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Bad Homburg und seine Spielbank: So wichtig war (und ist) sie für die Entwicklung der Stadt

13. Oktober 2025

 

Die Geschichte Bad Homburgs vom adligen Erholungsort zum wirtschaftlich florierenden Vorbild zeigt, wie ein einzelnes Projekt zur treibenden Kraft für eine ganze Stadt werden kann. Im Zentrum steht dabei die Spielbank, deren Entwicklung eng mit dem kulturellen, infrastrukturellen und wirtschaftlichen Wandel des Kurortes verbunden ist. Dieses Kapitel deutscher Stadtgeschichte beleuchtet den bemerkenswerten Aufstieg einer Kommune, deren Erfolg bis heute auf ein mutiges Glücksspiel im 19. Jahrhundert zurückgeht.

 

Konzert im Musikpavillon im Kurpark auf der Brunnenallee

Konzert im Musikpavillon im Kurpark auf der Brunnenallee – Foto von Ramón M. auf Unsplash

 

Wie eine Wette 1841 den Grundstein für Bad Homburgs Aufstieg legte

Im Frühjahr 1841 blickte man in Bad Homburg gespannt auf das, was kommen sollte. François und Louis Blanc erhielten nämlich die Konzession, eine öffentliche Spielbank zu betreiben, für ganze 30 Jahre. Damit verbunden war die Auflage, ein Kurhaus und einen englischen Landschaftspark zu schaffen.

 

Die Brüder nutzten die Gelegenheit und führten dabei das französische Roulette ohne Doppel-Null ein. Dabei handelte es sich um eine Neuerung, die schnell zahlreiche Gäste anzog. Diese Gründungsphase der Spielbank markiert den Beginn einer neuen Ära. Innerhalb weniger Jahre entwickelte sich Bad Homburg von einem ruhigen Ort zur Kurstadt mit internationalem Ruf und war beliebt bei Adligen, Künstlern und Geldanlagen suchenden Investoren.

 

Ein Casino als Motor moderner Infrastruktur

Wenn in Bad Homburg abends die Gaslaternen flackerten oder Gäste bequem mit dem Zug aus Frankfurt anreisten, dann war das auch dem Glück am Spieltisch zu verdanken. Mit den Einnahmen aus dem Casino finanzierten die Blanc-Brüder nicht nur den Bau des Kurhauses, sondern sorgten für sichtbare Fortschritte in der Infrastruktur. Die Stadt entwickelte sich Schritt für Schritt zur modernen Kurstadt, die bald europaweit Aufmerksamkeit auf sich zog und bis heute mit ihren Sehenswürdigkeiten beliebt ist.

 

Bad Homburg wurde dadurch nicht nur ein beliebter Treffpunkt für Erholungssuchende, sondern auch ein Vorbild für andere Orte, etwa Monte-Carlo. Die Spielbank an der Saalburgallee gilt heute als „Mutter von Monte-Carlo“ und steht sinnbildlich für das Zusammenwirken von Glücksspiel und Stadtentwicklung. Was einst als wirtschaftliche Innovation begann, erfährt heute im digitalen Wettbewerb eine neue Dimension, denn Echtgeld Online Casinos 2025 ziehen längst ein breites Publikum im Netz an.

 

Aber schon vor über 150 Jahren lockte das Casino in Bad Homburg eine vielfältige Besucherschaft an, darunter eben Adlige, Diplomaten, Künstler und Investoren. Ihr Kommen trug wesentlich zum kulturellen Renommee der Stadt bei. Die Kulturgeschichte der Spielbank dokumentiert eindrucksvoll, wie stark Glücksspiel und gesellschaftliche Entwicklung in Bad Homburg miteinander verknüpft sind.

 

Verbot, Wiedereröffnung und ein neuer Standort für ein altes Erbe

Ein Blick zurück zeigt, dass auch die Spielbank Bad Homburg nicht von politischen Entscheidungen verschont blieb. 1872, nach dem Anschluss an das Königreich Preußen, wurde der Betrieb eingestellt, denn Glücksspiel war dort schlichtweg verboten. Erst 77 Jahre später, 1949, kehrte das Spiel offiziell zurück. In der Nachkriegszeit eröffnete Hermann Heidtmann die Spielbank im sogenannten Brunnensälchen neu.

