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Wie positionieren Elektriker Kabel in den Wänden

15. September 2022

 

Wer zu Hause ein Loch in seine Wand bohren muss, der steht oft vor der Frage, wie die Leitungen unter Putz verlegt sind. In der Regel bleibt der Griff zum Leitungssucher nicht aus, um sich absolute Sicherheit zu verschaffen, doch nicht jeder hat sofortigen Zugriff auf ein solches Gerät. Deshalb kann es nicht schaden zu wissen, wie der Elektriker im Normalfall die Kabel in den Wänden verlegt hat.

 

Genormte Installationszonen für mehr Sicherheit

Mittlerweile haben Installationszonen für die Kabelverlegung unter Putz nach einer festen Norm etabliert. Alle Leitungen in Wohnräumen müssen nach Definition von DIN 18015 in den Wänden verlegt werden. Für den Wohnungsbau gilt eine Vorgabe nach DIN 18015-3. Hintergrundgedanke dabei ist, dass die Elektriker ein einheitliches Schema verfolgen, um das Sicherheitsrisiko für Heimwerker durch versehentliches Anbohren der Kabel zu minimieren. Doch was bedeutet dies nun im Klartext und wie verlegt der Elektriker die Kabel?

 

Stromleitungen

Stromleitungen – Pixabay - Public Domain Bilder / Creative Commons CC0 (CC0 1.0)

 

Diese Installationszonen sind vom Elektriker einzuhalten

Werden Kabel und Leitungen unter Putz vom Elektriker verlegt, muss sich dieser an die folgenden Vorgaben halten. Alle Kabel müssen entweder parallel, also waagerecht oder eben senkrecht, also lotrecht zum Boden verlegt werden.

 

Erfolgt vom Elektriker eine waagerechte Verlegung der Kabel, gibt die Norm DIN 18015-3 vor, dass die Leitungen jeweils 15 Zentimeter Abstand vom Boden sowie von der Decke einhalten müssen. Die beiden Zonen müssen jeweils einen Korridor von 30 Zentimeter vorweisen. Sollten die Leitungen vom Elektriker für eine Arbeitsfläche dienen, wie beispielsweise für eine Küchenzeile, gibt die DIN-Norm noch weitere Vorgaben an. Bei dieser zusätzlichen horizontalen Installationszone muss ebenfalls ein Korridor von 30 Zentimetern eingehalten werden. Hinzu kommt ein größerer Abstand zum Boden mit 100 Zentimetern.

 

Verlegt der Elektriker die Leitungen senkrecht unter Putz in den Wänden, ist laut Vorgabe ein Abstand von 15 Zentimetern zu Türen und Fenstern einzuhalten. Hier ist jedoch erwähnenswert, dass ein 20-Zentimeter-Korridor mit einem Mindestabstand von 10 Zentimetern zu Türen und Fenstern laut der DIN-Norm gestattet ist.

 

Neben der Verlegung von Kabeln in den Wänden, muss der Elektriker natürlich auch Schalter und Steckdosen verbauen. Dies sollte in den bereits genannten Installationszonen erfolgen. Laut DIN-Norm ist hier der folgende Abstand von 105 Zentimetern zum Boden einzuhalten. Für den Fall, dass die Installation außerhalb der vorgesehenen Zonen erfolgen soll, muss die Versorgung mithilfe einer Stichleitung aus der nächstgelegenen Installationszone erfolgen.

 

Kabelkanäle und Schlitztiefen

Für den Elektriker, welcher die Leitungen in den Wänden verlegt, ist neben den vorgegebenen Installationszonen auch die Schlitztiefe der Kabelkanäle von äußerster Relevanz. Doch bevor es an die Kabelkanäle geht, bedarf es zunächst etwas Vorarbeit.

 

Hierbei gibt es verschiedene Arten wie der Elektriker die Schlitze für die Kanäle in die Wand bringen kann. Die aufwendigste Methode ist dabei das Herausschlagen der entsprechenden Nut mithilfe eines Meißels. Hier sieht sich der Elektriker jedoch vor einer großen Herausforderung, sobald es an das Verlegen längerer Kabelkanäle geht, weswegen sich diese Methode nur in äußersten Notfällen empfehlen lässt.

 

Ein professioneller und seriöser Elektriker geht bei dieser Arbeit mit einem Winkelschleifer vor. Ein großer Vorteil dieser Methode ist, dass nicht die gesamte Breite des Schlitzes ausgefräst werden muss, sondern eine Vielzahl schmalerer Schlitze in der korrekten Tiefe völlig ausreichend ist. Im Anschluss kann der Elektriker den restlichen Teil in der Mitte mit Hammer und Meißel herausholen.

 

Diese Schlitztiefen sind einzuhalten

Auch im Hinblick auf die Tiefen der Schlitze für die Kabelkanäle gibt die DIN-Norm dem Elektriker klare Vorgaben. Hier spielt jedoch in erster Linie die Dicke der Wand, in welcher die Kabel verlegt werden sollen, eine primäre Rolle.

 

Besonders strenge Vorgaben sieht die Norm bei der horizontalen Kabelverlegung in tragenden Wänden vor. Ab einer Wanddicke von 15 Zentimetern darf der Elektriker hier nur Schlitze bis zu einer Länge von maximal 1,25 Meter verlegen. Eine unbegrenzte Schlitzlänge bedarf dabei einer Wanddicke von mindestens 17 Zentimetern. Möchte der Elektriker auf beiden Seiten der Wand Schlitze anbringen, so muss die Wand mindestens eine Dicke von 24 Zentimetern aufweisen. Professionelle Elektriker gehen hier meistens auf Nummer sicher und halten die Vorgaben der Wanddicke auch bei nichttragenden Wänden ein.

 

Bei der vertikalen Kabelverlegung sind die Vorgaben der DIN 18015 Norm deutlich abgeschwächter und weniger streng. Hier wird bei tragenden Wänden bereits eine Schlitztiefe von 3 Zentimetern, bei einer Wanddicke von 17,5 Zentimetern vorgegeben. Bei noch stärkeren Wänden können die Schlitze bei Bedarf auch noch tiefer in die Wand gefräst werden.

 

Vorsicht ist trotzdem wichtig

Auch wenn alle Elektriker sich an die einheitlichen Installationszonen halten müssen, ist beim Bohren in den Wohnwänden für Heimwerker trotzdem noch Vorsicht geboten. Explizit bei Altbauten kann es sein, dass die Leitungen vor etlichen Jahren verlegt worden, als die DIN-Norm noch nicht existiert hat. Bei neueren Wohngebäuden sollte der Elektriker jedoch in der Regel nach der entsprechenden Norm gearbeitet und die Installationszonen eingehalten haben. Im Zweifelsfall kann immer noch ein Leitungssucher zum Einsatz kommen. So geht der Heimwerker in jedem Fall auf Nummer sicher.

 

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