterschen Bataillons dem 1. Hannoverschen Infanterie-Regiment Prinz Albrecht von Preußen in Hannover.

 

1815

Die Salzgitterschen Musikanten erobern die Welt. Durch das Erliegen des Spinnens und Webens im gesamten Südhannover - die Engländer kauften das deutsche Garn und Leinen (wohl aber den Flachs) nicht mehr - geraten die Häuslinge und Handwerker dieses Gebietes in Not. Sie wenden sich der Musik zu und erobern mit ihr die europäischen Staaten, Nord- und Südamerika und Australien. Mit den Salzgitterschen Musikanten ziehen Einwohner aus 86 südhannoverschen und braunschweigischen Städten und Dörfern in die Welt.

 

1817

Die Fürstin von Hatzfeld-Trachenberg verkauft das Gut Ringelheim an den hannoverschen General-Feldzeugmeister Graf von der Decken.

 

1847

In diesem Hungerjahr läßt der Graf Adolf von der Decken als Notstandsarbeit den berühmten Ringelheimer Park anlegen.

 

1848

In allen Orten unseres Gebietes bilden sich im Revolutionsjahr 1848 Einwohner-Wehren. Die von Salzgitter und Ohlendorf beabsichtigen, das Schloß Liebenburg zu stürmen, um Gefangene zu befreien. Das Gericht hatte einen 12jährigen Jungen auf dem Schloß eingesperrt, um ihn zu Aussagen gegen seinen Vater, einen angeblichen Wilddieb zu zwingen. Daraufhin wird die Vogtei Salzgitter mit ihren Dörfern strafweise mit Militär belegt.

 

1856

Die erste Bahn im Stadtgebiet, die von Börßum nach Kreiensen, ist fertiggestellt. In demselben Jahr verkaufen Rat und Magistrat der Stadt Salzgitter ihr Rathaus am Markt (heute Ratskeller in Salzgitter-Bad) an einen Gastwirt.

 

1861

Der noch 21 m hohe Bergfried der Burg Lichtenberg wird niedergelegt.

 

1866

Im sogenannten deutschen Einigungskrieg schließt sich der König von Hannover Österreich und den deutschen Südstaaten an. Die Preußen besetzen darum das Königreich, das ihnen im Frieden zu Prag endgültig zugesprochen wird. Damit werden die ehemals hannoverschen Lande und Ortschaften preußisch. Das ehemalige Bistum Hildesheim bildet nunmehr den Regierungsbezirk Hildesheim. Das Herzogtum Braunschweig war in diesem Kriege neutral geblieben und blieb darum in seinem alten Bestand erhalten.

 

1868

Emil Langen aus Solingen (1824-1871) errichtet am Gittertor die Aktiengesellschaft Eisenwerk Salzgitter mit 4 Hochöfen, Kokereien und Gießhallen. Am 30.9.1871 verunglückt er tödlich durch eine Hochofenexplosion.

 

1874

Das Werk wird Opfer des Wiener Bankkraches.

 

1872

Die ersten Bohrungen auf Kalisalz im heimischen Gebiet werden im Gipsbruch bei Thiede niedergebracht.

 

1885

Die Gewerkschaft Thiederhall bei Thiede bringt den ersten Schacht nieder. Eisenbahnstrecke Derneburg- Lichtenberg- Salder- Braunschweig wird gebaut.

 

1892 - 1893

Restaurierung der Ruine Lichtenberg und Neubau des Turms.

 

1896

Die Gewerkschaft Schlüssel täuft auf dem Greif bei Salzgitter einen Schacht auf Kali, der mit 1075 m zu seiner Zeit der tiefste Salzschacht der Welt ist. Die freudige Nachricht, daß das langgesuchte Kalilager gefunden ist, wird abgelöst durch die Schreckensbotschaft, daß das Werk durch einen Laugeneinbruch versoffen ist.

 

1911

An der Wortlah bei Flachstöckheim wird der Schacht des Kaliwerkes Friedrichsroda niedergebracht; in Salzgitter wird das neue Badehaus errichtet.

 

1920

Herzog Ernst August von Braunschweig verkauft die Saline an die Saline Liebenhall GmbH Hannover. Die Saline verkommt und wird in einzelnen Bauwerken zwangsversteigert.

 

1922

Der weit über Deutschland bekannte Bohrunternehmer Anton Racky verlegt den Sitz seiner Firma von Erkelanz nach Salzgitter. Er baut am Windmühlenberg Hallen und Gebäude, die 1937 die Keimzelle der Reichswerke werden.

 

1924

Die Kaliwerke Thiederhall bei Thiede und Friedrichsroda bei Flachstöckheim werden auf Grund des Gesetzes über die Kaliwirtschaft vom 24.9.1919 - Schließung von Kalibergwerken - stillgelegt.

 

1933

Die Firma Racky geht in Konkurs.

 

1937

Gründung der Reichswerke am 15. Juli.

 

1939 - 1945

Der zweite Weltkrieg mit 1111 Luftwarnungen. Während die Hütte häufig angegriffen worden ist, bleiben die Wohnsiedlungen verhältnismäßig verschont.

