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Geschichte der Stadt Zwickau

1118 wird Zwickau zum erstenmal urkundlich erwähnt. In der am 1. Mai im Kloster Bosau bei Zeitz ausgestellten Urkunde Bischof Dietrichs I. von Naumburg wird der von den Sorben bewohnte Gau als "Territorio Zcwickaw" bezeichnet, in dem er eine Marienkirche weihte. Diese Kirche, im einstigen Dorf Osterwein, etwas südlich der Moritzkirche gelegen, stiftete Gräfin Bertha von Groitzsch, welcher der Gau gehörte. Die günstige Lage der Stadt an zwei wichtigen Handelsstraßen, dem "Böhmischen Steig" (der späteren "Salzstraße") und dem "Polnischen Gleis", führte zu einer raschen Besiedlung der Gegend und zum Entstehen einer Kaufmannssiedlung. Zwischen 1192 und 1212 zur Stadt erhoben, gelangte Zwickau 1212 einschließlich des Grundbesitzes der Marien- und Moritzkirche an den Markgrafen Dietrich. Das Patronat beider Kirchen wurde dem 1219 von Zwickau nach Eisenberg verlegten Zisterzienserinnenkloster übertragen.

 

1290 erwarb Kaiser Rudolf von Habsburg das Pleißner Land und Zwickau wurde neben Altenburg und Chemnitz zur Reichsstadt erhoben. Sie blieb bis 1348 reichsunmittelbar.

 

Nach der Schlacht bei Lucka 1307 bekam die Stadt Markgraf Friedrich den Freidigen zum Schutzherrn und gelangte schließlich durch Verpfändung wieder an die Wettiner, bei denen sie bis zur Revolution 1918/19 blieb.

 

1348 bekam die Stadt ihr erstes eigenes Stadtrecht, in welchem neben Pflichten und Rechten der in Zwickau ansässigen Bürger auch die ersten Handwerksinnungen mit ihren Ordnungen aufgeführt wurden. Grundlage dafür war der Sachsenspiegel von Eike von Repgow aus dem 13. Jahrhundert.

 

Der besondere Wohlstand der Stadt resultierte aus dem Fündigwerden am Schneeberg mit seinen reichen Silbervorkommen um 1470. Zahlreiche Zwickauer Bürger, darunter besonders Martin Römer und Hans Federangel, kamen zu großem Reichtum, der seinen Niederschlag u.a. in vielen massiven Bürgerhäusern fand. Zwickau entwickelte sich zum Versorgungszentrum der neu entstehenden Orte im sächsischen Erzgebirge. Neben der wirtschaftlichen Blüte kam es auch auf kulturellen Gebiet zum Aufschwung. Besonders die Lateinschule, 1520 mit der 1519 von Georgius Agricola gegründeten griechischen Schule vereinigt, war bis weit über die Grenzen Sachsens hinaus bekannt. 1523 entstand die erste Buchdruckerei. Der Bildschnitzer Peter Breuer und die Dramendichter Paul Rebhuhn und Hans Ackermann wirkten in der Stadt.

 

1520 lebte Thomas Müntzer in der Stadt und predigte zuerst in St. Marien und ab Oktober 1520 bis April 1521 in der Katharinenkirche. Martin Luther verweilte vom 28. April bis 02. Mai 1522 in Zwickau, wobei er vier gewaltige Predigten hielt: zwei in der Klosterkirche, eine im Schloß und eine von einem Rathausfenster aus auf dem Markt. Philipp Melanchton, ein Freund Luthers, sagte über Zwickau: Eine Perle in diesem Lande ist Zwickau von jeher gewesen, weil es über Zucht und Sitte mit größter Strenge wacht als die meisten anderen Städte und weil es fruchtbar ist an vielen Talenten und viele Bürger gehabt hat und noch hat, die durch ihre Bildung hervorragen, daß sie ganz Deutschland zur Zier gereichen. In Kunst und Wissenschaft übertrifft Zwickau alle Städte dieser Lande. Nach dem Schmalkaldischen Krieg 1547 kam die Stadt an Herzog Moritz, welcher im Ergebnis des Krieges die Kurfürstenwürde erhielt, und somit an die albertinische Linie der Wettiner.

 

Der Rückgang der Silbervorkommen und die Auswirkung von Kriegen führten ebenso wie die verheerenden Pestepidemien im 17. Jahrhundert dazu, daß Zwickau in seiner wirtschaftlichen Entwicklung stagnierte, das Handwerk zum Erliegen kam, die Bevölkerungszahl dramatisch sank und die Stadt immer mehr auf den Stand einer sächsischen Kleinstadt zurückfiel.

 

Mit der Einführung der Dampfmaschine in der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts und dem damit verbundenen industriellen Abbau der seit dem 14. Jahrhundert nachweisbaren Steinkohle unter dem Stadtgebiet sowie dem Anschluß und Ausbau des Eisenbahnnetzes erfolgte ein enormer wirtschaftlicher Aufschwung.

 

Seit dem 19. Jahrhundert prägten neben den Bergbau verschiedene Unternehmen, die teilweise durch ihn bedingt waren z.B. die 1840 entstandene Eisenhütte, die "Königin-Marien-Hütte", das Gesicht der Stadt. Maschinenfabriken wurden gegründet, Seilfabriken wurden notwendig, chemische und keramische Werke sowie Steinzeug- und Porzellanfabriken und Ziegeleien entstanden. 1904 gründete der bei Benz ausgebildete Ingenieur August Horch die A. Horch & Cie.-Motorenwerke AG und legte damit den Grundstein für den Automobilbau in Zwickau.

 

Auf wissenschaftlichen Gebiet brachte der wirtschaftliche Aufschwung ebenfalls neue Impulse. So wurden 1862 die Bergschule und 1897 die Ingenieurschule eröffnet.

 

Bedeutende Persönlichkeiten prägten die Stadt zu ihrer Zeit. 1810 wurde hier der berühmte Komponist Robert Schumann geboren. 1881 wurde in Zwickau der Maler und Grafiker Max Pechstein geboren. Viele seiner Werke befinden sich heute im städtischen Museum, welches 1914 eingeweiht wurde. Als Zweckbau beherbergt es neben den Sammlungen des Museums die Ratsschulbibliothek und das Stadtarchiv. Max Pechstein zu Ehren wird jedes Jahr der Max-Pechstein-Preis vergeben. 1847 wurde der bedeutende Hirnforscher Paul Flechsig und 1883 der Schriftsteller Kurt Arnold Findeisen geboren.

 

Rasches Wirtschaftswachstum und ein enormer Arbeitskräftebedarf ließen Zwickau zu einem Industriezentrum werden. Das städtische Territorium wurde durch Eingemeindung umliegender Orte wesentlich erweitert.