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7 schöne Reiseziele in Sachsen-Anhalt: Wo lohnt es sich?

28. Juli 2025

 

Sachsen-Anhalt macht selten großes Aufheben um sich. Es steht nicht im Rampenlicht, schreit nicht nach Aufmerksamkeit und ist trotzdem da und das mit Geschichte, die tief reicht, Landschaften, die Raum lassen und Städten, die mehr zu erzählen haben, als man ihnen auf den ersten Blick ansieht. Es ist ein Bundesland, das keine Show braucht, um Wirkung zu entfalten.

 

Zwischen Backsteinromantik und Bronzezeit, zwischen barocker Gartenkunst und brodelnder Dampflok verbirgt sich eine Vielfalt, die sich nicht inszeniert, sondern einfach existiert. Wer hier unterwegs ist, wird nicht zugeschüttet mit Superlativen, sondern nimmt mit, was bleibt. Was Sachsen-Anhalt kann, zeigen sieben Orte, die nicht lauter sind als andere, aber klüger gewählt.

 

Wittenberg

Wittenberg – Foto von Deny Hill auf Unsplash

 

1: Gartenreich Dessau-Wörlitz – wo Aufklärung auf Landschaft trifft

Ein Fürst mit Bildungsanspruch, ein englischer Landschaftsgarten und ein Schloss auf einer künstlichen Vulkaninsel klingt nach britischem Adel mit Hang zur Exzentrik, steht allerdings mitten in Sachsen-Anhalt. Das Gartenreich Dessau-Wörlitz ist ein grünes Gesamtkunstwerk, das seit dem 18. Jahrhundert seine Besucher verzaubert. Fürst Leopold III. von Anhalt-Dessau ließ dort nicht nur einen Park anlegen. Er schuf eine Bildungslandschaft, in der Architektur, Philosophie und Natur eine ästhetische Einheit bilden.

 

Zwischen Wiesen, Kanälen und Tempeln lässt sich wunderbar flanieren oder ganz entspannt im Ruderboot über das Wasser gleiten. Das Schloss Wörlitz gleicht einem klassizistischen Lehrbuch, die Brücken erinnern mal an Gotik, mal an Venedig und die Insel Stein bringt mit künstlicher Grotte und Lavahöhlen antike Italiensehnsucht ins flache Elbtal. Trotz aller Detailverliebtheit wirkt alles harmonisch und nicht überinszeniert.

 

2: Halle (Saale) – unterschätzt, vielseitig und ziemlich lebendig

Halle ist eine dieser Städte, die sich nicht in eine Schublade pressen lässt. Weder hip genug, um sich mit Leipzig zu vergleichen, noch beschaulich genug für einen klassischen Altstadtbummel und gerade deshalb so spannend. Die größte Stadt Sachsen-Anhalts spielt nicht mit offensichtlichen Reizen, sondern mit Charakter. Sie erzählt von Chemieindustrie und Händel-Festspielen, von Gründerzeitvierteln und Straßenbahnknotenpunkten, von Kunsthochschule und Kneipenkultur.

 

Besonders bemerkenswert ist das kulturelle Angebot. Die Stiftung Moritzburg zeigt bedeutende Werke der klassischen Moderne, das Landesmuseum für Vorgeschichte beherbergt unter anderem die Original-Himmelsscheibe von Nebra und im Händel-Haus wird musikalische Weltgeschichte greifbar. Wer durch das Paulusviertel streift, erlebt fein restaurierte Altbauten, Hinterhof-Ateliers und entspannte Cafés. Der Marktplatz mit seinen fünf Türmen wirkt beinahe majestätisch, vor allem, wenn der Rote Turm im Abendlicht leuchtet.

 

Ganz nebenbei befindet sich in Halle (Saale) die bundesweite Zentrale der Glücksspielkontrolle. Die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder, kurz GGL, überwacht von dort aus das legale Online-Zocken, obwohl es auch Anbieter gibt, die keine GGL Lizenz haben. In der Stadt selbst steht das einzige klassische Casino des Bundeslands, was eine kuriose Notiz am Rand einer ansonsten eher kunst- und kulturverliebten Stadt ist.

 

3: Wernigerode – Märchenstadt mit Dampflokanschluss

Wernigerode gilt als einer der schönsten Startpunkte für eine nostalgische Reise auf Schienen. Die Harzer Schmalspurbahn gehört zu den letzten ihrer Art und bietet mit ihrer Fahrt zum Brocken ein Naturerlebnis der besonderen Art.

 

Die schwarze Dampflok schnauft durch enge Kurven, tiefe Wälder und vorbei an Felsvorsprüngen. In den offenen Waggons lässt sich die Landschaft unverstellt genießen und wenn dann noch Nebelschwaden durch die Tannen ziehen, fühlt man sich plötzlich in eine andere Zeit versetzt.