 

Der Standort war zunächst provisorisch, aber wichtig für den wirtschaftlichen Neubeginn einer ganzen Region. 1981 folgte der dauerhafte Umzug in den Kurpark. Zwischen 1982 und 1984 entstand dort ein neues Gebäude, das heute unter Denkmalschutz steht und bis heute prägend für das Stadtbild ist. Die verschiedenen Etappen, von der Schließung bis zum heutigen Standort, lassen sich im Überblick zur Spielbank im Wandel anschaulich nachvollziehen.

 

Öffentliche Hand am Roulettetisch – die heutige Spielbank als städtischer Erfolgsbetrieb

Seit über zehn Jahren liegt der Spielbetrieb der Spielbank Bad Homburg in städtischer Hand. Über die François-Blanc-Spielbank GmbH steuert die Stadt nicht nur die täglichen Abläufe, sondern auch die wirtschaftliche Ausrichtung der Einrichtung. Das ist eine Besonderheit unter den deutschen Spielbanken.

 

Mit einem Bruttospielertrag von 58 Millionen Euro im Jahr 2024 erreicht die Spielbank einen neuen Rekord und platziert sich damit bundesweit auf Rang fünf. Möglich wird dieser Erfolg durch ein engagiertes Team von 230 Beschäftigten und rund 650 Gästen, die täglich die modernen Spielbereiche nutzen. Am Wochenende ist die Nachfrage noch höher.

 

Der größte Teil der Einnahmen stammt inzwischen aus dem Automatenspiel, das rund 90 Prozent des Umsatzes ausmacht. Klassische Tischspiele tragen etwa zehn Prozent bei, somit ein klarer Hinweis auf veränderte Spielgewohnheiten. Für Stadt und Land bedeutet dieser Trend stabile Einnahmen: 89 Prozent der Spielbankabgabe fließen direkt in die öffentlichen Haushalte. Angesichts dieser Zahlen ist es wenig überraschend, dass der Standort weiter ausgebaut wird.

 

Neubauvision Kurhaus 2031 – Rückkehr zum Ursprung mit Zukunftsperspektive

Das Kurhaus soll zurück ins Zentrum rücken, moderner, vielseitiger und technisch auf dem neuesten Stand. Das heutige Gebäude der Spielbank weist erhebliche Mängel auf, darunter auch sicherheitsrelevante Schwachstellen. Eine Komplettsanierung wurde verworfen, stattdessen soll ein Neubau entstehen. Der neue Standort liegt mitten in der Innenstadt, wo die Spielbank weiterhin Hauptnutzerin bleibt und ihr Angebot um 50 zusätzliche Spielautomaten erweitern wird.

 

Durch die Verlagerung und den Ausbau rechnet man mit jährlich rund 13 Millionen Euro an Mehreinnahmen. Die gesamte Finanzierung des Neubaus ist langfristig über Pachteinnahmen gesichert. Steuergelder werden dafür nicht benötigt – ein Modell, das sowohl der Stadt als auch dem Land Hessen zugutekommt.

 

Geplant ist ein multifunktionales Haus, das neben dem Glücksspiel auch Veranstaltungen, Kultur und Gastronomie verbindet. So entsteht ein neuer Mittelpunkt für Freizeit und Wirtschaft. Ziel der Planung ist eine nachhaltige Stadtentwicklung auf Basis des Finanzierungskonzepts der Stadt, das moderne Nutzungskonzepte und verlässliche Einnahmen miteinander verbindet.

 

Bad Homburg und die Spielbank als Modell für gelungene Stadtentwicklung

Wer Bad Homburg verstehen will, stößt also unweigerlich auf die Spielbank. Sie ist viel mehr als nur ein Ort für Roulette und Automatenspiel. Von Beginn an diente sie als Impulsgeberin für Kultur, Tourismus und wirtschaftliche Infrastruktur. Schon im 19. Jahrhundert ermöglichte sie wichtige Bauvorhaben, heute ist sie als städtischer Betrieb ein verlässlicher Finanzpartner für die Kommune.

 

So wurde aus einstigen Spielerlösen ein stabiles Rückgrat für neue Projekte. Die Stadt kann als Trägerin gezielt planen und nimmt dadurch auch direkten Einfluss auf Einnahmenverwendung, Standortentscheidungen und das städtische Erscheinungsbild. Ein gutes Beispiel dafür ist die geplante Rückkehr der Spielbank ins Zentrum. Dort entsteht bis 2031 ein modernes Kurhaus, das Tradition mit Zukunft verbindet.

 

Der Neubau bringt wiederum neue Nutzungsmöglichkeiten und rückt gleichzeitig die Geschichte der Spielbank erneut in den Mittelpunkt und wird auch weiterhin Anziehungspunkt für viele Menschen sein.

 

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