Geschichte der Stadt Stuttgart
Jahrhundertelang stand die Stadt im Talkessel, zu drei Seiten von Weingärten und Waldstücken, im Norden durch den Neckar gesäumt, im Schatten von Cannstatt, Platz des größten und wichtigsten Römerkastells im mittleren Neckarraum und Knotenpunkt wichtiger Straßen. Ungefähr 900 Jahre nach den Römern soll Herzog Liudolf von Schwaben in einer Talerweiterung des Nesenbachs einen 'Stuotgarten', also ein Gestüt, angelegt haben. Die sich daraufhin entwickelnde Siedlung und spätere Stadt erhielt so ihren Namen. Die Markgrafen von Baden, westliche Konkurrenten der Württemberger Grafen und späteren Herzöge, erhoben den Ort in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts zur Stadt; im 14. Jahrhundert wurde sie zum Zentrum des württembergischen Territorialstaats ausgebaut.
Zeittafel
1495 - 1803
war Stuttgart überwiegend Haupt- und Residenzstadt des Herzogtums;
1803 - 1805
Haupt- und Residenzstadt des Kurfürstentums;
1806 - 1918
Haupt- und Residenzstadt des Königreichs Württemberg;
1918 - 1945
Landeshauptstadt von Württemberg;
1945 - 1952
Hauptstadt von Württemberg-Baden;
seit 1952
ist Stuttgart Landeshauptstadt von Baden-Württemberg.
Trotz der schweren Zerstörungen, insbesondere während des Zweiten Weltkriegs, als bei 53 Luftangriffen etwa 4.500 Menschen das Leben verloren und über 57 Prozent der Bausubstanz in Schutt und Asche fielen, ist die Geschichte der Stadt deutlich auch im modernen Stuttgart in den Straßen und an den Gebäuden ablesbar. Architektonische Zeugen von Bedeutung sind im Stadtzentrum der Schillerplatz mit dem Alten Schloß als Renaissance-Ensemble, das barocke Neue Schloß als Residenz der Herzöge und späteren Könige von Württemberg und klassizistische Bauten wie der Königsbau gegenüber.