 

Die Stadt selbst wirkt fast wie gemalt. Fachwerkhäuser in kräftigen Farben, ein märchenhaftes Rathaus und das Schloss hoch oben auf dem Hügel bilden ein Ensemble, das sowohl romantisch als auch filmreif erscheint. Wer den Aufstieg zum Brocken wagt, sei es mit der Bahn oder zu Fuß wird mit einem Panorama belohnt, das an klaren Tagen bis weit ins Tiefland reicht. Der Nationalpark Harz bietet zudem unzählige Wanderwege und Aussichtspunkte für alle, die lieber auf leisen Sohlen unterwegs sind.

 

4: Naumburg – gotische Kunst trifft auf Wein und Unstrut

Der Naumburger Dom gehört nicht nur zum Weltkulturerbe, sondern auch zu den bedeutendsten Bauwerken der Hochgotik. Die berühmten Stifterfiguren im Westchor, besonders die geheimnisvoll blickende Uta, haben längst Kultstatus erreicht. Der sogenannte Naumburger Meister, ein anonymer Bildhauer des 13. Jahrhunderts, hat hier eine Lebendigkeit in Stein gemeißelt, die bis heute fasziniert.

 

Doch Naumburg kann auch ganz anders. In den Weinbergen der Saale-Unstrut-Region geht es entspannt und genussvoll zu. Kleine Winzerhöfe, sonnige Terrassen und kilometerlange Radwege entlang der Flüsse bieten eine ideale Kulisse für alle, die Kultur mit Kulinarik verbinden wollen.

 

5: Arendsee und weitere Seen – wo Sachsen-Anhalt auf Sommermodus schaltet

Nicht nur die Berge und Burgen lohnen sich. Sachsen-Anhalt überrascht mit stillen Seen und echten Strandmomenten. Der Arendsee im Norden gilt als tiefster natürlicher See der Region und ist ein beliebter Rückzugsort für alle, die Ruhe suchen oder einfach nur ins klare Wasser springen möchten. Mit Tretbooten, einem Fahrgastschiff und gepflegten Liegewiesen zeigt sich der See von seiner zugänglichen Seite.

 

Der Barleber See bei Magdeburg bietet sportlichere Varianten wie Wakeboard-Anlage, Grillplätze und Sandstrände. Wer es spektakulärer mag, wird am Concordiasee fündig. Entstanden aus einem gefluteten Tagebau, bietet dieser See eine Kulisse, die an Science-Fiction-Filme erinnert.

 

6: Arche Nebra – wo Bronzezeit und Sternenhimmel zusammenkommen

Die Himmelsscheibe von Nebra ist mehr als ein archäologischer Fund, sie ist ein Mythos aus Bronze, Gold und Jahrtausenden. Gefunden wurde sie am Mittelberg, ausgerechnet auf einem Hügel, der heute Aussichtspunkt, Gedenkort und Bildungszentrum in einem ist. Die Arche Nebra liegt in direkter Nähe und bietet mit Planetarium und interaktiver Ausstellung ein Erlebnis, das sowohl Kinder als auch Erwachsene gleichermaßen begeistert.

 

Der Blick vom Fundort reicht weit über das Tal, der Weg dorthin führt durch Wiesen und Felder, gesäumt von Info-Tafeln und Kunstobjekten. Wer sich für Astronomie interessiert oder einfach nur eine ungewöhnliche Perspektive auf Zeit und Raum sucht, findet dort beides und verlässt den Ort nicht selten mit einer neuen Wertschätzung für Himmel und Erde.

 

7: Der Brocken – rauer Gipfel mit weitem Blick

Der Brocken ist mehr als nur der höchste Berg Norddeutschlands, er ist ein Ort, an dem sich Natur, Geschichte und Mythen auf geradezu mystische Weise überlagern. Während der DDR war der Gipfel Sperrgebiet, davor ein Magnet für Romantiker und Dichter, heute ist er wieder das, was er früher schon war, und zwar ein kraftvoller Aussichtspunkt mit rauem Wind und weiten Blicken.

 

Der Aufstieg beginnt entweder gemütlich mit der Brockenbahn oder sportlich zu Fuß über gut ausgebaute Wanderwege. Oben angekommen, verändert sich die Vegetation merklich. Nadelbäume werden zu Krummholz, Moos ersetzt Gras und der Himmel scheint näher zu rücken.

 

Bei klarem Wetter reicht der Blick bis ins Tiefland, an dunstigen Tagen hingegen fühlt sich alles wie in Watte gepackt an. Gerade diese Stimmung macht den Brocken zu einem Erlebnis, das in Erinnerung bleibt.

 

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