 

1. April 1942

Die Gründung der Stadt Salzgitter aus 7 Ortschaften des ehemaligen preußischen Kreises Goslar und 21 Ortschaften des braunschweigischen Kreises Wolfenbüttel wird am 1. April 1942 durch den Reichsstatthalter von Anhalt und Braunschweig, Jordan, verfügt. Sie erhält den Namen Watensted-Salzgitter.

 

10. April 1945

Amerikanische Truppen besetzen - nach stundenlangen Artilleriebeschuß - die Stadt und die Hütte.

 

12. August 1949

Die interallierte Reparationskommission in Brüssel gibt 9 Hochöfen, das Walzwerk, das Stahlwerk, die Gießerei und zahlreiche Nebenlager zur Demontage frei.

 

1950

Die interallierte Anweisung zur Entmilitarisierung des Salzgittergebietes ordnet die Sprengung von 90 % aller Hochbauwerke der Hütte einschließlich ihrer Fundamente an. Gegen diese Anordnung erheben sich die Arbeiter des Werkes. Ihre spontane Handlung ist der Beginn der Einstellung der Demontage in Deutschland überhaupt.

 

1951

Durch Ratsbeschluß erhält die junge Großstadt den Namen Salzgitter.

 

März 1952

Beim Bau der Kläranlage werden Überreste von Eiszeittieren entdeckt.

 

November 1954

Die neu erbaute Eisenbahnlinie von Salzgitter-Drütte nach Salzgitter-Lichtenberg und der Lebenstedter Bahnhof werden in Betrieb genommen.

 

Oktober 1955

Einweihung des Redemptoristen-Klosters Steterburg.

 

September 1956

Neue Bahnlinie Salzgitter-Drütte nach Salzgitter-Bad.

 

Oktober 1957

Krankenhaus Lebenstedt wird eingeweiht.

 

August 1959

Der CVJM baut Lebenstedts erstes Hochhaus.

 

1961 - 1962

Der Salzgittersee bei Lebenstedt entsteht. In seinem Kiesgrund finden sich beachtliche Reste von Mammut, Wisent, Auerochs, Nashorn...

 

Dezember 1962

Städtisches Museum Salder wird eröffnet.

 

1963

Das mit ca. 15 Millionen DM erbaute Rathaus wird am 19. Oktober eingeweiht. Die Grundsteinlegung war am 26. Oktober 1959.

 

Mai 1964

Freibad Gebhardshagen wird eröffnet.

 

1966

Am 7. April wird das Städtische Krankenhaus Salzgitter-Bad seiner Bestimmung übergeben. Das Hallenbad Salzgitter-Thiede wird am 12. November eröffnet.

 

Mai 1968

Die Stadt erhält ihr zweites Hallenbad in Salzgitter-Lebenstedt.

 

Februar 1972

Das Thermal-Solewellenbad am Greifpark in Salzgitter-Bad wird der Öffentlichkeit übergeben. Das 1911 erbaute alte Badehaus wird abgerissen.

 

1974

Im Zuge der Gebietsreform werden der Stadt Salzgitter die ehemals selbständigen Gemeinden Sauingen und Üfingen (Landkreis Wolfenbüttel) zugeordnet. Ab 1. März hat die Stadt Salzgitter nicht mehr 29, sondern 31 Stadtteile.

 

1975

Der Salzgittersee ist in der geplanten Größe von 75 ha feriggestellt. Die ersten Baggerarbeiten begannen im Oktober 1960.
Die Ausdehnung des Sees beträgt in der Nord-Süd-Richtung 2120 m (Regattastrecke) und in West-Ost-Richtung 800m. Die Insel umfaßt 22 ha.
Das größte Freizeit- und Erholungsgebiet der Stadt steht damit im gesamten Umfang der Bevölkerung der Stadt und des weiten Umlandes zur Verfügung.

 

August 1975

Partnerschaft Salzgitter / Swindon (Thamesdown)

 

1978

Im Januar wird die Eissporthalle ihrer Bestimmung übergeben.

 

1978

Partnerschaft Salzgitter / Imatra

 

Oktober 1980

Partnerschaft Salzgitter / Creteil

 

1. April 1982

Stadt Salzgitter 40 Jahre.

 

Juni 1982

Einstellung des Erzbergbaues in Salzgitter, Schacht Haverlahwiese geschlossen.

 

September 1987

Partnerschaft Salzgitter / Staryi Oskol.

 

September 1988

Partnerschaft Salzgitter / Gotha.

 

1. April 1992

Stadt Salzgitter 50 Jahre alt.

 

1995

Seit 1995 hat Salzgitter ein Wahrzeichen - das Monument zur Stadtgeschichte, vom Bildhauer Prof. Jürgen Weber. In der City erzählt es vom Leiden der Zwangsarbeiter und KZ - Häftlinge beim Aufbau der Industrie des Nationalsozialismus, von der Flucht aus der Heimat jenseits der Oder und Neiße, vom Kampf gegen Demontage der Hütte und dem Lebens- und Aufbauwillen der Menschen. Die Stadt steht als Musterbeispiel für die deutsche Zeitgeschichte.